14.12.2024, 17:38
SC DHfK gibt Führung aus der Hand
Nach einem intensiven Schlagabtausch, in dem Leipzig zwischenzeitlich die Führung übernahm, behielt der THW Kiel in der Schlussphase die Nerven und sicherte sich mit einem 32:28-Sieg die wichtigen Punkte. Die "Zebras" bleiben damit dem Spitzentrio auf den Fersen, während Leipzig es verpasste, den Abstand zur Abstiegszone zu vergrößern.
Mit unterschiedlichen Vorzeichen starteten der SC DHfK Leipzig und der THW Kiel in das Aufeinandertreffen. Während die Leipziger nach drei Niederlagen in Serie unter Druck standen, reisten die Gäste aus Kiel mit der Selbstsicherheit von vier Siegen in Folge an. Andri Mar Rúnarsson eröffnete die Partie mit dem ersten Treffer, den Magnus Landin auf der Gegenseite sofort beantwortete - der Torreigen war eröffnet.
Zunächst hatte der THW Probleme, defensiv Zugriff zu finden. Früh gerieten jedoch beide Teams in Unterzahl: Leipzigs Kapitän Simon Ernst erhielt eine Zeitstrafe, nachdem er Patrick Wiencek regelwidrig gecheckt hatte. Kurz darauf musste auch Petar Øverby auf Kieler Seite für zwei Minuten vom Feld. Ein Doppelschlag ins verwaiste Leipziger Tor brachte Kiel mit 5:3 (4. Minute) erstmals in Führung. Tomas Mrkva im Kieler Tor spielte sich früh in den Fokus, wehrte mehrere freie Würfe sowie einen Freiwurf ab und hielt Kiel damit im Spiel. Bence Imre erhöhte per Siebenmeter auf 7:3 - der Start gehörte klar den Gästen.
Kiel setzte seinen Lauf fort und zog das Tempo an. Mit einem 3:0-Lauf stellte Eric Johansson auf 12:7 (14. Minute), woraufhin Leipzigs Trainer Runar Sigtryggsson zur Auszeit griff. Diese zeigte Wirkung: Luca Witzke verkürzte aus Leipziger Sicht auf 8:12, kurz darauf legte Viggo Kristjansson nach, und Lukas Binder vollendete den 3:0-Lauf der Gastgeber zum 10:12. Leipzig hatte in dieser Phase mehrfach die Chance, den Anschlusstreffer zu erzielen, ließ diese aber ungenutzt.
Das Spieltempo flachte dann etwas ab, was den Hausherren in die Karten spielte. Kiel blieb über fünf Minuten ohne Feldtor, während William Bogojevic mit seinem Treffer zum 12:13 (21. Minute) die Partie wieder völlig offen gestaltete. Doch Kiel reagierte abgeklärt: Ein Doppelschlag von Eric Johansson und Patrick Wiencek sorgte erneut für eine kleine Kieler Führung. Bis zur Halbzeit pendelte sich der Vorsprung der Gäste bei drei bis vier Toren ein. Beim Stand von 18:15 für Kiel wurden die Seiten gewechselt.
Die zweite Halbzeit begann mit einer Unterzahl für den THW Kiel, die Leipzig durch William Bogojevic zum 16:18 nutzte. Domagoj Duvnjak antwortete jedoch direkt, und Kiel hielt die Drei-Tore-Führung über eine längere Phase. Doch Leipzig ließ nicht locker: Mit einem 3:0-Lauf, angeführt von Viggo Kristjansson, schafften die Gastgeber den Ausgleich zum 23:23 in der 42. Minute.
Kiels Trainer Filip Jicha reagierte sofort und nahm eine Auszeit, um sein Team neu zu sortieren. Die Maßnahme zeigte Wirkung: Emil Madsen brachte den THW wenig später mit einem sicheren Abschluss wieder in Führung. Die Partie blieb spannend, doch Kiel bewahrte die Ruhe und verteidigte seinen knappen Vorsprung entschlossen.
Das Kieler Hoch hielt nicht lange, denn Leipzig blieb kämpferisch und ließ nicht locker. Lukas Binder erzielte zunächst den erneuten Ausgleich und brachte die Gastgeber kurz darauf mit 25:24 (47. Minute) erstmals seit der Anfangsphase wieder in Führung. Die Partie nahm weiter an Intensität zu, als Simon Ernst nach einem Gesichtstreffer an Emil Madsen die Rote Karte sah. Kiel nutzte die folgende Überzahlsituation, um das Spiel wieder zu drehen und die Führung zurückzuerobern.
In der Schlussphase schien das Momentum auf Seiten von Kiel. Mit Toren von Duvnjak, Madsen und Imre bauten die "Zebras" ihren Vorsprung auf drei Tore aus (53. Minute). Kurz darauf erhöhte Rune Dahmke auf +4, und Duvnjak stellte mit seinem Treffer den fünf Tore-Vorsprung her, was die Vorentscheidung brachte. Lukas Binder erzielte noch einen Treffer für Leipzig, aber der Endstand von 28:32 stand fest.
SC DHfK Leipzig: Saeveraas (10 Paraden), Ebner (1 P.) - Binder (8/2), Bogojevic (5), Runarsson (4), Witzke (4), Kristjánsson (4), Krzikalla (2), Greilich (1), Ernst, Mamic, Peter, Preuss, Schmitt, Semper, Rogan
THW Kiel: Mrkva (8 Paraden), Wolff (4 P.) - Imre (8/7), Madsen (5), Johansson (5), Wiencek (5), Duvnjak (5), Dahmke (2), Jacobsen (1), Kutz (1), Överby, Pabst, Zerbe,
Zuschauer: 6000 (Quarterback Immobilien ARENA, Leipzig)
Schiedsrichter: Thomas Kern / Thorsten Kuschel
Strafminuten: 8 / 8
Disqualifikation: Rote Karte für Simon Ernst (47. Minute)
Siebenmeter: 2/2 - 7/7
lmk