23.12.2024, 14:58
Blomberg springt auf Podiumsplatz
Der Buxtehuder SV wollte sich langsam ins Mittelfeld vorarbeiten, doch die HSG Blomberg-Lippe zeigte den Niedersächsinnen klar die Grenzen auf. Auch ohne die Schweizer Nationalspielerin Lisa Frey sollte man am Ende deutlich mit 34:20 (17:10) gewinnen.
"Unser Hauptziel war, dass Tempospiel von Blomberg einzudämmen. Das ist uns aber in keiner Weise gelungen. Wir haben nur 15 Minuten das geforderte Niveau gezeigt, ansonsten war das schlichtweg nicht bundesligareif", so die schonungslose Bilanz von BSV-Coach Dirk Leun.
"Wir haben 15 Minuten gebraucht, um dann wirklich in den Spielfluss zu kommen. Gerade zu Beginn haben wir zu passiv in der Abwehr gestanden. Doch die restlichen 45 Minuten waren super. Ich bin sehr stolz auf die Mannschaft und auf alles, was sie heute gezeigt hat", so Blombergs Coach Steffen Birkner, der mit Carolin Jaron und Milena Stürenburg auch zwei Youngster einsetzen konnte.
Gegen die schnellen Beine der Gäste-Abwehr tat sich die HSG zunächst schwer. Nach einem langen Angriff überwand Andrea Jacobsen aber die Deckung und netzte zum 1:1 ein. In den ersten Minuten des Spiels duellierten sich beide Teams auf Augenhöhe, bis Melanie Veith nach ihrer Parade Alexia Hauf auf die Reise schickte. Die schnelle Linksaußen verwandelte ihren Gegenstoß sicher und stellte auf das 3:2 für die HSG.
Auch der zweite und der dritte Gegenstoß liefen über Hauf. Zum 4:3 gab sie den Ball an die mitlaufende Judith Tietjen weiter, das 5:3 erzielte sie selbst. Doch Buxtehude blieb zunächst noch dran und verkürzte immer wieder.
Im Angriff tat sich die HSG im hektischen Spiel weiter schwer. Dadurch gingen die Gäste nach 14 Minuten zum zweiten Mal in Führung. Dagegen stellte sich Hauf mit einem sehenswerten Heber von außen. Steffen Birkner sah sich beim 7:7 gezwungen seine erste Auszeit zu nehmen.
Und diese zeigte direkt Wirkung: Hinten vernagelte Veith das Tor, vorne trafen Rüffieux, Vegué und Magnúsdóttir. Letztere zog außerdem die erste Zeitstrafe des Spiels und den zweiten Siebenmeter. Diesen verwandelte Vegué erneut sicher und ließ Laura Kuske keine Chance. Beim Rückstand von drei Toren zog nun auch Dirk Leun die erste Auszeit des BSV.
Davon ließen sich die Blombergerinnen nicht beirren und bauten ihre Führung zum 15:8 aus, erzwangen das zweite Gäste-Timeout. Ona Vegué nahm nicht nur Haufs Position, sondern auch ihre Treffsicherheit ein. Kurz vor der Halbzeit Sirene traf sie bereits das fünfte Mal und stellte auf das 17:10. Nach schwungvollen 30 Minuten ging es für beide Teams in die Halbzeit.
Die Hausherrinnen blieben auch nach dem Seitenwechsel konzentriert. Jacobsen tankte sich auf der linken Seite durch und legte im nächsten Angriff auf die treffsichere Ona Vegué ab, die auf das 21:12 stellte. Dazu war Melanie Veith im HSG-Tor kaum zu überwinden.
Immer wieder trafen die Blombergerinnen im eigenen Angriff und ließen dem Buxtehuder SV keine Chance. Mit beiden Linkshänderinnen im Rückraum zeigte die HSG eine brutale Effektivität in der Offensive. Darüber hinaus fingen sie immer mehr Bälle in der Defensive ab, sodass der BSV nur zwei Tore in 12 Minuten erzielen konnte.
"Insgesamt haben wir unseren Plan verfolgt und sind mit viel Tempo, einer guten Abwehr, sowie starken Torhüterinnen ins Spiel gegangen. Über 60 Minuten haben wir verdient gewonnen, auch wenn der BSV kämpferisch nicht nachgegeben hat", so das Fazit von Ida Hoberg.
"Die Realität ist, dass es für uns derzeit nur um die Playdowns und den Klassenerhalt geht. Vielleicht war das heute eine letzte Warnung zur richtigen Zeit vor den wichtigen Spielen. Der Kopf muss schnell wieder hoch und dann müssen wir mit unseren Fans gegen Göppingen alles reinhauen", so Leun.
Die nächsten Aufgaben der Niedersächsinnen sehen am Freitag zunächst das Match gegen Frisch Auf Göppingen, dann ein Auswärtsspiel in Zwickau und ein Heimspiel gegen das punktlose Schlusslicht Leverkusen vor. Blomberg hat mit dem Thüringer HC und der HB Ludwigsburg zwei hohe Auswärtshürden, bevor dann Überraschungsteam Göppingen ins Lipperland kommt.
HSG Blomberg-Lippe: Ludwig, Veith; Rüffieux (1), Jacobsen (4), Verbraeken (1), Qusit (4), Magnúsdóttir (2), Kühne, Hoberg, Vegué (9/4), Jaron (1), Stürenburg, Mühlner (3), Tietjen (3), Hauf (6)
Buxtehuder SV: Kuske, Fasold, Kroepel, Nielsen (4/2), Heider (2), Hampel (1), Dölle (4), Schönefeld, Kähr (2), Reiche, Kretschmann (3), Hartstock, Rakstad (1), von Prittwitz, Ternede, Huhnstock (2)
Zuschauer: 1026 (Sporthalle an der Ulmenallee, Blomberg)
Schiedsrichter: Gimmler / Rips
Siebenmeter: 5/5 ; 2/2
Strafminuten: -/4
chs