17.02.2025, 11:54
Fredrikstad BK nun vor dem Aus
Die HSG Bensheim/Auerbach hat sich mit einem 32:30 (19:16)-Sieg gegen Fredrikstad BK den Gruppensieg in der EHF European League gesichert - und damit Vereinsgeschichte geschrieben. Erstmals steht das Team im Viertelfinale eines internationalen Wettbewerbs! Nina Engel (9) und Lucie Kretzschmar (7) waren die auffälligsten Offensivspielerinnen.
Vor 507 Zuschauern in der Untermainhalle in Elsenfeld lieferten sich die "Flames" und die Gäste aus Norwegen ein hart umkämpftes Duell, das bis in die Schlussphase spannend blieb. Anders als im Hinspiel, das Bensheim/Auerbach klar mit 39:28 gewann, präsentierte sich Fredrikstad diesmal als ebenbürtiger Gegner. Doch das Team von Heike Ahlgrimm behielt die Nerven, setzte sich am Ende durch und bleibt mit 10:0 Punkten ungeschlagen an der Spitze der Gruppe D.
Die Flames mussten ohne Kapitänin Lisa Friedberger, Alicia Soffel und Vanessa Fehr antreten, erwischten aber dennoch einen guten Start. Nach dem frühen 3:1 (5.) durch Nina Engel, Lucie Kretzschmar und Jule Polsz entwickelte sich eine ausgeglichene Partie. Fredrikstad nutzte Unkonzentriertheiten der Flames und ging beim 5:6 (12.) sogar in Führung.
Bensheim/Auerbach legte zwar meist vor, doch die Gäste ließen sich nicht abschütteln. In der 24. Minute nahm Heike Ahlgrimm beim Stand von 14:14 eine Auszeit, um mehr Präsenz in der Abwehr einzufordern. Die Umstellung auf eine offensive 5:1-Abwehr zeigte Wirkung - Fredrikstad tat sich nun schwerer, sodass sich die Flames bis zur Pause auf 19:16 absetzen konnten.
Nach der Halbzeit blieben die Flames zunächst bei der offensiven Abwehr, doch die Norwegerinnen reagierten mit einem zusätzlichen Feldspieler und hielten die Partie offen. Beim 23:23 (40. Minute) gelang Fredrikstad erneut der Ausgleich. Doch dann verlor die Gäste ihr spielerisches Zugpferd: Maja Jörgensen (9) erhielt nach einem Wechselfehler ihre dritte Zeitstrafe und sah die Rote Karte (45.).
Bensheim nutzte die Situation, um sich mit einem 3:0-Lauf durch Engel, Agwunedu und einen Treffer ins leere Tor auf 27:24 abzusetzen (46.). Doch Fredrikstad gab nicht auf und kämpfte sich wieder heran - beim 28:27 (51.) war die Partie erneut offen.
In der Schlussphase ließen die Flames einige Chancen ungenutzt, doch sie behielten die Nerven. Mit einer knappen 31:30-Führung ging es in die letzten Sekunden. Den letzten Angriff spielte Bensheim clever aus - drei Sekunden vor dem Ende erzielte Amelie Berger den entscheidenden Treffer zum 32:30-Endstand.
Trainerin Heike Ahlgrimm war nach dem historischen Erfolg stolz auf ihr Team: "Wir sind überglücklich, das Viertelfinale erreicht zu haben - das ist historisch für unseren Verein! Die Mannschaft hat sich diesen Erfolg verdient. Es war ein hart umkämpftes Spiel, aber wir haben uns durchgesetzt und das zählt. Jetzt genießen wir diesen Moment, wissen aber auch, dass wir weiter hart arbeiten müssen, denn alles, was jetzt kommt, ist Bonus."
Während die Flames entspannt die Reise nach San Sebastian antreten können, wo man gegen den Zweiten Super Amara Bera Bera spielt, müssen die Norwegerinnen nun ihr abschließendes Heimspiel gegen Paris 92 gewinnen und dann auch auf Schützenhilfe des Bundesligisten hoffen.
HSG Bensheim/Auerbach: van Beurden (9 Paraden), Wagner; Engel 9, Kretzschmar 7, Agwunedu 4, Irion 4, Hurst 3, Polsz 3, Berger 1, Ehlert, Nukovic, Ziercke, Goldmann
Fredrikstad BK: Römer (6 Paraden), Utne; Eiberg Jörgensen 9, Z. Solberg 5, Lauritzen 4, Henriksen 3, Andtrö 3, Andersen 3, Blystad 2, Eskerud 1, Mar. Tangen, Ellingen, Mal. Tangen, Nordrum
Zuschauer: 507 (Untermainhalle, Elsenfeld)
Schiedsrichter: Alain Rauchs / Philippe Linster (LUX)
EHF-Delegierte: Joanna Brehmer (POL)
Siebenmeter: 1/4 ; 3/4
Strafminuten: 6/10
Disqualifikation: - / Eiberg Jörgensen (45., 3. Zeitstrafe)
chs