02.08.2024, 20:36
29:28 über die Zeit gerettet
Nach den Siegen von Schweden und Deutschland bot sich Slowenien die Chance mit einem Sieg gegen Japan vorzeitig das Ticket in das Viertelfinale des Handball-Turniers der Männer bei Olympia zu lösen. Gegen einen vehement gegen das Aus ankämpfenden Außenseiter tat sich der Favorit trotz vierzehn Treffern von Aleks Vlah schwer, rettete am Ende aber ein 29:28 über die Zeit.
Der Handball-Tag bei Olympia lief bereits vor dem Duell gegen Japan nach Plan für Slowenien: In der Gruppe A siegte zunächst Schweden gegen Kroatien, dann setzte sich Deutschland gegen Spanien durch. Die Tür ins Viertelfinale stand für das Team von Uros Zorman somit weit auf, ein Sieg gegen den Außenseiter - nach der Auftaktniederlage gegen Spanien sowie den Siegen gegen Kroatien und Schweden der dritte in Folge - würde das Weiterkommen perfekt machen.
Japan hingegen stand unter Druck: Lediglich das Spiel gegen Deutschland war beim 26:37 deutlich verloren worden, beim 29:30 gegen Kroatien und auch beim 33:37 gegen Spanien hatte der Asienvertreter mit den europäischen Favoriten gut mitgehalten - und das Team von Carlos Ortega tat dies auch am heutigen Tag gegen Slowenien. Den ersten Treffer von Hiroki Motoki konnte der Favorit durch einen Siebenmeter von Dean Bombac noch ausgleichen, doch nach der erneuten Führung erhöhte der Außenseiter im Gegenstoß auf 3:1.
Slowenien tat sich schwer, die Europäer liefen sich immer wieder in der beweglichen japanischen Deckung fest und sahen sich beim 2:5 mit einem Drei-Tore-Rückstand konfrontiert. Barca-Coach Carlos Ortega hatte den Asienvertreter bestens eingestellt, sein Team blieb auch stabil als Slowenien wieder auf ein Tor herankam. Japan erhöhte wieder auf zwei Tore und schraubte den Abstand mit einem Gegenstoß von Naoki Fujisaka wieder auf drei Tore.
Nach dem 6:9 fand der Favorit dann etwas besser ins Spiel, eine Dreier-Serie brachte den Ausgleich. Japan zeigte sich aber keineswegs verunsichert, verkraftete kurz darauf auch den ersten Rückstand. Slowenien fand in der Deckung besser in die Zweikämpfe und hatte durch einen Gegenstoß von Matej Gaber auf 13:12 gestellt. Doch Japan egalisierte umgehend, ging kurz vor der Pause sogar noch einmal selbst in Führung, bevor Blaz Blagotinsek auf Vorlage von Alex Vlah zum 15:15-Pausenstand traf.
Nach Wiederbeginn legte Japan wieder vor, der Ausgleich von Aleks Vlah folgte aber umgehend. Der Rückraumspieler war Mitte des ersten Abschnitts eingewechselt wurden, erzielte im ersten Abschnitt bereits vier Treffer und sollte im zweiten dann zehn folgen lassen. Mit vierzehn Treffern war er der Faktor im Spiel von Slowenien.
Es war weiterhin ein Spiel mit viel Bewegung auf beiden Seiten des Parketts - und das jeweils im Angriff wie auch in der Deckung. Japan erspielte sich immer wieder Lücken in der slowenischen Deckung, blieb auf Augenhöhe. Slowenien konnte sich zwölf Minuten vor dem Ende zwar erstmals auf drei Tore absetzen, aber kurz darauf bot sich dem Außenseiter nach einer Parade des eingewechselten Daisuke Okamoto die Chance zum Ausgleich.
Doch Japan verlor im Angriff den Ball und auf der Gegenseite traf einmal mehr Aleks Vlah, auf grandiose Vorarbeit von Miha Zarabec, der seine Mitspieler immer wieder in Szene setzte. Als nach einem Lattenkracher von Vlah das Abstand erneut auf ein Tor geschmolzen war, beispielsweise Tilen Kodrin, der von außen auf 27:25 stellte. Doch Japan gab nicht auf, verkürzte erneut auf ein Tor, beantwortete auch den nächsten slowenischen Treffer.
Doch die Zeit lief für den Favoriten, der nach dem 29:27 - Vlah hatte sich zu einem vierzehnten Treffer durch die gegnerische Deckung gewühlt - zwar noch den Anschlusstreffer hinnehmen musste, doch die letzte Minute war längst angebrochen. Gut dreißig Sekunden waren noch auf der Uhr und diese spielten die Europäer mit ihrer Erfahrung und mit Hilfe einer Auszeit herunter, so dass sie am Ende über einen 29:28-Erfolg und das Ticket ins Viertelfinale jubeln konnten.
Japan: Nakamura (5/1 Paraden), Okamoto (4 Paraden); Yasuhira 8/4, Fujisaka 6, Motoki 4, Baig 3, Yoshida 2, Watanabe 2, Tamakawa 2, Sugioka 1, Sakurai, Tokuda, Yoshino, Takano
Slowenien: Ferlin (2 Paraden), Lesjak (5 Paraden); Vlah 14/3, Bombac 4/3, Dolenec 3/1, Blagotinsek 2, Janc 2, Zarabec 2, Kodrin 1, Gaber 1, Henigman, Cehte, Jovicic, Novak
Schiedsrichter: Hansen / Madsen (DEN)
Strafminuten: 14/12
Siebenmeter: 4/4 ; 7/8
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