vor 1 Tag
Katar verpasst Überraschung knapp
Die Niederlande feiern zum Auftakt der Hauptrunde einen knappen Sieg. In einem umkämpften Spiel tut sich die Mannschaft von Staffan Olsson lange schwer. Für die Entscheidung sorgt letztlich Niels Versteijnen.
Zum Auftakt in die Hauptrunde war die Favoritenrolle eigentlich klar verteilt, denn Katar lief bei der WM bisher nur hinterher. Doch die Araber hielten erstaunlich gut mit den Niederlanden mit. Frankis Marzo erzielte den ersten Treffer der Partie, während Anadin Suljakovic hinten gleich zweimal zur Stelle war. So stellte Youssef Altaieb Ali gar auf 3:1 (5.) für den Underdog.
Doch die Niederländer kamen langsam besser in die Partie. Rob Schmeits erzielte mit einem Doppelschlag nach sechseinhalb Minuten den 4:4-Ausgleich. Zarko Markovic konterte zwar nochmal, doch die Europäer übernahmen nun zunehmend das Zepter. Als Schmeits mit seinem dritten Treffer auf 6:5 (9.) stellte, nahm Veselin Vujovic seine erste Auszeit.
Luc Steins packte nach einem Pfostentreffer von Altaieb Ali noch einen drauf. Doch die Kataris steigerten sich wieder. Marzo, Nidhail Aissa und Amine Guehis sorgte für die 8:7-Führung (12.). In der Folge ging es hin und her, die Abwehrreihen und die Torhüter waren weiter nur Statisten. So fiel Tor um Tor, Katar konnte dabei ihre knappe Führung behaupten. Als die Rutger ten Velde nach einem Steal beim Stand von 12:12 (19.) den Tempogegenstoß einleitete, verpuffte die Chance jedoch, da der Pass von Martijn Kleijkers in den Händen von Ahmad Madadi landete.
Guehis und Marzo bauten in der Folge den Vorsprung auf zwei Tore aus, eine Auszeit von Staffan Olsson war die Folge. Doch es wurde nicht sonderlich besser. Vorne wurde ein Stürmerfoul gegen die Niederländer gepfiffen, wenig später erhielt Schmeits eine Zeitstrafe wegen eines Wechselfehlers. Erst nach knapp sieben Minute endete die Torflaute, ten Velde verwandelte einen Siebenmeter zum 13:15 (24.).
Es war ein Weckruf für die Schlussoffensive der ersten Hälfte. Die nächsten drei Würfe fanden allesamt den Weg ins Tor. Katar konnte zwar zunächst mithalten, doch dann kassierten Allaedine Berrached sowie Guehis eine Zeitstrafe und Ameen Zakkar erhielt nach einem Griff in den Wurfarm die rote Karte. In dreifacher Überzahl gelang den Niederlanden allerdings kein Treffer. Suljakovic parierte im Hechtsprung ein Wurf auf das leere Tor und war dann Sieger im Duell mit Niels Versteijnen. Da Marzo zwischenzeitlich mit seinem neunten Treffer auf 19:17 gestellt hatte, gingen die Kataris mit einem kleinen Vorsprung in die Kabine.
Nach der Pause machte Suljakovic da weiter, wo er vor der Pause aufgehört hatte: Weder ten Velde von Links- noch Versteijnen von Rechtsaußen konnten den Keeper überwinden. Auf der anderen Seite konnte sich der frisch eingewechselte Bart Ravensbergen zwar erstmals auszeichnen, doch weder eher noch die nun praktizierte 5:1-Deckung stellten die Kataris vor allzu große Probleme. Moustafa Heiba und Guehis stellten so auf 23:20 (36.).
Bezeichnend für die Probleme der Niederländer war das 24:21 von Frankis Marzo. Nach einer Parade von Ravensbergen stürmten seine Landesleute nach vorne, doch keiner ging auf den Abpraller. Daher schnappte sich der Araber den Ball und hämmerte ihn ins Gehäuse. Als Luc Steins und Kay Smits aber den Rückstand auf ein Treffer reduzierten, nahm Vujovic in der 38. Minute eine Auszeit.
