17.05.2024, 20:35
Simic und Klimpke überragen
Dank eines überragenden Till Klimpke hat die HSG Wetzlar auch das zweite Hessenderby gegen die MT Melsungen in der Handball Bundesliga gewonnen. Daran konnte selbst ein starker Nebojsa Simic nicht rütteln.
Nach dem hauchzarten Hinspielsieg wollte die HSG Wetzlar auch im Rückspiel gegen die MT Melsungen punkten, bekam jedoch zunächst Julius Kühn nicht in den Griff. Der Rückraumspieler traf jeden seiner ersten drei Würfe, kurz darauf legte Dainis Kristopans das 4:2 nach (8.). Das war auch der Verdienst von Nebojsa Simic.
In der Folge kam aber auch Till Klimpke immer besser ins Spiel. So nahm der Schlussmann Timo Kastening einen Siebenmeter weg und brachte die Gäste sogar in die Position einer möglichen Führung. Zunächst vergaben die Mittelhessen aber, stattdessen legten weiter die Hausherren aus dem Norden des Bundeslandes vor. Beim Stand von 7:6 für die MT zog Frank Carstens die Auszeit (18.).
Ein Doppelschlag brachte daraufhin die HSG in Front, der starke Till Klimpke schwächte seine Mannschaft aber durch eine unnötige Zeitstrafe aufgrund wegen Meckerns. So konnte Kastening mit dem erneuten Ausgleich antworten (8:8, 21.). Lange hielt dies jedoch nicht: Klimpke kam stark zurück, Wetzlar zog wieder auf 10:8 davon.
Melsungen ließ sich davon aber nicht beeindrucken. 30 Sekunden vor Ende des ersten Durchgangs besorgte David Mandic den 11:11-Ausgleich, per Buzzerbeater holte Hendrik Wagner die Führung aber zurück auf Gäste-Seite. Die umjubelten Akteure waren bis dahin die beiden Torhüter mit je sieben Paraden.
Als Faktor hatte sich auch Wagner herausgestellt: im ersten wie im zweiten Durchgang. Mit dem 13:11 eröffnete der Rückraumspieler nach der Pause mit seinem fünften Tor. Die Hausherren kamen jedoch erneut zurück und glichen beim 14:14 wieder aus (36.). Daraufhin hielten die Schützlinge von Roberto Garcia Parrondo bis zum 17:17 das Unentschieden.
Danach wurden die Gastgeber jedoch immer fahriger. Wetzlar zog so wieder auf zwei Treffer davon, es gab eine Auszeit: aber von HSG-Coach Frank Carstens (19:17, 47.). Die erhoffte Wirkung stellte sich allerdings nicht ein, stattdessen spielten die Melsunger plötzlich wie ausgewechselt: Nebojsa Simic parierte zum zweiten Mal aus sieben Metern, Timo Kastening besorgte das 19:19 (50.).
Die Führung blieb aber bei den Mittelhessen, weshalb Roberto Garcia Parrondo mit einer Auszeit reagierte (53.). Das Derby war weiterhin völlig offen, das erste Tor nach Wiederbeginn gehörte Wetzlars Magnus Fredriksen: 21:19 (54.). Und danach versiegte der Offensivdrang der Hausherren völlig, Klimpke parierte reihenweise. So sicherten sich die Gäste am Ende einen verdienten 23:21-Sieg.
MT Melsungen: Beck, Morawski, Simic (12/2 Paraden); Kastening 5/1, Kühn 5, Aho 2, Balenciaga Azcue 2/1, Kristopans 2, Moraes Ferreira 2, D. Mandic 1, Martinovic 1, Sipos 1, Ohl, Wolf, Ignatow
HSG Wetzlar: T. Klimpke (14/3 Paraden), Grazioli; Rubin 7, Wagner 6, Novak 3/1, Cavor 2, Fredriksen 2, Becher 1, Mellegard 1, Vranjes 1, Ejlersen, Pedersen, Schmidt, O. Klimpke, Zelenovic, Fuchs
Zuschauer: 4342 (Rothenbach Halle, Kassel)
Schiedsrichter: Sascha Standke / Steven Heine
Strafminuten: 4 / 6
Maximilian Otte