19.05.2024, 17:11
Sieg im Topspiel gegen Borussia Dortmund
Die Flames der HSG Bensheim/Auerbach haben das Spitzenspiel der Handball Bundesliga Frauen (HBF) gegen Borussia Dortmund vor 2000 Zuschauern in der ausverkauften Weststadthalle mit 29:28 (15:14) gegen Borussia Dortmund gewonnen. Damit hat man die Chance auf die Vizemeisterschaft am kommenden Wochenende in der eigenen Hand.
"Manchmal fehlen einem die Worte. Wir haben uns sehr, sehr viel vorgenommen und wussten, dass wir Dortmund schlagen können. Wir haben gesagt, wir wollen auch Revanche für das Spiel in Dortmund, wo wir nicht so gut gespielt und verloren haben, und wir haben gesagt, wir haben eine einmalige Chance dieses Jahr Zweiter und somit Vizemeister zu werden. Wir genießen den Moment, den wir jetzt haben und wir haben uns verdient, da oben zu stehen, das haben wir heute bewiesen", freute sich Flames-Trainerin Heike Ahlgrimm nach dem Spiel.
"Es war das erwartete hart umkämpfte Spiel über 60 Minuten. Wir haben leider den Anfang, doch ich will nicht die Anreise vorschieben, aber wir haben den Anfang einfach verschlafen. Dann haben wir super aufgeholt und noch mal vorgelegt, waren aber leider nicht in der Lage diesen Vorsprung zu halten und haben am Ende leider ein bisschen unglücklich mit einem Tor verloren", resümierte BVB-Coach Henk Groener.
"Wir waren am Anfang nicht aggressiv genug in Abwehr. Am Ende haben wir dann zu viele freie Bälle verworfen, die Bensheim genutzt hat", zeigte sich Dortmunds Spielmacherin Harma van Kreij selbstkritisch. Beste Werferinnen bei den Flames waren Lisa Friedberger (6/3), Kim Naidzinavicius (5/3), Alicia Soffel und Ndidi-Silvia Agwunedu (je 4). Für die Borussia war Lisa Antl mit 7 Toren am erfolgreichsten.
Die Partie begann mit 45-minütiger Verspätung, weil der Mannschaftsbus des BVB auf dem Weg nach Bensheim in einer Vollsperrung auf der Autobahn stand. Gegenüber den letzten Wochen standen zwei Spielerinnen wieder im Kader Flames, die in den letzten Wochen verletzungsbedingt fehlten: Lucie-Marie Kretzschmar und Amelie Berger, die nach ihrem Kreuzbandriss ein überraschendes Comeback feierte und dabei drei Tore erzielte.
Die Flames erwischten einen Traumstart und lagen nach vier Minuten durch zwei Treffer von Kim Naidzinavicius, davon einmal vom Siebenmeterstrich, und Amelie Berger mit 3:0 in Führung. Nach dem 5:1 (8.) reagierte Henk Groener mit einem Team-Timeout. Auch wenn die Borussia immer besser in Spiel kam, konnten sie den Abstand kaum verkürzen, im Gegenteil nach dem verwandelten Siebenmeter von Lisa Friedberger zum 11:6 (19.) waren es sogar fünf Tore Differenz.
Jetzt gelang den Borussinnen jedoch ein 5:0-Lauf und der Treffer von Nationalspielerin Lisa Antl zum 12 :12 (25.) bedeutete erstmals ein Unentschieden in diesem Spiel. Heike Ahlgrimm bat umgehend ihre Mannschaft zur Auszeit. Sarah van Gulik erzielte anschließend in ihrem letzten Heimspiel wieder die 13:12-Führung. (26.). Mit diesem knappen Vorsprung ging es auch beim 15:14 in die Kabine.
Der BVB kam besser aus der Kabine. Nationalspielerin und BVB-Kapitänin Alicia Stolle gelang nicht nur der 15:15-Ausgleich, sondern sie warf ihr Team erstmals in dieser Partie in Führung. Harma van Kreij erhöhte sogar noch auf 15:17 (36.) und das Spiel schien nach dem 16:19 (39.) zu kippen.
Die Hausherrinnen gaben aber nicht auf. Angetrieben von den 2000 Zuschauern gelang den Flames ein 4:0-Lauf und der Treffer von Alicia Soffel zum 20:19 (42.) ließ die Vorlage erneut wechseln. Es blieb ausgeglichen bis zum 27:27 (52.) und auch wenn Sarah van Gulik mit einem Siebenmeter scheiterte, war das Momentum nun bei den Gastgeberinnen. Lisa Friedberger und Amelie Berger setzten die entscheidenden Treffer, auch wenn für Dortmund noch Mareike Kusian den Schlusspunkt zum 29:28-Endstand setzte.
Nach dem Spiel würde es in der Halle noch emotional, denn wie jedes Jahr gab es Verabschiedungen, diesmal gleich 10 Stück. Vom Staff hören Co-Trainer Dennis Rybakov, Teammanagerin Andrea Müller und die beiden Physiotherapeuten Didem Adolf und Nicki Schüttler auf. Bei den Spielerinnen wurden Lilli Holste, Tabea Coors, Sophia Ewald und Jill Kooij verabschiedet sowie die beiden langjährigen Flames-Spielerinnen Dionne Visser (5 Jahre) und Sarah van Gulik (8 Jahre), die ihre Karriere beenden. Beide bleiben dem Verein aber weiter erhalten. So wird Dionne Visser für die Junior Flames in der 3. Liga auflaufen und Sarah van Gulik setzt ihre erfolgreiche Jugendarbeit fort.
HSG Bensheim/Auerbach: Fehr, van Beurden; Friedberger 6/3, Naidzinavicius 5/3, Soffel 4, Agwunedu 4, Kretzschmar 3, Berger 3, Kooij 2, van Gulik 2, Hurst, Leinert, Ziercke, Holste, Visser
Borussia Dortmund: Lieder, Wachter; Antl 7, Sasaki 5, Campos Costa 5/3, Stolle 4, Kusian 2, van Kreij 2, Bleckmann 2, Olsson 1, Hausherr, Sprengers, Ossenkopp, Rönning
Zuschauer: 2000 (Weststadthalle Bensheim)
Schiedsrichter: Leonard Bona / Malte Frank
Siebenmeter: 6/7 ; 3/5
Strafminuten: 6/8
chs