19.11.2024, 20:15
Peric überragend
Die SG Flensburg-Handewitt hat sich einen knappen Sieg beim MRK Sesvete gesichert. Am 5. Spieltag der EHF European League entpuppten sich die Kroaten mit Torwart Filip Peric als mutiger Herausforderer.
Die SG Flensburg-Handewitt rückte ohne Emil Jakobsen, Niclas Kirkelökke und Kay Smits in Sesvete an. Gegen den Verein aus dem größten Stadtteil Zagrebs hatten die Fördestädter im Hinspiel ein klares 42:25 errungen und starteten durch einen Doppelschlag von Jim Gottfridsson auch im Rückspiel stark in die Partie (2:0, 2.).
Neben dem schwedischen Kreativkopf vertraute Nicolej Krickau nach dem Derbysieg gegen den THW Kiel auf Benjamin Buric zwischen den Pfosten, zudem startete Johannes Golla - obwohl der Kapitän der Flensburger jüngst eingestanden hatte, nur mit Schwerzmittel spielen zu können. Auch die WM-Teilnahme scheint in Gefahr.
Die Gäste mühten sich indes besonders im Abschluss, da Sesvetes Torwart Filip Peric einen absoluten Sahnetag erwischte. Beim Stand von 3:1 parierte der Schlussmann schon den fünften Wurf, seine Vorderleute pirschten sich daraufhin über den Anschluss zum 3:2 bis zum 5:5-Ausgleich durch einen Tempotreffer von Zlatko Rauzan heran (13.).
Kurz darauf gelang den Kroaten durch Tonci Ivanisevic sogar die erste Führung (7:6, 15.). Das schien den Favoriten aber regelrecht wachzurütteln: Die Schützlinge von Nicolej Krickau setzten einen 3:0-Lauf und profitierten auch von einer offenen Deckung der Hausherren, die einige Lücken offenbarte. Heimcoach und Ex-HSVler Igor Vori buzzerte zur Auszeit.
Daraufhin stellten die Kroaten auf Sieben-gegen-Sechs um, gerieten aber mit drei Treffern ins Hintertreffen. Danach gelang die Aufholjagd jedoch wieder - auch weil Filip Peric weiterhin einige starken Paraden zeigte. Kurz vor der Schlusssirene netzte Karlo Gidec zum erneuten Ausgleich, die Flensburger konnten nur eine knappe 15:14-Führung mit in die Kabine nehmen.
Nach dem Seitenwechsel blieb das Bild ähnlich: Peric avancierte mit einer Reihe von Paraden - egal ob aus dem Rückraum, im Tempogegenstoß oder beim Siebenmeter - weiterhin zum Spielverderber und ließ die Gäste nie davonziehen. Auch ein Plus-Zwei der SG wurde postwendend wieder egalisiert (21:21, 40.).
Und damit nicht genug. Peric steigerte sich nochmal und legte den Grundstein dafür, dass die Kroaten die Partie durch Zlatko Rauzan beim 22:21 herumrissen. Nicolej Krickau hatte genug gesehen und zog die Auszeit, zudem stellten die Gäste auf Sieben-gegen-Sechs um (44.).
Sesvete geriet daraufhin in Unterzahl und in der Folge auch erneut ins Hintertreffen (24:23, 47.). Kaum waren die Hausherren wieder vollzählig, drehte sich der Wind aber erneut: Erst per Abpraller aus dem Spiel, dann mit der schnellen Mitte ins leere Tor (26:25, 49.). Kevin Möller musste kurz darauf sogar die Zwei-Tore-Führung für den MRK verhindern.
Beim Stand von 26:26 buzzerte Igor Vori dann zu seiner zweiten Auszeit und wechselte offensiv ins Sieben-gegen-Sechs. Kurz darauf gelang zwar noch eine Führung, dann schaffte es aber Flensburg, die Partie beim 28:27 erneut herumzureißen (54.). Lasse Möller ließ dem sogar das 29:27 folgen.
Defensiv schwächte eine Zeitstrafe die SG jedoch und Sesvete verkürzte. Defensiv rückten die Kroaten erneut in eine offene Deckung, fingen sich aber ebenfalls eine Hinausstellung. Es bahnte sich eine Krimi-Crunchtime an, Lasse Möller übernahm aber wie schon gegen Kiel Verantwortung (30:28, 58.).
Als der nächste Ball der Gastgeber dann ins Aus segelte und die SG auf drei Treffer davonzog, war die Messe in der kroatischen Hauptstadt gelesen. Flensburg sicherte sich schlussendlich einen mühsamen 32:28-Sieg bei einem starken und couragierten Gegner - und bleibt damit das Maß aller Dinge in der eigenen Gruppe.
MRK Sesvete: Peric (16 Paraden), Kahlina; Rauzan 7/1, Gavric 6, Dumencic 5, Hrsak 3, Godec 3, Ivanisevic 2, Jelovcic 1, Topic 1, Tomic, Turcic, Suker, Finek, Antunovic, Lasan
SG Flensburg-Handewitt: Buric (7 Paraden), K. Möller (4 Paraden); L. Möller 7, Pytlick 6, Horgen 6, Pedersen 6/2, Gottfridsson 4, Golla 2, Mensah Larsen 1, Czertowicz, Hansen, Knutzen, Blagotinsek
Zuschauer: 950
Schiedsrichter: Ivanovic / Vujisic (MNE)
EHF-Delegierter: Vukasinovic (SRB)
Siebenmeter: 1/1 ; 2/3
Strafminuten: 10/6
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mao