04.11.2024, 17:19
Niederlage gegen Minden
GWD Minden konnte nach hartem Ringen über große Teile des Spiels die zwei Punkte aus Konstanz entführen. Nach einer 15:11-Pausenführung und ausgeglichener zweiter Hälfte siegten die Ostwestfalen bei der HSG Konstanz mit 30:26 (15:11).
"Der Sieg heute war für uns unglaublich wichtig. Auswärts gegen einen Aufsteiger muss man auf jeden Fall die Punkte mitnehmen, auch wenn Konstanz unangenehm zu bespielen ist. Der Schlüssel zum Sieg war, dass wir in der ersten Halbzeit, als wir etwas ins Hintertreffen geraten sind, weiter ruhig geblieben sind und dann das Spiel unter Kontrolle gebracht haben", bilanzierte Minden-Keeper Malte Semisch.
"Natürlich sind wir wieder mit der Einstellung reingegangen, dass wir dieses Spiel gewinnen wollen, aber man muss ehrlich sagen, dass wir anscheinend noch nicht das nötige Niveau haben, um solche Partien zu gewinnen. Wir werden weiter Gas geben, hart arbeiten und dann im nächsten Spiel wieder alles reinwerfen", bilanzierte Felix Sproß von der HSG Konstanz.
Für die war die Partie gegen den nun wieder auf Platz vier geführten Traditionsverein erneut eine mit einigen Déjà-vus. Zu Beginn zeigte sich Konstanz vor guter und stimmungsvoller Kulisse griffig, beweglich und aggressiv in der Deckung. Damit stellte man die Ostwestfalen vor einige Herausforderungen. Zumal Konstantin Poltrum heiß lief und mit starken Paraden jenen Input gab, der die 7:5-Führung durch Lukas Köder von der Siebenmetermarke ermöglichte.
Direkt im Anschluss kassierte die HSG in Unterzahl durch leichte technische Fehler im Angriff zwei Treffer in das leere Tor zum 7:7. Die 8:7-Führung durch Nikita Pliuto sollte dann die letzte für die Gelb-Blauen sein. In der Folge stieg die Zahl der leichten Fehler und vergebenen Chancen wieder drastisch an und es offenbarten sich einige Lücken am Kreis. In diesen Szenen zeigte sich Minden als reif und effektiv und bestrafte die Fehler eiskalt.
Sören Fuhrmann verkürzte mit einer schönen Aktion zum 11:12 - anschließend zog Minden bis zum Seitenwechsel auf 15:11 weg und profitierte dabei von der Konstanzer Kopflosigkeit in einigen Szenen. Insgesamt elf technische Fehler und lediglich 43 Prozent erfolgreiche Angriffe sollten erneut eine schwere Hypothek sein - eine zu große. Zumal auf Gästeseite der 2,08 Meter große Malte Semisch im Tor ein immer größerer Faktor wurde.
Hatte HSG-Coach Vitor Baricelli es zunächst mit den kleinen, wendigen Spielern im Rückraum versucht, brachte er später die großgewachsenen Rückraum-Hünen. Gästetrainer Aron Ziercke reagierte darauf mit einer offensiven 3:2:1-Abwehr und bereitete den Shootern damit Probleme.
"Wir sind sehr gut in das Spiel gestartet", gab Baricelli zu Protokoll. "Aber wir versuchen in manchen Momenten die Dinge zu schnell zu drehen und gehen zu sehr ins Risiko."
Kämpferisch war seiner Mannschaft hingegen erneut nichts vorzuwerfen. Mit hohem Aufwand und Einsatz stemmte sich Konstanz gegen clevere Mindener. Kapitän Michel Stotz verkürzte auf 14:17 und hielt die Hoffnungen auf die ersten Punkte der Saison aufrecht. Die Grün-Weißen blieben jedoch cool und nutzen die nächsten Fehler der Konstanzer zum beruhigenden 20:15-Vorsprung.
Hitzig wurde die Partie dennoch noch einmal, als es nach einem Kontakt gegen Lukas Köder im Sprung keinen Pfiff gab und sich nach dem Konter durch die Gäste ein emotionaler Austauch der beiden Teams entwickelte. Die Gemüter waren in einer intensiven, aber jederzeit fairen Begegnung nach Handshakes rasch wieder beruhigt. Nach dem Doppelschlag durch Matz Korte und Max Staar war die Vorentscheidung rund neun Minuten vor Schluss gefallen.
Nach einer Roten Karte für Ian Weber im Duell mit Michelberger vier Minuten vor dem Ende waren Czako die beiden letzten Treffer des Spiels zum 26:30-Endstand vorbehalten. "Wir haben nun etwas Zeit alles in Ruhe zu analysieren", so Baricelli. "Wir werden zunächst intensiv trainieren und dann jeder ein paar Tage abschalten und neue Kräfte tanken."
HSG Konstanz - GWD Minden 26:30 (11:15)
HSG Konstanz: Poltrum (12/1 Paraden), Göres (3 Paraden); Stotz (3), Czako (2), Michelberger (4), Sproß (3), Erifopulos (2), Schwormstede, Gorbunovs, Knipp (4), M. Pliuto (1), N. Pliuto (2), Hadlich, Fuhrmann (1), Köder (4), Schlafmann
GWD Minden: Semisch (12/1 Paraden), Grabitz (2 Paraden), Danzenbächer; Diekmann, Kranzmann (3), Korte (3), Weber (6), Eles, Radovic, Vorlicek (7), Heitkamp (3/1), Kühn, Staar (3), Asensio (4), Sebetic, Weck (1)
Zuschauer: 1.050
Schiedsrichter: Lier / Lier
Siebenmeter: 3/4 ; 1/2
Strafminuten: 4/6
Disqualifikation: - / Weber (56., grobes Foul)
chs, Andreas Joas, red