24.02.2025, 16:26
Erster Saisonsieg gegen Lübeck-Schwartau
Durch einen nach Ablauf der Spielzeit verwandelten Siebenmeter von Aron Czako sicherte sich die HSG Konstanz den ersten Sieg der Saison. Mit dem 29:28 (16:16)-Erfolg gegen den VfL Lübeck-Schwartau gelangen ihr in den letzten beiden Partien drei Punkte.
60 Minuten saß er auf der Bank. Nur für zwei entscheidenden Aktionen kam Linksaußen Aron Czako auf das Spielfeld. Den Siebenmeter zum 25:26 rund vier Minuten vor Schluss - und zur letzten Szene des Spiels. Zum Siebenmeter nach Ablauf der Spielzeit, nachdem zuvor Paul Skorupa Alexander Leindl aus der Luft geholt hatte und dafür die Rote Karte sah.
28:28 stand es in diesem Moment nach einem intensiven, packenden Handballspiel zwischen Konstanz und Lübeck. Czako täuschte zweimal an - und setzte den Ball VfL-Keeper Nils Conrad durch die Beine ins Netz. Wilder Jubel in der Schänzle-Hölle. Der 24-Jährige hatte in diesem Moment den ersten Sieg der Saison für die HSG Konstanz markiert, auch wenn die Handballer vom Bodensee weiterhin Schlusslicht der Liga bleiben.
"Da war ich natürlich nervös", sagte Czako kurz darauf zur entscheidenden Situation und erklärte: "Der Torwart hat dann noch ein paar Spielchen probiert. Als ich gesehen habe, der Ball geht rein war es pure Freude. Einfach geil."
Begonnen hatte der Tag mit zwei Hiobsbotschaften für die Konstanzer, die sich vor Wochenfrist mit einem Remis in Ludwigshafen den ersten Punkt gesichert hatten. Gegen Lübeck fielen Top-Torschütze Lukas Köder und Spielmacher Christos Erifopoulos kurzfristig erkrankt aus - und somit auch die beiden etatmäßigen Siebenmeterschützen der HSG. Dafür rückte Raivis Gorbunovs nach überstandener Verletzung wieder in den Kader, genauso wie Sören Fuhrmann.
Den Beginn auf Rückraum Mitte machte aber Jonas Hadlich und brachte mit seiner Dynamik und Geschwindigkeit ordentlich Schwung in das Konstanzer Spiel. So lieferten sich beide Teams von der ersten Minute an einen heißen Kampf, in dem sich keine Mannschaft entscheidend absetzen sollte. "Das absolute Teamgefühl, alle werfen alles in die Waagschale, was wir gerade haben. Deshalb haben wir das geschafft", so Czako.
"Wir haben den Schwung des ersten Punktgewinns mitgenommen", lobte Mathieu Fenyö. "Das hat uns richtig gutgetan. Die Fans sind unser achter Mann und haben uns richtig gepusht, gerade als wir in einem kleinen Loch waren."
Den Schlüssel zum Erfolg sah der Rückraumspieler in einer deutlich stabileren Abwehr und "dass wir mit viel mehr Selbstvertrauen am die Sache herangehen und geduldiger spielen. Wir machen weniger Fehler und werden vor allem besser auf das Tor."
Für HSG-Trainer Vitor Baricelli war die Leistung in Ludwigshafen sogar noch besser, "trotzdem haben wir es immer wieder geschafft zurückzukommen. Wir haben uns gefunden. Für diesen Sieg haben wir sehr lange gekämpft. In dieser Saison mussten wir uns schon sehr viel anhören, was schon wehgetan hat. Trotzdem haben wir immer weitergemacht."
"Wir sind jetzt miserabel aus der Winterpause herrausgekommen und standen heute massiv unter Druck. Und das hat man der Mannschaft natürlich angemerkt", sagte VfL Trainer David Röhrig. "Wir hatten gegen Ende das Spiel im Griff, waren aggressiv, hatten ein gutes Tempo nach vorne und am Ende scheitern wir dann doch vielleicht auch an der Favoritenrolle mit dem Druck auf den Schultern, denn Konstanz hatte letztendlich auch nichts zu verlieren."
chs