vor 20 Stunden
Ian Barrufet kann MT nicht zum Sieg führen
Der Gruppensieg war der MT Melsungen vor dem Spiel gegen Vardar Skopje nicht mehr zu nehmen. Dennoch wollten die Nordhessen einen Prestigeerfolg einfahren. Im Duell gegen den langjährigen Champions-League-Teilnehmer reichte es beim 30:32 (17:17) allerdings nicht zum Sieg.
In dem bedeutungslosen letzten Gruppenspiel der Gruppe F zwischen MT Melsungen und Vardar Skopje war für beide Teams eigentlich nichts mehr zu holen. Dennoch reisten die Nordhessen fast mit der kompletten ersten Mannschaft an, einzig der erkrankte Adam Morawski und der verletzte Aaron Mensing traten die Reise nicht. Dafür waren die Talente Tom Wolf, Bruno Eickhoff und Pawel Krawczyk mit nach Nordmazedonien gereist.
Beide Teams legten dabei los wie die Feuerwehr. Lars Kooij traf bereits nach 34 Sekunden, für Melsungen netzte eben jener Wolf nur 38 Sekunden später. Elvar Jönsson und Ian Barrufet per Siebenmeter brachten die Nordhessen dann auch erstmals in Front. Doch dabei sollte es nicht allzu lange bleiben, denn die MT-Abwehr hatte große Probleme die Pässe an den Kreis zu verteidigen. Achraf Margheli glich für Skopje zum 3:3 (6.) aus und Vuko Borozan bescherte seinem Team wieder die Führung.
Kooij konnte beim 6:4 die Gastgeber erstmals mit zwei Toren in Front werfen, Skopje gelang in der Phase im Angriff einfach alles. Doch auch Melsungen fand seine Lücken in der gegnerischen Abwehr - man merkte beiden Teams an, dass die letzte Intensität in den Zweikämpfen fehlte. Wolf traf zum 7:8 (13.) für sein Team, ehe sich die Hausherren etwas absetzen konnten. Der emsige Kooij stellte auf 10:7 (15.).
Nach einer zwischenzeitlichen Unterbrechung wegen Probleme mit dem Hallenboden stellte Erik Balenciaga beim 10:11 den Anschluss wieder her, doch Matija Nikolic und Hanser Rodriguez stellten den alten Abstand wieder her. Doch die Nordmazedonier kam nun zweimal zu spät in der Abwehr, sodass sich die MT in Überzahl wieder herankämpfen konnte. Das 14:15 von Barrufet (24.) hatte die erste Auszeit von Vardar zur Folge.
Trainer Guillermo Milano konnte den Ausgleich seiner Truppe damit aber nicht verhindern, Balenciaga traf zum 15:15. Timo Kastening (28.) gelang dann sogar noch die erste Führung seit dem 3:2. Als dann Rogerio Morase für zwei Minuten vom Feld musste, schloss Skopje durch Mladen Krsmancic wieder auf. Auf der anderen Seite traf Alexandre Cavalcanti, ehe Krsmancic per Siebenmeter den 17:17-Halbzeitstand herstellte. Daran konnte auch Dainis Kristopans mit seinem Abschluss kurz vor dem Pausenpfiff nichts mehr ändern.
Auch in der zweiten Halbzeit setzte sich das Bild der ersten fort. Gute Abwehrarbeit gab es nur selten, stattdessen hagelte es Tor um. Margheli erzielte für Vardar den 20. Treffer (35.), auf der Gegenseite war es wenig später Daniel Ignatow per Tempogegenstoß zum 20:20. Dainis Kristopans konnte beim 22:21 sein Team mal wieder in Front bringen, doch der Lette agierte alles andere als fehlerfrei. Sein nächste Wurf verpasst sein Ziel und in der kurz darauf folgenden Überzahl war sein Pass auf David Mandic ein Meter zu hoch angesetzt.
Diese Ungenauigkeiten im Melsunger Angriff nutzten der langjähriger Dauergast im Champions League Final Four zu seinem Vorteil. Borozan und Krsmancic stellten auf 25:23 (42.) und als Miguel Espinha einen Siebenmeter von Barrufet parierte, wurde es kurz mal richtig laut in der maximal halbvollen Halle. Obwohl es so gut lief, nahm Milano nach dem 24:25 durch Dimitri Ignatow seine zweite Auszeit in der Partie.
Krsmancic und Margheli konnten zwar jeweils den Vorsprung von zwei Treffern wahren, doch die MT wurde wieder zielstrebiger in ihren Angriffsaktionen. Barufet ging voran und netzte mit einem Doppelpack zum 27:27. Doch diese Nervenstärke hatten seine Teamkollegen nicht. Jönsson suchte das direkte Duell mit seinem Gegenspieler, scheiterte dabei jedoch mit seinen beiden Würfen am gut aufgelegten Espinha im Skopje-Tor. Nach einem weiteren Siebenmetertreffer von Krsmancic zum 29:27 griff Roberto Garcia Parrondo zur Auszeit.
Er entschied sich für den siebten Feldspieler, doch dieser Effekt verpuffte, denn der Angriff wurde wegen Zeitspiel abgepfiffen. Dmytro Horiha erhöhte so den Vorsprung für Skopje. Tomche Stojanvoski musste nach einem Foul von Balenciaga für zwei Minuten vom Feld, Barrueft hämmerte den fälligen Strafwurf in die Maschen. Hinten konnte Nebojsa Simic mal einen Wurf von Kooij parieren, allerdings verdammelte die MT vorne die Kugel.
Barufet konnte zwar im nächsten Angriff auf 29:30 verkürzen, doch Melsungen fehlte weiter die Klarheit in den Aktionen. Jönsson verlor wieder einen Ball und Espinha hielt sowohl gegen Kastening als auch gegen Barufet. Da auf der anderen Seite Horiha und Stefan Petric trafen, war beim 32:29 knapp anderthalb Minuten vor Schluss die Entscheidung gefallen. Zwar konnte der spanische Linksaußen der MT nochmal verkürzen, doch mehr als das 30:32 wollte nicht gelingen.
Vardar Skopje: Espinha (15 Paraden, davon 1 Siebenmeter), Gogov; Kooiij (8), Krsmancic (6/3), Margheli (4), Horiha (4), Pinto (3), Borozan (3), Rodriguez (1), Srdanovic (1), Nikolic (1), Petric (1), Jagurinovski, Stojanovski, Georgievski, Cordeiro Melo
MT Melsungen: Simic (12 Paraden), Krawczyk; Barrufet (10/6), Cavalcanti (4), Balenciaga (3), Kristopans (3), Ignatow (3), Wolf (3), Arnarsson (2), Jönsson (1), Kastening (1), Enderleit, Mandic, Sipos, Moraes, Eickhoff
Zuschauer: 1500 (Sport Center Jane Sandanski, Skopje)
Schiedsrichter: Emil Aghakishi / Ernest Aghakishi (AZE)
Strafminuten: 10 / 4
smu