16.02.2025, 18:08
Trotz mehrfachem Drei-Tore-Rückstand
Der TBV Lemgo Lippe zeigte die erwünschte Reaktion auf die 31:34-Niederlage gegen den ThSV Eisenach: Nach einem durchwachsenen Start kämpften sich die Hausherren gegen die Füchse Berlin in die Partie und ließen sich auch von einem Drei-Tore-Rückstand zehn Minuten vor dem Abpfiff nicht beirren. Die Lipperländer kämpften sich in Unterzahl zurück und jubelten schließlich über ein 25:25 (12:12).
Die Personalsituation entspannt sich beim TBV Lemgo Lippe zunehmend. Die Lipperländer müssen zwar weiterhin auf Jan Brosch und den Langzeitverletzten Thomas Houtepen verzichten, dafür kehrte allerdings Nicolai Theilinger ins Aufgebot zurück. Auch die Füchse können sich über einen Rückkehrer freuen: Während Max Darj nach wie vor fehlt, stand Lukas Herburger wieder im Kader.
Vor ausverkaufter Halle konnte Niels Versteijnen im ersten Heimspiel des Jahres den ersten Treffer setzen. Auf den nächsten musste der TBV jedoch sechs Minuten warten - bis dahin waren die Füchse Berlin bereits auf 4:1 weggezogen und konnten diesen Vorsprung auch in den Folgeminuten halten. Dabei wurde auch Dejan Milosavljev immer mehr zum Faktor, glänzte unter anderem mit einer Doppelparade und zwei parierten Strafwürfen.
Doch auch Constantin Möstl war immer häufiger zur Stelle, sodass sich an der 7:4-Füchse-Führung drei Minuten lang nichts änderte. So griff Jaron Siewert in der 14. Minute zu seiner ersten Auszeit. Der Berliner Coach forderte "mehr Tempo" und "Vollgas in die Tiefe". Doch der TBV hatte ins Spiel gefunden und konnte dank einer kompakten Abwehr und einem gut aufgelegten Möstl in der 17. Minute den 6:7-Anschluss herstellen.
Erst in der 18. Minute erzielte Nils Lichtlein den ersten Füchse-Treffer nach sieben Minuten. Lemgo ließ sich allerdings nicht mehr abschütteln und Niels Versteijnen verkürzte auf 7:8. Die Chance auf den Ausgleich verpassten die Hausherren jedoch und Fabian Wiede erlöste die Berliner mit einem Doppelschlag zum 7:10 (20.).
Lemgo blieb dennoch in Schlagdistanz: Jarnes Faust und Versteijnen sorgten für den erneuten Anschluss (9:10, 23.), welchen Tim Suton nach einem weiteren Wiede-Treffer verteidigen konnte. Auch von einer Zeitstrafe gegen Hendrik Wagner ließ sich der TBV nicht beirren: Constantin Möstl parierte zum sechsten Mal und Versteijnen sorgte für den 11:11-Ausgleich.
Mathias Gidsel beantwortete den Lemgoer Treffer zwar umgehend vom Anwurfpunkt mit einem Treffer ins verwaiste Tor, 35 Sekunden vor der Halbzeitsirene konnte Leve Carstensen für die Hausherren allerdings noch einmal ausgleichen. Ein weiterer Treffer gelang den Berlinern trotz einer Zeitstrafe gegen Nicolai Theilinger nicht mehr. Lasse Andersson setzte den direkten Freiwurf gegen die Latte, sodass nach 30 Minuten ein 12:12 auf der Anzeigetafel stand.
Auch nach Wiederanpfiff blieb die Partie ausgeglichen. Die Füchse legten zwar immer wieder vor, doch der TBV konnte jeden Treffer umgehend beantworten und hatte sogar die Chance auf die erste Führung seit dem 1:0, welche Dejan Milosavljev allerdings verhinderte. Nach der siebten Parade von Constantin Möstl konnte Tim Suton die Lipper dann doch in Vorlage bringen (16:15, 37.).
Es folgte ein offener Schlagabtausch, in dem sich unter wechselnder Führung kein Team auf mehr als einen Treffer absetzen konnte (19:19, 44.). Es wurde immer hektischer und auch Florian Kehrmann sah nun die gelbe Karte. Lucas Hutecek legte noch einmal zum 20:19 vor, in den nächsten sechs Minuten gelang den Hausherren allerdings kein weiterer Treffer. So setzten sich die Füchse per 3:0-Lauf bis zur 49. Minute auf 20:22 ab.
Kehrmann reagierte umgehend mit seiner zweiten Auszeit. "Das sieht super aus. Wir kämpfen das jetzt bis zum Ende", sagte der TBV-Coach. Kurz darauf glänzte Dejan Milosavljev allerdings mit seiner dritten Siebenmeter-Parade und Lasse Andersson krönte einen 4:0-Lauf zum 23:20, sodass Kehrmann seine Spieler nur zwei Minuten später schon wieder zusammen trommelte.
Der Lemgoer Trainer fand die richtigen Worte: Tim Suton durchbrach die Torflaute des TBV mit seinem Treffer zum 21:23 und ließ nach einem Berliner Ballverlust auch den Anschluss folgen. Nach einer weiteren Möstl-Parade setzte Jarnes Faust fünf Minuten vor dem Abpfiff den erneuten Ausgleich.
Hakun West av Teigum sorgte mit seinem Treffer zum 24:23 für den Befreiungsschlag, doch es blieb alles offen in der crunch time. Nach einem Stürmerfoul von Mathias Gidsel konnte Lukas Hutecek erneut egalisieren und auch trotz einer Zeitstrafe gegen Hendrik Wagner beantwortete Tim Suton den erneuten Führungstreffer von Tim Freihöfer 90 Sekunden vor dem Ende mit dem 25:25.
Nach einem Ballgewinn von Frederik Simak schafften es die Lemgoer zwar nicht, den Ball noch einmal im Tor unterzubringen, doch der TBV gab den Ball auch nicht mehr aus der Hand und jubelte schließlich über einen Punktgewinn gegen den amtierenden Vizemeister.
TBV Lemgo Lippe: Möstl (9/1 Paraden), Kastelic; Hutecek 3, Theilinger, Zehnder, Simak 3, Schagen, L. Carstensen 4, Suton 7, Versteijnen 6/1, Wagner, Faust 2, M. Carstensen, Petrovsky, Herseklioglu
Füchse Berlin: Milosavljev (10/3 P.), Ludwig; Wiede 4, Prantner, Strlek, Andersson 2, Lichtlein 1, Gidsel 9, Freihöfer 3/1, Mohr, Langhoff,Beneke, Av Teigum 3, Marsenic 3
Schiedsrichter: Tobias Tönnies / Robert Schulze
Strafminuten: 10 / 6
Zuschauer: 4.520 (PHOENIX CONTACT arena Lemgo)
Merle Klingenberg