vor 17 Stunden
Bensheim/Auerbach dreht Spiel nach Rückstand
Die Sport-Union Neckarsulm startet die Rückrunde der Handball Bundesliga Frauen mit einer 35:28-Niederlage bei der HSG Bensheim/Auerbach. Gegen den deutschen Vizemeister zeigte das Team von Trainer Thomas Zeitz eine der besten Saisonleistungen mit einer hohen Effizienz und der entsprechenden Pausenführung. Danach kamen die Flames aus Bensheim besser in die Partie und brachten die Neckarsulmerinnen zum Nachdenken.
"Ich denke, wir haben beim letztendlich verdienten Sieg der Flames, auch ein bisschen mitgeholfen. Wir haben handballerisch über weite Strecken ein gutes Spiel gemacht aber in der zweiten Hälfte unsere freien Bälle nicht mehr rein geworfen. Wir haben in der ersten Halbzeit fast alles getroffen, von Links- und Rechtsaußen glaube ich keinen einzigen Fehlwurf. Aber nach der Pause haben wir dann vermehrt Fehlwürfe und haben sie so auch ein bisschen wieder in das Spiel geholt", ärgerte sich Neckarsulms Trainer Thomas Zeitz im Nachgang.
Die Partie begann ausgeglichen und torreich mit einigen schönen Offensiv-Aktionen, bei denen die Neckarsulmerinnen gut abräumten und sich vor allem mit Alessia Riner und Vasiliki Gkatziou auf den Außenpositionen am Mittwochabend sehr treffsicher zeigten. Nach zehn gespielten Minuten stand eine Drei-Tore-Führung (6:9) für die Neckarsulmerinnen auf der Anzeigetafel, und auch die eigene Defensive um Torhüterin Lena Ivancok kam besser in Fahrt.
Vereinzelte Fehler und Aktionen, die im Stürmerfoul endeten, verhinderten eine deutlichere Führung als das 10:14 nach 22 Minuten für die Sport-Union, aber insgesamt war es in der ersten Hälfte eine konsequente Leistung mit hoher Quote im eigenen Abschluss. Zeitweise hatte die Sport-Union eine Wurfquote von über 80 % und stellte zusätzlich die stärkere Torhüterin, weshalb es eine verdiente 14:17-Halbzeitführung gegen die Flames gab.
Nach der Pause konnte man durch Munia Smits auf vier Treffer (14:18) erhöhen, und die Neckarsulmer Top-Torschützin hielt ihr Team in der Folge gegen stärker werdende Flames im Spiel. Die Abwehr des Vizemeisters stand kompakt, viele Stoppfouls unterbanden den Spielfluss der Gäste, und Vanessa Fehr im Tor zeigte sich in glänzender Form. Bei Neckarsulm schlichen sich vermehrt Fehler und vergebene Abschlüsse in die Partie, die Bensheim nutzte, um die Partie zu drehen.
"Die Chancen haben wir raus gespielt und ich habe eine Steigerung gegenüber den letzten Spielen gesehen. Die Flames mussten sich trotzdem jedes Tor erarbeiten, dass sie irgendwann wieder kommen, war bei der Mannschaft mit dieser Qualität klar. Wir haben dann das Spiel über Alicia Soffel und den Kreis nicht mehr in den Griff bekommen, kassieren da auch drei bis vier Tore zu viel", analysierte Zeitz im Nachgang.
Das Team von Trainer Thomas Zeitz gab sich allerdings auch in der Schwächephase nicht auf, fand mit einer 5:1-Deckung zurück in die Partie und konnte Mitte der zweiten Halbzeit auf 25:24 verkürzen. Allerdings hatte die Sport-Union nicht mehr die Effektivität wie in der ersten Hälfte und verlor dadurch etwas den Anschluss.
Mit einer Manndeckung gegen Bensheims Alicia Stoffel, die die Flames im Sommer verlassen wird, und der siebten Feldspielerin in der Offensive versuchten die Neckarsulmerinnen alles, um den Rückstand in den Schlussminuten aufzuholen. Doch die Bälle wollten nicht mehr in das Gehäuse der Flames, und auf der anderen Seite fanden die Gastgeberinnen zu einfach zum Torerfolg, so dass am Ende doch ein deutliches 35:28 für den Vizemeister zu Buche stand.
"Ich bin nicht am Trübsal blasen, wir haben ein ordentliches Spiel gemacht und uns viele Chancen heraus gespielt. Am Ende wäre es ein Bonus-Sieg gewesen aber wir müssen nicht hier in Bensheim sondern andere Spiele gewonnen und es geht auch nach der Niederlage weiter für uns", so Zeitz abschließend.
"Wir wussten, dass das Spiel eng wird. Es war kein schönes Spiel, aber wir haben es über den Kampf gewonnen. Am Ende zählen die zwei Punkte, und die haben wir uns verdient", resümierte Trainerin Heike Ahlgrimm nach dem Spiel.
HSG Bensheim/Auerbach: Fehr (8/1 Paraden), van Beurden (1 Parade); Hurst 7, Irion 6/3, Engel 5, Soffel 5, Kretzschmar 4, Friedberger 3/3, Polsz 3, Agwunedu 2, Berger, Ehlert, Ziercke, Goldmann
Sport-Union Neckarsulm: L. Ivancok (13 Paraden), Orowicz (1/1 Parade); M. Smits 9, Gkatziou 7/3, Riner 6, Holste 2, Holtman 2, Gudmestad 1, Bruggeman 1, Hagen, van der Linden, Pollakowski, Kaiser, Andryskova
Zuschauer: 757
Schiedsrichter: Frederic Linker / Sascha Schmidt
Siebenmeter: 5/6 ; 3/5
Strafminuten: 6/4
chs, sun