28.12.2024, 11:19
Knappe Niederlage gegen den Spitzenreiter
Im letzten Heimspiel des Jahres musste sich die Sport-Union Neckarsulm der Mannschaft von Borussia Dortmund knapp mit 28:31 (13:15) geschlagen geben.
Gegen den Tabellenführer machte die Sport-Union in der heimischen Ballei ein deutlich besseres Spiel als zuletzt beim Auswärtssieg in Leverkusen. Für die beim 26:26 noch greifbare Überraschung reichte es gegen den BVB vor 1.178 Zuschauern dennoch unglücklich nicht, und die Dortmunderinnen setzten sich in den letzten Minuten entscheidend durch.
"Das war kein gutes Spiel von uns. Positiv war, dass wir am Ende ruhig geblieben sind und so den Sieg eingefahren haben. Darauf sollten wir uns in Zukunft aber nicht verlassen. Im Angriff sind wir nicht in die Tiefe gegangen, in der Abwehr nicht in die Zweikämpfe. Das war eindeutig zu wenig. Andererseits sind wir stabil geblieben und haben die Punkte mitgenommen", ärgerte sich ein wenig Dortmunds Sportlicher Leiter Andreas Kuno.
"Dortmund hat nicht ohne Grund 17:1 Punkte in der bisherigen Saison geholt und heute wieder einmal gezeigt, dass sie viel Qualität haben auch wenn sie heute selbst noch Luft nach oben gesehen haben. Das Tempospiel hat uns zum Beispiel große Probleme bereitet. Selbst wenn wir ein einfaches Tor gemacht haben, sind sie fünf Sekunden später wieder da und von allen Positionen gefährlich", erklärte SUN-Coach Thomas Zeitz.
Neben Kim Hinkelmann und Johanna Fossum musste die Sport-Union im Weihnachtsspiel krankheitsbedingt auch auf Stefanie Kaiser verzichten und war ohne gelernte Kreisläuferin vor allem am Kreis zum Improvisieren gezwungen. "Normalerweise mache ich das nicht aber ich finde, dass Annefleur Bruggeman das als nicht gelernter Ersatz am Kreis über 60 Minuten bravourös gemacht hat", gab Zeitz der Niederländerin ein Sonderlob.
Dortmunds Chefcoach Henk Groener musste nur auf die langzeitverletzte Lena Hausherr verzichten. Erstmals nach ihrem doppelten Bänderriss im Knöchel kam auch die junge Niederländerin Alieke van Maurik wieder zu einem Kurzeinsatz.
Anders als in Leverkusen kamen die Neckarsulmerinnen vor allem in den ersten Minuten zu guten Torchancen, die mit einer hohen Effizienz verwertet werden konnten. Probleme hatte das Team gegen Borussia Dortmund allerdings in der Defensive, und die Gäste kamen durch das Tempospiel zu häufig zu einfachen Torerfolgen, obwohl mit Lena Ivancok erneut ein starker Rückhalt im SUN-Tor stand.
Zwischenzeitlich konnte Neckarsulm einmal durch Munia Smits und Rabea Pollakowski auf zwei Tore Unterschied erhöhen, doch insgesamt war das Spiel sehr ausgeglichen und beide Teams schenkten sich nichts. So stand es auch beim 13:13 durch den BVB noch immer unentschieden, und erst in den letzten Minuten vor der Pause konnte sich Dortmund bis zur Halbzeit auf 13:15 leicht absetzen.
Direkt nach der Pause egalisierte Neckarsulm die Führung wieder und fand auch gegen die 5:1-Deckung der Gäste immer wieder offensive Lösungen. Dortmund kämpfte darum, die Neckarsulmerinnen in der zweiten Hälfte abzuschütteln, doch die Gastgeberinnen blieben hartnäckig und kämpften sich nach einem 17:19-Rückstand zurück und glichen erneut aus.
In der Folge blieb das Duell weiter ausgeglichen, und keine der beiden Mannschaften konnte sich bis zur Crunchtime entscheidend absetzen. Immer wieder konnte Lena Ivancok wichtige Bälle parieren, um ihr Team im Spiel zu halten. Dazu war die Neckarsulmer Offensive auch durch mehrere Spielerinnen wie beispielsweise Angunn Gudmestad gefährlich.
Fünf Minuten vor Ende musste die Sport-Union den Gast dann allerdings entscheidend ziehen lassen und machte den einen oder anderen Fehler zu viel, um die Überraschung perfekt zu machen und sich für eine gute Leistung mit Punkten zu belohnen. Lisa Antl und Maraike Kusian erhöhten für den BVB auf 26:29 und sorgten damit für die Vorentscheidung.
Vasiliki Gkatziou verkürzte nach einer letzten Auszeit zwar noch einmal, doch nach einem sehr lange ausgetragenen Angriff bekam Dortmund den Ball unglücklich im Neckarsulmer Tor unter und sorgte durch den Treffer von Alicia Langer endgültig für den Auswärtssieg. "Wichtig war, dass Lena Degenhardt ein sehr, sehr gutes Spiel gemacht hat und an Sicherheit nach ihrer Verletzung gewinnt. Torfrau Norah Kothen hat zudem zwei wichtige Bälle von Außen pariert", so Andreas Kuno.
"Es haben gerade im Angriff einige Dinge geklappt, die wir uns vorgenommen haben. Ich finde aber auch, dass wir in der ersten Hälfte schwer in die Deckung rein gekommen sind und da hat uns Lena Ivancok im Tor sehr geholfen. In so manchen Situation hat man dann im gesamten Spielverlauf eben gesehen, dass uns noch die Erfahrung und Abgezocktheit fehlt, die Dortmund eben schon im Kader hat.", so das Fazit von Thomas Zeitz.
Sport-Union Neckarsulm: Ivancok (15/2 Paraden), Orowicz; Gudmestad (2), Gkatziou (2), Hagen (2), Bruggeman (3), Holtman, van der Linden (3), Riner, Smits (7/1), Pollakowski (6/3), Holste (3), Andryskova
Borussia Dortmund: Kothen (3 Paraden), Wachter (5 Paraden); Campos Costa (1), Kusian (5), Antl (4), Degenhardt (2), van Maurik (1), Langer (7), Lassource (3/1), Sasaki (2/2), Husebø (3), Olsson (2), Vollebregt (1), Egeling, Bleckmann
Zuschauer: 1.178
Schiedsrichter: Daniel Halbach / Sebastian Halbach
Siebenmeter: 4/4 ; 3/5
Strafminuten: 4/4
chs, sun