30.12.2024, 18:18
Neckarsulm verliert Schlüsselspiel
Die TuS Metzingen schließt das Jahr mit einem Bundesliga-Heimsieg im Derby gegen die Sport-Union Neckarsulm ab. Vor einer tollen Kulisse setzten sich die Ermstälerinnen mit 30:25 durch und kletterten damit in der Tabelle auf Rang acht, Neckarsulm ist Zehnter.
Stefanie Kaiser war wieder zurück im Kader und konnte zumindest phasenweise als einzige gelernte Kreisläuferin mitwirken. Die Partie startete in den ersten Minuten ausgeglichen, jedoch war die Neckarsulmer Defensive zu passiv, und SUN-Trainer Thomas Zeitz forderte bereits in der ersten Auszeit mehr Aggressivität. Vor allem Naina Klein kam in der ersten Hälfte zu einfach zum Torerfolg und brachte die Gastgeberinnen mit drei Toren in Folge beim 9:4 erstmals deutlich in Führung.
Neckarsulm fand hingegen nur schwer ins Spiel und kam in der Offensive durch drohendes Zeitspiel häufig unter Druck. Gegen Ende der ersten Hälfte versuchte die Sport-Union daher mit der siebten Feldspielerin noch vor der Pause den Anschluss zu finden und konnte durch einen Doppelschlag von Rabea Pollakowski auf 16:11 verkürzen.
In der letzten Aktion der ersten Hälfte bekam Metzingens Verena Oßwald durch einen direkten Freiwurf das Gesicht von Lilli Holste getroffen und sah die rote Karte, wodurch die Sport-Union die zweite Hälfte in Überzahl begann. Nach einem weiteren Gesichtstreffer von Nele Franz waren die Neckarsulmerinnen sogar in doppelter Überzahl und starteten mit vier Toren perfekt in die zweite Hälfte.
Die TusSies reagierten direkt mit einer Auszeit und fanden kurze Zeit später wieder besser ins Spiel. "Der Start in die zweite Halbzeit war genau das, was wir uns in der Kabine nicht vorgenommen haben" sagte Trainerin Miriam Hirsch im Anschluss an das Match. Die Situation schien Hirsch nicht nur nach Spielende, sondern auch bei Ihre Auszeit nach dem Anschlusstreffer richtig eingeordnet zu haben und vor allem fand sie augenscheinlich die passenden Worte.
Die Sport-Union war nun in Schlagdistanz, konnte die Aufholjagd allerdings nicht fortsetzen. Aus dem 16:15 entstand bis zur 37. Minute beim 20:16 wieder ein größerer Unterschied, der den guten Start in die zweite Hälfte verpuffen ließ. Gleich mehrere Spielerinnen blieben im Neckarsulmer Team ohne Torerfolg, und so war es insgesamt zu wenig, um den TusSies den Heimsieg im weiteren Spielverlauf streitig zu machen.
"Es gibt für unser Spiel gegen Dortmund keine Punkte und es gibt auch für ein schlechtes Spiel wie heute in Metzingen keine Punkte. Man hat meiner Mannschaft heute angemerkt, dass sie im Gegensatz zum Dortmund-Spiel nicht einfach ihren Handball gespielt haben und schon ist es ein komplett anderes Spiel. Metzingen war immer einen Schritt schneller, hat immer einen Schritt mehr durchgezogen und war auch einen Tick wacher. Und so geht der Sieg mehr als verdient an Metzingen.", sagt Thomas Zeitz zur Derby-Niederlage und blickt auf die Anforderungen im neuen Jahr.
"Wir müssen unser Durchschnittsniveau im neuen Jahr hoch schrauben, denn was wir heute gegen Metzingen gezeigt haben war einfach zu wenig. Es war die kurze Phase nach der zweiten Halbzeit, in der wir Paroli bieten können aber insgesamt war es kein spannendes Spiel da von uns zu wenig kam", so Zeitz weiter.
"Der Sieg tut gut, aber es geht sehr schnell in der Liga, wie es die Tabelle jetzt zeigt. Ich bin froh, dass wir nun endlich mal eine komplette Trainingswoche haben und uns so auf das Spiel in Bensheim vorbereiten können", erklärte Metzingens Trainerin Miriam Hirsch und Naina Klein betonte: "Wir haben in den letzten Spielen gesehen, dass es in die richtige Richtung geht. Nun haben wir auch die ersten zwei Punkte."
TuS Metzingen: Weiss, Schüpbach; Klein 10, Franz 4/3, Scheib 4, Behnke 4, Franková 3, Kalmbach 2/1, Tröster 2, Erlingsdottir 1, van Vliet, Goldammer, Johansson, Oßwald, Woth
Sport-Union Neckarsulm: Fossum, Ivancok, Orowicz; Smits 10/2, Pollakowski 5/2, Holste 5, Kaiser 2, Gudmestad 1, Bruggeman 1, Andryskova 1, Gkatziou, Hagen, Holtman, van der Linden, Riner
Zuschauer: 1.650 (Paul-Horn-Arena, Tübingen)
Schiedsrichter: Lier / Lier
Siebenmeter: 4/5 ; 4/5
Strafminuten: 6/4
Disqualifikation: Oßwald (30., grobes Foul) / -
chs