16.02.2025, 16:49
Titelkampf wieder spannender
Der SC Magdeburg hat das Heimspiel gegen die MT Melsungen hauchdünn für sich entscheiden können und damit den Titelkampf in der Daikin HBL wieder spannender gemacht. Vor allem in der Schlussphase war Gisli Kristjansson der Spieler, der den Unterschied für den Deutschen Meister machte.
Aufgrund des Anschlags kurz vor Weihnachten spielten die Teams beim ersten Ligaspiel in Magdeburg mit Trauerflor und hielten eine Schweigeminute ab. Die Anfangsphase gehörte den Hausherren - Felix Claar zeigte in Abwehr und Angriff direkt, welche Bedeutung er für den SCM hat.
Weil Melsungens Ian Barrufet zudem ein Offensivfoul unterlief, konnte Magdeburg auch gleich 2:0 vorlegen. Der Spanier machte aber seinen Fehler prompt wieder gut, verwandelte einen Siebenmeter und zog auch ein Offensivfoul, so dass Kristopans zum 2:2 egalisieren konnte.
Der schwungvolle Angriffswirbel, vor allem über Gisli Kristjansson, ließ in der GETEC-Arena gleich den gewohnten Hexenkessel entfachen. Die Torhüter waren noch kein Faktor, dafür arbeitete Magdeburgs Deckung gut und aggressiv. Der Lohn war das 7:4 (13.) von Kristjansson in Unterzahl.
Auch ein Wechsel zwischen den Pfosten sollte zunächst nichts Nachhaltiges ändern. Portner änderte das Bild mit Paraden beim Siebenmeter gegen Barrufet und anschließend gegen Timo Kastening. Magdeburg konnte diese Impulse zumindest zum 13:9 (24.) nutzen, hätte aber noch weiter wegziehen können. Das Keeper-Duell ging derweil lediglich mit 3:1 an den SCM.
Melsungens Deckung kam nicht ins Spiel, Adrian Sipos wirkte weiterhin von seiner Krankheit geschwächt und auch seine Nebenleute vermochten den Magdeburger Angriffswirbel nicht zu stoppen. Roberto Garcia Parrondo musst beim 15:11 (27.) zur Auszeit buzzern, am Ende konnten die Nordhessen ein 16:13 in die Pause retten.
Mit dem Wiederanpfiff kehrte Nebojsa Simic ins Melsunger Gehäuse zurück und konnte auch gleich seine erste Parade verbuchen. Die Nordhessen konnten aber nicht merklich ins Spiel zurückkommen. Das schon in Halbzeit eins praktizierte Spiel mit dem siebten Feldpsieler wirkte nur bedingt und hinten wurden die Pläne oft auch durch unnötige Zeitstrafen durchkreuzt.
Es wurde hitzig und Magdeburg machte mit mehreren Offensivfouls nun auch Fehler und mit einem Kempa von Timo Kastening auf Ian Barrufet schloss den 3:0-Lauf zum 21:20-Anschlusstreffer ab. Kastening ließ sich aber wenig später vom Trash-Talk von Matthias Musche beeindrucken, scheiterte beim Siebenmeter an Portner. Doch auf der Gegenseite konnte Claar die Chance zur erneuten Drei-Tore-Führung nicht nutzen.
Magdeburg machte nun wieder effektiv das Deckungszentrum dicht, war aber über die Flügelpositionen zu knacken. Es blieb ein Krimi, in der die Gäste auch weiterhin ohne große Torwartimpulse noch immer im Spiel waren. Die dritte Parade von Simic sollte Enderleit zum 23:24 nutzen und nach einem Fehlpass von Felix Claar bot sich die Chance auf das Remis: Ausgerechnet Elvar Örn Jonsson, der im Sommer zum Deutschen Meister wechselt, sollte den ersten Ausgleich seit dem 8:8 herstellen.
Magdeburg hielt durch einen Doppelschlag von Gisli Kristjansson danach die Vorlage, weil zwischendurch Sipos ausließ. Der Isländer war nun der entscheidende Spieler und Melsungen lief die Zeit davon. In der Schlussminute nahm Roberto Garcia Parrondo beim 29:27 noch einmal seine letzte Auszeit. Kristopans wahrte noch einmal die Chance für sein Team, doch am Ende ließ der SC Magdeburg die Zeit für sich spielen. Nach einer Wiegert-Auszeit verrannen die letzten drei Sekunden.
SC Magdeburg: Hernandez, Portner (10/3 Paraden); Musche 9/7, Kristjansson 7, Claar 5, Saugstrup 5, Serradilla 1, Hornke 1, Weber 1, Persson, Zechel, Pettersson, Hensen, Lagergren, Mertens, Damgaard
MT Melsungen: Morawski (1 Parade), Simic (3 Paraden); Barrufet 9/4, Kristopans 5, Jonsson 5, Kastening 4/2, Balenciaga 2, Enderleit 1, Moroaes Ferreira 1, Mensing 1, Sipos, Ignatow, Solre, Svenssson
Zuschauer: (GETEC-Arena, Magdeburg)
Schiedsrichter: Blümel / Loppaschewski
Strafminuten: 6/10
chs