06.04.2024, 22:18
Kein Sieger bei Generalprobe für Halbfinale
Die MT Melsungen brachte die SG Flensburg-Handewitt auch dank 20 Paraden von Nebojsa Simic unter Bedrängnis, führte zur Halbzeit mit 13:10. Im zweiten Abschnitt ging es hin und her, bevor Mads Mensah Larsen die Gäste in letzter Minute in Führung warf - doch Ivan Martinovic gelang in der Generalprobe für das Pokal-Halbfinale in einer Woche noch der verdiente Ausgleich für die Hausherren.
Die SG Flensburg-Handewitt startete in Kassel gegen die MT Melsungen nach Plan in das Duell in der Handball Bundesliga, das in genau einer Woche eine Wiederauflage im Halbfinale des DHB-Pokals bekommen wird. Kevin Möller entschärfte den ersten Wurf der Hausherren, auf der Gegenseite traf Simon Pytlick.
Elvar Örn Jonsson konnte diesen und den nächsten Führungstreffer der Gäste zwar egalisieren, diese zogen dann aber mit einem Doppelschlag von Johan Hansen und Jim Gottfridsson auf 4:2 davon. Arnar Freyr Arnasson und nach einem Treffer von Johannes Golla Elvar Örn Jonsson hielten für Melsungen trotz einer ersten Unterzahl den Anschluss, doch es fehlte die nächste Strafzeit und Flensburg zog auf 7:4 davon - August Pedersen traf ins aufgrund einer Unterzahl verwaiste Tor der Hausherren.
Die 6:0-Deckung der Gäste arbeitete bis dahin glänzend, doch auf der Gegenseite trumpfte hinter einer ebenfalls starken Defensive, die nun die Anspiele auf Johannes Golla immer wieder erfolgreich verhinderte, nun Nebojsa Simic auf: Der Torhüter der MT blieb gut neun Minuten ohne Gegentor, parierte unter anderem zwei Siebenmeter in Folge und sorgte so für die erste von zahlreichen Wendungen im Spiel.
Seine Vorderleute nutzten die Paraden und Ballgewinn in der Deckung, glichen mit einer Dreier-Serie aus und legten dann durch Sindre Aho, der den zumindest wieder auf der Bank sitzenden Eric Balenciaga erneut vertrat, beim 8:7 den Führungstreffer nach. Flensburg nahm die Auszeit und glich danach durch Mads Mensah Larsen aus - doch Simic blieb weiter ein Faktor, Flensburg erneut sieben Minute ohne Tor. Melsungen zog durch einen Hattrick von Ivan Martinovic auf 11:8 davon und nahm die Drei-Tore-Führung beim 13:10 auch mit in die Kabinen.
Nach Wiederbeginn drehte sich das Momentum allerdings umgehend: Teitur Einarsson erzielte den ersten Treffer, der eingewechselte Benjamin Buric parierte erst einen Siebenmeter und dann eine weitere Großchance. Nach dem Anschlusstreffer von August Pedersen legte Einarsson den Ausgleich zum 13:13 nach. Arnar Freyr Arnasson gelang nach fest sechs Minuten dann zwar der erste MT-Treffer nach der Pause, doch Einarsson beantwortete diesen umgehend und beim 14:15 lag Melsungen wieder zurück.
Eine offensivere Deckungsvariante der Flensburger hatte Melsungens Angriff ausgebremst, doch mit der Achse Dainis Kristopans und Arnar Freyr Arnarsson gelang es den Gastgebern nach einer Auszeit diese mehrfach zu überwinden, beim 16:15 wieder selbst vorzulegen und in der Folge beim 18:16 wieder auf zwei Tore zu erhöhen. Nun drückte Nicolej Krickau bei Flensburg den Buzzer und mit einer Dreier-Serie zum 18:19 gab es den nächsten Führungswechsel.
Der nächste folgte umgehend, denn Melsungen antwortete auf die Dreier-Serie der Gäste ihrerseits mit vier unbeantworteten Treffern: Ein Doppelschlag von Sindre Aho hatte Melsungen wieder in Vorlage gebracht, Elvar Örn Jonsson und David Mandic legten zum 22:19 nach. Keine Minute später war Flensburg aber wieder auf ein Tor heran, auch weil sich Buric und Simic im Tor nun einen Schlagabtausch lieferten. Mit einem 22:22 ging es in die letzten vier Minuten der Partie, die Crunchtime lief aber längst.
Mads Mensah Larsen warf nun Flensburg wieder in Front, doch Ivan Martinovic beantwortete diesen und auch den nächsten Führungstreffer der Gäste durch Johannes Golla. Die letzte Minute brach an und Mads Mensah Larsen setzte den Ball gekonnt in den Winkel des Melsunger Tors. Melsungen war nun unter Druck, es blieben noch gut dreißig Sekunden - doch der erste Versuch wurde von Golla geblockt. Die Sekunden verrannen, doch Ivan Martinovic hatte noch eine letzte Antwort parat - er traf mit der Sirene zum 25:25.
Mit sechs Treffer war Simon Pytlick bester Schütze des Tabellendritten, der im Kampf um die Champions League einen Punkt auf die Füchse Berlin einbüßten. Für die Gastgeber, die einen Bonuspunkt im Kampf um den internationalen Wettbewerb verbuchten, waren Elvar Örn Jonsson und Ivan Martinovic je siebenmal erfolgreich. Am nächsten Samstag stehen sich beide Teams im Pokal-Halbfinale gegenüber.
MT Melsungen: Simic (20/3 Paraden), Morawski; E. Jonsson 7, Martinovic 7, Aho 4, Arnarsson 3, Kristopans 3, D. Mandic 1, Kühn, Balenciaga, Sipos, Ignatow, Drosten, Wolf, Kastening, Pavlovic
SG Flensburg-Handewitt: Buric (8/1 Paraden), Möller (4 Paraden); Pytlick 6, Einarsson 4, Golla 4, Larsen 4, Gottfridsson 3, J. Hansen 2, Pedersen 2, Jorgensen, Horgen, Zivkovic, Blagotinsek, Kjaer Möller
Zuschauer: 4491 (Rothenbach-Halle, Kassel)
Schiedsrichterinnen: Tanja Kuttler / Maike Merz
Strafminuten: 6 / 8
dpa, cie, red