vor 17 Stunden
Hamburg rennt von Anfang an hinterher
Die MT Melsungen konnte ihre Spitzenposition in der Daikin Handball Bundesliga festigen, besiegte den HSV Hamburg souverän mit 35:28 (17:11).
Melsungens Coach Roberto Garcia Parrondo, der sich vor dem Anwurf über die Vertragsverlängerung von Torwarttrainer Carsten Lichtlein freuen konnte, ließ "die zweite Garde" beginnen, denn mit Nebojsa Simic, Dainis Kristopans, Elvar Örn Jonsson, Rogerio Moraes, Timo Kastening und David Mandic waren viele Stammkräfte zum Anwurf nur auf der Bank. Nur Spielmacher Erik Balenciaga und in der Deckung Abwehrchef Adrian Sipos schienen beim Tabellenführer alternativlos.
Die Spieler dankten es mit Vertrauen: Cavalcanti setzte den Auftakttreffer, die Linkshänder Dimitri Ignatow und Nikolaj Enderleit legten nach. David Barrufet kam für einen Siebenmeter von der Bank und krönte die starke Anfangsphase mit dem 7:4 (10.). Hinten zeigte Adam Morawski mit zahlreichen Paraden seine Klasse, hatte beim 11:8 (20.) schon sechs gehaltene Bälle und eine Quote von über 40 % zu Buche stehen.
Hamburgs Kader bot hingegen wenig Überraschungen, Torsten Jansen hatte mehr oder weniger nur im Tor die Qual der Wahl, Mohamed El-Tayar sollte das Duell gegen seinen einstigen Nationaltrainer beginnen dürfen und mit fünf gehaltenen Bällen durchaus ordentlich ins Spiel starten. Auch Zoran Ilic bekam auf Halbrechts den Vorzug gegenüber Jacob Lassen.
Spielerisch bot Melsungen die größere Komponente, während Hamburg vor allem auf die Durchbrüche von Leif Tissier und Moritz Sauter angewiesen war. Die Hausherren konnten im zweiten Abschnitt der Halbzeit personell rotieren, konnten das aber trotz guter Möglichkeiten nicht nutzen, um sich weiter zu lösen. Der Spielstand hatte sich bei drei Treffern Differenz eingependelt, erst kurz vor Schluss gelang es, sich auf 17:12 zu lösen.
Kristopans holte dabei seinen kompletten Werkzeugkasten aus, traf selbst wie beim 13:10 oder bediente dann den einlaufenden Dimitri Ignatow am Kreis zum 16:11. Der Linkshänder war mit fünf Toren wie auch Enderleit Toptorjäger der Gastgeber, die vor 3.827 Zuschauern in Kassel spielten.
Hamburg brauchte nach dem Seitenwechsel Anlaufzeit, Melsungen erhöhte trotz einiger Paraden von El-Tayar auf acht Tore, ehe Jacob Lassen zum 20:13 (35.) netzte. Das spielerische Niveau der ersten Hälfte konnte Melsungen nicht ganz halten, ein paar technische Fehler ermöglichten Hamburg eine Resultatsverbesserung. Näher als auf sechs Tore wie beim 23:17 (42.) von Leif Tissier kamen die Gäste nicht.
Hamburg versuchte mit der 5:1-Abwehr neue Herausforderungen für die MT-Offensive zu stellen, erzwang so auch Fehler des Spitzenreiters. Der eingewechselte Jacob Lassen gab mit kraftvollen Würfen sein Bestes. Dass Melsungen allerdings auch beim 25:20 (46.) weiter das Spiel im Griff hatte, konnte man der Abwehr um Adrian Sipos verdanken. Offensiv wollte Roberto Garcia Parrondo in einer Auszeit nachjustieren, auch Elvar Örn Jonsson sollte nun das Spiel beleben.
Die Melsunger Defensive blieb der Stabilisator, Sipos ging sogar vor dem 27:20 in den Gegenstoß, legte dann aber auf den besser platzierten Ian Barrufet ab. Torsten Jansen suchte im Anschluss sein Heil im Spiel mit zwei Linkshändern, konnte den Heimerfolg Melsungens aber nicht mehr gefährden. Roberto Garcia Parrondo nutzte die gesamte Kaderbreite, ließ auch Simic, Mandic und Kastening anschwitzen, Bruno Eickhoff traf zweimal und am Ende stand ein verdientes 35:28 an der Anzeigetafel.
MT Melsungen: Morawski (6 Paraden), Simic; Enderleit 5, Ignatow 5, Cavalcanti 5, Barrufet 5/1, Balenciaga 3, Moraes 3, Kristopans 2, Jonsson 2, Eickhoff 2, Mandic 1, Sipos 1, Kastening 1, Drosten, Arnarsson
HSV Hamburg: El-Tayar (10 Paraden), Haug (2 Paraden); Weller 8, Lassen 6, Andersen 5, Tissier 4, Sauter 2, Ilic 2, Mortensen 1, Botta, Axmann, Levermann, Hartwig, Unbehaun, Valiullin
Zuschauer: 3.827 (Rothenbach-Halle, Kassel)
Schiedsrichter: Friedel / Herrmann
Strafminuten: 2/6
chs