06.10.2024, 18:04
Berlin führt Verfolgerfeld an
Nach anfänglichen Problemen und einem 5:7 übernahmen die Füchse Berlin bei der HSG Wetzlar das Kommando - zur Pause stand ein 20:11 auf der Anzeigetafel. Danach kontrollierten die Gäste das Spiel, siegten mit 34:25 und setzten sich mit 8:2 Punkten an die Spitze des Verfolgerfelds der noch verlustpunktfreien Flensburger.
Die HSG Wetzlar schien nach den Niederlagen gegen Magdeburg, Hannover und Lemgo mit dem Sieg in Stuttgart in die Saison gefunden zu haben, dann aber setzte es unter der Woche eine Niederlage im DHB-Pokal beim Zweitligisten in Balingen. Die Füchse behaupteten sich im Pokal gegen Ligakonkurrent Göppingen, wollten sich in der Liga nach der Niederlage in Hannover aber in Wetzlar keine weiteren Minuspunkte in der Tabelle der Handball Bundesliga leisten.
In der ersten Minute setzte allerdings zunächst die HSG Wetzlar die ersten Ausrufezeichen: Stefan Cavor und Philipp Ahouansou sorgten mit zwei Treffern aus dem Umschaltspiel für ein schnelles 2:0. Den ersten Füchse-Treffer von Nils Lichtlein beantwortete auf der Gegenseite dann wieder Cavor - im temporeichen Schlagabtausch der ersten Minuten hielten die Gastgeber zunächst die Zwei-Tore-Führung.
Die Füchse sahen sich nach zehn Minuten mit einem 5:7 konfrontiert, nutzten dann aber eine Überzahl konsequent: Tim Freihöfer und Nils Lichtlein sorgten für den Ausgleich, Mijajlo Marsenic brachte die Gäste erstmals in Vorlage und als Fabian Wiede die Berliner Serie mit dem 9:7 auf vier Tore ausbaute, nahm Frank Carstens die Auszeit. Doch Wetzlar kam nicht mehr in das Tempo der ersten Minuten, auch weil die Füchse nun weniger Fehler machten und aufmerksam im Rückzug waren. Im Positionsangriff tat sich der Gastgeber unterdessen schwer.
Hinter der aufmerksamen Füchse-Deckung verbuchte dabei auch Dejan Milosavljev zahlreiche Paraden - eine schmerzhafte mit der Nase zog eine Zeitstrafe gegen Wetzlar und eine erneute Überzahl nach sich. Nach dem zwischenzeitlichen 10:8 setzten die Berliner zur nächsten Serie an, sie blieben gut zehn Minuten ohne Gegentor und trafen selbst sowohl aus dem Umschaltspiel wie auch ins in Unterzahl verwaiste Tor der Hausherren. Und im gebundenen Angriff schuf der Favorit mit Tempo immer wieder Lücken.
Als Tim Freihöfer einen Gegenstoß zum 17:8 ins gegnerische Netz beförderte, drohte den Gastgebern drei Minuten vor dem Ende des ersten Abschnitts der erste zweistellige Abstand. Nach sieben Füchse-Toren in Folge beendete Domen Novak dann aber die Serie des Favoriten, der die Schlagzahl aber aufrecht erhielt und mit dem 20:11 von Lasse Andersson eine Neun-Tore-Führung mit in die Kabinen nahm. Die Frage nach dem Sieger schien bereits nach der ersten Halbzeit beantwortet.
Lasse Andersson war es auch, der nach Wiederbeginn mit dem 21:11 für den ersten Zehn-Tore-Abstand sorgte. Mit der deutlichen Führung im Rücken agierten die Berliner in der Folge aber nicht mehr mit der letzten Konsequenz, Wetzlar kam so besser ins Spiel und erzielte drei Treffer in Serie. Die Füchse hatten das Heft zwar weiterhin in der Hand, Wetzlar trug nun aber seinen Teil zu einem unterhaltsamen Schlagabtausch bei - beispielsweise mit einem von Ahouansou für Cavor aufgelegten Kempa.
Zu einer echten Aufholjagd konnte Wetzlar aber nicht ansetzen, zumal die Füchse Berlin jederzeit die passenden Antworten hatten und die Hausherren nicht näher als auf sieben Tore heranließen. Dennoch, beim Stand von 29:22 nahm Jaron Siewert zehn Minuten vor Spielende die Auszeit. Max Beneke kam und trug sich gleich mit einem Treffer und zwei Strafminuten in die Statistik ein, Fabian Wiede traf artistisch und Anadin Suljakovic verhinderte mit einer spektakulären Parade einen erneuten Zehn-Tore-Abstand.
Am Ende stand ein 34:25 auf der Anzeigetafel. Für die Füchse Berlin geht es nun am Donnerstag in der Handball Champions League gegen Plock weiter, am Sonntag folgt dann ein Verfolgerduell gegen die Rhein-Neckar Löwen. Die HSG Wetzlar ist unterdessen am Freitag in Eisenach zu Gast, eine richtungsweisende Begegnung, da beide Teams mit 2:8 Punkten gestartet sind.
HSG Wetzlar: Suljakovic (8 Paraden), T. Klimpke (3 P.) - Novak (7/3), Ahouansou (6), Cavor (6), Mappes (4), Zacharias (2), Ejlersen, O. Klimpke, Becher, Schoch, Weimer, Müller, Lowen, Zelenovic
Füchse Berlin: Milosavljev (7 Paraden), Ludwig (3 P.) - Andersson (6), Freihöfer (5/1), Av Teigum (4), Gidsel (4), Lichtlein (4), Wiede (4), Marsenic (3), Langhoff (2), Beneke (1), Darj (1), Tollbring, Herburger, Reichmann
Zuschauer: 3.512
Schiedsrichter: vom Dorff / vom Dorff
Siebenmeter: 3/3 ; 1/1
Strafminuten: 4/6
cie