02.12.2023, 19:35
45:22 im zweiten Vorrundenspiel
Durch den zweiten Sieg im zweiten WM-Spiel hat die deutsche Frauen-Nationalmannschaft vorzeitig ihr Ticket für die Hauptrunde gelöst. Beim 45:22 (25:12) gegen den völlig überforderten Iran brauchte die DHB-Auswahl etwas, um in Schwung zu kommen.
Mit einem echten Zittersieg waren die DHB-Frauen in die Weltmeisterschaft gestartet, dem 31:30 gegen Japan wollte die Mannschaft von Bundestrainer Markus Gaugisch unbedingt einen überzeugenden Erfolg gegen den Iran folgen lassen. Annika Lott wurde nach einem Schlag gegen die Schulter aus dem Japan-Spiel geschont, Mareike Thomaier ersetzte sie im Kader. Grundsätzlich wechselte Gaugisch vom Start weg munter durch, um alle Spielerinnen im Turnier ankommen zu lassen.
Der Beginn vor 1800 Zuschauern in Herning kam allerdings reichlich durchwachsen daher. In der Abwehr stimmte besonders die Absprache nicht, wer den Kreis übernehmen sollte. Der Iran, der wegen seiner Unterlegenheit konsequent auf die siebte Feldspielerin setzte, fand immer wieder Lücken im deutschen Verbund. Nach dem nervösen Beginn mit einer knappen 5:4-Führung drückte Deutschland aber allmählich aufs Gaspedal. Die Führung wuchs immer mehr an. 25:12 stand es nach 30 Minuten, in denen Gaugisch mit Abwehr wie Angriff nicht restlos zufrieden sein konnte.
Speziell über die Außen war die DHB-Auswahl immer wieder zum Erfolg gekommen. Nach der ersten Hälfte stand Linksaußen Johanna Stockschläder bei sieben Toren (sieben Versuche), Rechtsaußen Jenny Behrend und Spielgestalterin Alina Grijseels standen jeweils bei fünf Treffern aus sechs Würfen. Vier Tore erzielte Gaugischs Team aus dem Tempogegenstoß, dazu viele aus der zweiten Welle.
Auch nach dem Seitenwechsel ging die Partie ihren Gang, wobei sich die deutsche Abwehr steigerte. Nach 44 Minuten hatten die DHB-Frauen bereits das Ergebnis erzielt, das die Polinnen gegen den Iran beim WM-Auftakt erreicht hatten (35:15). Am Ende stand ein überdeutlicher 45:22-Erfolg, der mit Blick auf die Hauptrunde wertlos sein dürfte. Schließlich nehmen die Teilnehmer der zweiten Turnierphase nur die Ergebnisse mit, die sie gegen andere Hauptrunden-Teilnehmer erzielt haben.
Umso wichtiger wird das dritte deutsche Vorrundenspiel gegen Polen am Montag (20.30 Uhr), in dem auch der Gruppensieg auf dem Spiel steht. Nach einem 32:30 gegen Japan stehen auch die Polinnen bei 4:0 Punkten. "Wir haben deutlich gewonnen, es hat sich niemand verletzt, alle haben Belastung bekommen - alles okay", erklärte Gaugisch hinterher trocken. "Ab jetzt gilt unser voller Fokus Polen", versicherte Grijseels.
Tore für den Iran: Merikh 8/1, Shahsavari 4, Rajabi 3, Faghihi 2, Tootoonsiz 2, Eizadgashb 1, Koudzarifarahani 1, Khorzoughi 1
Tore für Deutschland: Stockschläder 8, Grijseels 6/1, Antl 5, Behrend 5, Thomaier 5/1, Leuchter 4, Döll 4, Smits 3, Weigel 2, Berger 1, Reinemann 1, Wachter 1
Zuschauer in Herning/Dänemark: 1800
msc