Die Worten verfehlten ihre Wirkung nicht, Guehis und Markovic stellten den alten Abstand wieder her. Doch Steins übernahm nun mehr und mehr die Verantwortung. Der Wirbelwind sorgte nach der dritten Ravensbergen-Parade für das 25:26 (43.). Als Smits dann den Ausgleich kassierte und Wajdi Sinen für zwei Minuten vom Feld musste, drohte die Partie zu kippen.
Doch die Araber behielten erstmal die Nerven. Youssef Altaieb Ali und Markovic erzielten auch in Unterzahl ein Tor, auch Rafael Capote war bei Gleichzahl erfolgreich. Smits und Co. lieferten jedoch prompt eine Antwort, ehe es schließlich so weit war: Steins traf zwölf Minuten vor Schluss zum 30:29 - die erste Führung, seit dem 7:6. Der Rückraum der Niederländer, bestehend aus Smits, Steins und Dani Baijens, konnte nun schalten und walten, wie er wollte.
Ihr Steckenpferd blieben jedoch die Überzahlsituationen. Nach einer Zeitstrafe gegen Altaieb Ali drehten Guehis und Ahmad Madadi die Partie. Baijens konnte zumindest dafür sorgen, dass sein Team in den zwei Minuten nicht gänzlich ohne Treffer blieb. Erst eine Parade von Ravensbergen sorgte wieder für den Führungswechsel, ten Velde netzte zum 34:33 (54.). Robin Schoenaker hätte sogar noch einen draufpacken können, doch Suljakovic konnte sich nach einer schwachen zweiten Halbzeit mal wieder auszeichnen.
Vujovic drückte zum letzten Mal auf den Timeout-Buzzer und stellte sein Team auf die Crunchtime ein. Den Ausgleich von Markovic konterte Baijens umgehend. Ten Velde erhielt dann eine rote Karte, da er den Winkel gegen Allaedine Berrached verkürzte und dieser ihm auf den Fuß trat. Markovic verwandelte den fälligen Strafwurf. Baijens sorgte für 36:35 (57.).
Dann kassierte Eldar Memisevic nach einem Kopftreffer gegen Ravensberg eine Zeitstrafe. Kaj Geenen bauten den Vorsprung im nächsten Angriff auf, Katar lief die Zeit davon. Markovic verkürzte wieder und dann pfiffen die schwedischen Schiedsrichter ein vermeintliches Foul gegen Geenen, obwohl sein Gegenspieler aus dem Kreis gekommen war. Heiba sorgte 19 Sekunden vor Schluss für das 37:37, Olsson drückte umgehend den Buzzer. Aus einem Freiwurf drei Sekunden vor Schluss hämmerte Niels Versteijnen die Kugel schließlich in die Maschen. Die Referees prüften die Situation nochmal, ehe sie feststellten, dass der Ball die Torlinie vor dem Ablauf der Spielzeit überschritten hatte.
Katar: Lepenica (1 Parade), Suljakovic (8 Paraden); Markovic 8/3, Madadi 3, Capote 1, Marzo 11, Ahmad Murad 1, Memisevic, Tarek Abdalla, Berrached 2, Sinen, Aissa 2, Altaieb Ali 2, Guehis 5, Heiba 2, Zakkar
Niederlande: Ravensbergen (6 Paraden), Dorgelo (5 Paraden); Stavast 1, ten Velde 7/3, Schoenaker, Kooij 1, Geenen 1, Versteijnen 4, Kleijkers, Steins 7, J. Smits, K. Smits 5, Schmeits 3, Nagtegaal, Van der Ban, Baijens 9
Zuschauer: 1500 (Varazdin Arena)
Schiedsrichter: Kurtagic Mirza (SWE) / Wetterwik Mattias (SWE)
Strafminuten: 10/4
Disqualifikation: Ameen Zakkar (29./QAT), Rutger ten Velde (57./NED)
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