vor 1 Tag
Deutliche Niederlage im Spitzenspiel
Die MT Melsungen konnte sich einen Tag vor Weihnachten selbst beschenken: Durch den 31:23 (16:11)-Sieg im Spitzenspiel bleiben die Nordhessen alleiniger Tabellenführer. Die Recken scheiterten in Kassel vor allem an der eigenen Chancenverwertung.
Nachdem die TSV Hannover-Burgdorf auf dem Weg nach Kassel im Stau stand, verzögerte sich der Anpfiff im Spitzenspiel um eine halbe Stunde. Danach waren beide Teams allerdings von Beginn an auf Betriebstemperatur. In der ausverkauften Rothenbach-Halle brachte Nikolaj Enderleit die Hausherren schnell in Führung. Zunächst parierte Nebojsa Simic einen Gegenstoß gegen Renars Uscins, doch der MT unterlief danach selbst ein technischer Fehler, sodass Uscins doch ausgleichen konnte.
Das 1:1 sollte für die nächsten fünf Minuten jedoch der einzige Recken-Treffer bleiben. Per 3:0-Lauf erhöhte die MT bis zur 8. Minute auf 4:1. Marius Steinhauser beendete die Hannoveraner Torflaute mit seinem Treffer zum 4:2, ehe Enderleit und Arnar Freyr Arnarsson das 6:2 nachlegten. So sah sich Christian Prokop schon in der 12. Minute zu seiner ersten Auszeit gezwungen.
Die Impulse des Recken-Trainers griffen: Die TSV setzte jedes Wort um und erzielte mit einem 3:0-Lauf den Anschluss zum 6:5 erzielen und blieben bis zum 7:6 dran. Nach einer Zeitstrafe gegen Lukas Stutzke riss bei den Niedersachsen allerdings erneut der Faden. Besonders Alexandre Cavalcanti fand nun immer wieder Lösungen und die MT erhöhte auf 10:6. Hannover scheiterte an der eigenen Chancenverwertung und konnte auch in der Folge nicht verkürzen (12:8, 22.).
Nach einer Zeitstrafe gegen Justus Fischer stellte Ian Barrufet vom Strich erstmals auf plus Fünf (14:9, 25.). Per Doppelschlag von Uscins und Marius Steinhauser kämpften sich die Recken noch einmal auf 14:11 heran, als dann allerdings Steinhauser ebenfalls zwei Minuten lang auf der Bank Platz nehmen musste, setzten sich die Nordhessen bis zur Pausensirene wieder auf 16:11 ab.
Nachdem Seitenwechsel kämpften sich die Recken Tor um Tor heran. Besonders Martin Hanne setzte wertvolle Impulse und konnte mit seinem vierten Treffer in der 40. Minute auf 20:18 verkürzen. Auch die zweite Zeitstrafe gegen Justus Fischer überstanden die Gäste beinahe unbeschadet (21:19, 42.). Doch per Doppelschlag stellte Ian Barrufet die Vier-Tore-Führung wieder her, sodass Christian Prokop beim Stand von 23:19 in der 45. Minute zu seinem zweiten Timeout buzzerte.
Anders als in der ersten Halbzeit zeigte die Ansprache allerdings nicht ihre gewünschte Wirkung. Die Recken scheiterten zwei Mal am Pfosten und Melsungen schraubte die Führung erstmals auf plus Sechs hoch (25:19, 47.). Hannover probierte es mit dem siebten Feldspieler, konnte allerdings auch in Überzahl nicht entscheidend verkürzen (26:21, 49.).
Als Aaron Mensing neun Minuten vorm Abpfiff zum 27:21 traf, buzzerte Prokop ein letztes Mal zur Auszeit. Mit "Glaubt dran"-Rufen versuchten sich die Recken selbst zu motivieren. Hannover versuchte es mit schnellen Treffern. Jonathan Edvardsson war zunächst erfolgreich, Renars Uscins scheiterte dann allerdings und auch Roberto Garcia Parrondo sammelte sein Team nun zum Timeout.
Als Erik Balenciaga in der 55. Minute zum 28:22 traf, schien die Vorentscheidung gefallen. Nachdem Nebojsa Simic seine siebte Parade beisteuerte, stellte Ian Barrufet vom Strich gar auf 29:22. Schlussendlich jubelte die MT begleitet von "Oh wie ist das schön" und "Spitzenreiter"-Rufen über einen deutlichen 31:23-Heimsieg. Damit legen sich die Melsunger die alleinige Tabellenführung unter den Tannenbaum.
MT Melsungen: Simic (7 Paraden), Morawski (1 P.); Enderleit 3, Balenciaga 2, Mandic 3, Sipos, Kristopans, Ignatow 3, Drosten, Jonsson, Arnarsson 3, Cavalcanti 6, Mensing 3, Eickhoff 1, Kastening, Barrufet 7/3
TSV Hannover-Burgdorf: Birlehm (5 P.), Gade; Uscins 5, Steinhauser 5/1, Michalczik, Kulesh 1, Edvardsson 2, Gerbl, Zink, Stutzke, Hanne 5, Solstad 1, Fischer 3, Feise 1, Ayar, Weber
Schiedsrichter: Robert Schulze / Tobias Tönnies
Strafminuten: 4 / 8 Minuten
Zuschauer: 4.491 (Rothenbach-Halle, Kassel)
Merle Klingenberg