15.10.2024, 20:16
Hessen trotz Darmoul-Schock
Die MT Melsungen bleibt auch im zweiten Gruppenspiel der European League ungeschlagen. Im Duell mit Vardar Skopje siegte die MT mit 34:18 (17:10) klar gegen Vardar Skopje. Überschattet wurde die Partie allerdings von der schweren Verletzung von Mohamed Darmoul.
In einer nur spärlich gefüllten Rothenbach-Halle in Kassel musste die MT Melsungen sein Heimspiel gegen den einstigen Vorzeigeklub Vardar Skopje ohne Aaron Mensing und Timo Kastening bestreiten. In ihrer Abwesenheit übernahm zunächst Mohamed Darmoul das Zepter. Er führte die Offensive an und erzielte prompt die ersten beiden Treffer der Hessen. Zwar glich Achraf Margheli zum zwischenzeitlichen 1:1 aus, doch beiden Teams war eine gewisse Anfangsnervosität anzumerken.
Die Hausherren legten diese am schnellsten ab. Nikolaj Enderleit und Alexandre Calvacanti schraubten das Ergebnis auf 5:1 herauf und zwangen Skopje-Trainer Vlado Nedanovski bereits nach sechseinhalb Minuten zur Auszeit. In der Folge kamen die Nordmazedonier besser ins Spiel, Milan Lazarevski verkürzte auf 3:5. Es war aber nur ein kurzes Aufbäumen, denn die Melsunger drehten wieder auf. Dabei war vor allem auf Keeper Adam Morawski Verlass, der immer wieder zur Stelle war.
Dabei ließ sich die Truppe von Trainer Roberto Garcia Parrondo auch nicht vom verletzungsbedingten Ausfall von Darmoul, der vom Feld getragen werden musste, aus der Ruhe bringen. Mitte der ersten Hälfte führte die MT bereits mit 9:3. Nachdem 10:4 von Enderleit kämpften sich die Gäste in Überzahl, Dimitri Ignatow musste vom Feld, dank einer offensiveren 5:1-Deckungsvariante zurück in die Partie. Das 11:8 (23.) von Matija Nikolic war für Garcia Parrondo Anlass, den Timeout-Buzzer zu drücken.
Nach den mahnenden Worten lief es für die Melsunger wieder besser, denn sie agierten nun wieder klarer im Angriff. Die eingewechselten Elvar Jönsson und Dainis Kristopans übernahmen Verantwortung und schraubten die Führung wieder nach oben. Der Isländer traf 28 Sekunden vor Pause zum 17:10, den Schlusspunkt setzte aber Morawski mit seiner siebten Parade.
Die Hausherren ließen sich auch von der Pause nicht ihre Spielfreude nehmen. Ex-Vardar-Spieler Rogerio Moraes, Adrian Sipos und Erik Balenciaga stellten die erste Zehn-Tore-Führung her, die zweite Vardar-Auszeit war die Folge. Sipos legte noch einen Treffer nach, ehe Mladen Krsmancic per verwandelten Strafwurf (36.) die zehnminütige Durststrecke seines Teams beendete.
Die Partie plätscherte in der Folge dahin. Garcia Parrondo verhalf rund 20 Minuten Leon Stehl zu seinem Europapokal-Debüt, der 18-Jährige hatte den Platz vom verletzten Kastening eingenommen. Ian Barrufet stellte kurze Zeit später per Siebenmeter auf 24:12 (42.) - erstmals hatte die MT doppelt so viele Tore wie Vardar erzielt. Doch auch die vielen Wechsel ließen die Hessen nicht aus dem Tritt kommen, vielmehr bauten sie die Führung sogar noch aus. Stehl traf in Überzahl ins leere Tor zum 30:14 (51.).
Auch in der Schlussphase stand die MT-Defensive bombenfest, und wenn mal ein Vardar-Spieler durchkam war Morawski zur Stelle. Der Pole hielt anderthalb Minuten vor Schluss den 16. Ball, Stefan Petric war diesmal am überragenden MT-Schlussmann gescheitert. Im Rückzug verletzte sich Achraf Margheli und musste humpelnd das Feld verlassen. Wenig später parierte Morawski dann gegen Milan Lazarevski und konnte sich somit über eine 50 prozentige Quote freuen.
MT Melsungen: Morawski (17 Paraden), Simic; Sipos 5, Jonsson 5, Barrufet 5/4, Enderleit 4, Moraes Ferreira 3, Darmoul 3, Balenciaga 2, Mandic 2, Kristopans 2, Stehl 1, Arnarsson 1, Cavalcanti 1, Ignatow, Drosten
HC Vardar 1961 Skopje: Espinha (5 Paraden), Gogov (4 Paraden); Krsmancic 4/3, Lazarevski 3, Nikolic 3, Margheli 3, Srdanovic 2/1, Tankoski 1, Kooij 1, Petric 1, Alarov, Stojanovski, Rodriguez, Borozan, Cordeiro
Zuschauer: 1857
Schiedsrichter: Ante Mikelic / Petar Paradina (CRO)
Delegierter: Stephan Vitzthum (SUI)
Siebenmeter: 4/4 ; 4/5
Strafminuten: 2/6
smu