11.02.2024, 10:28
Zumindest für eine Nacht an der Spitze
Der nächste Sieg der Rödertalbienen ist in trockenen Tüchern. Beim 28:26 (18:11) Heimsieg gegen die Spreefüxxe Berlin machte es der HCR besonders in den letzten zehn Minuten unnötig spannend. Spätestens in der 56. Minute geriet der Erfolg und die damit verbundene Tabellenführung allerdings zur Nebensache, weil sich Isabel Wolff nach einem Freiwurf schwerer verletzte.
667 Zuschauer sorgten vom Anpfiff weg für eine tolle Kulisse in diesem Ost-Duell der 2. Handball Bundesliga Frauen. Ähnlich wie die Zuschauer waren auch die Rödertalbienen direkt unter Strom: Isabell Wolff setzte sich souverän durch und markierte den ersten Treffer der Partie. Schnell besorgte Fabienne Büch (5/3 Tore) vom Siebenmeterstrich das 2:0. Anschließend erhöhte Alicja Pekala (12 Tore), die sich derzeit in bestechender Form befindet und Torgarantin ist, auf 3:0.
Ein mustergültiger Start für die Hausherrinnen. Bis zur fünften Minute setzten sie sich gar auf 5:1 ab und Gäste-Trainerin Susann Müller war gezwungen, ihr erstes Time-Out zu nehmen. Anschließend kam ihre Mannschaft deutlich besser in die Partie. Es entwickelte sich ein temporeiches Spiel, weil beide Teams nach Ballgewinn den schnellen Abschluss suchten. Zunächst hielten die Bienen ihren Vorsprung weitestgehend konstant bei fünf Treffern.
Besonders die HCR-Abwehr und eine starke Ann Rammer zwischen den Pfosten bereiteten den Gästen Probleme. Die Berlinerinnen nutzten zwei Überzahlphasen, näher als beim 11:8 kamen sie aber nicht heran. Nach dem 13:10 erarbeiteten sich die Bienen stattdessen mit einem 4:0-Lauf auf 17:10 ein ordentliches Polster. Mit diesem Sieben-Tore-Abstand ging es beim Stand von 18:11 auch in die Pause.
Auch zu Beginn der zweiten Hälfte änderte sich das Bild für die Zuschauer erst einmal nicht. Die Gastgeberinnen wirkten eine Spur konzentrierter, arbeiteten in der Abwehr und im Angriff gut. Folgerichtig waren sie nach 38 Minuten beim 25:16 durch Büch auf neun Tore enteilt. Alles sah nach einem ungefährdeten Sieg aus.
Doch trotz des hohen Rückstands steckten die Berlinerinnen nicht auf und konnten mit der 6-0-Deckung den HCR nun immer wieder erfolgreich ausbremsen. Beim Stand von 27:21 nahm Bienen-Trainerin Maike Daniels nach knapp 49. Minuten ihr zweites Time-Out. Es folgte ein weiteres Tor von Santina Sabatnig, die ihre Gegenspielerin stehen ließ, zum 28:21. Was zu diesem Zeitpunkt niemand im Bienenstock ahnte: Es war der letzte Treffer des HCR an diesem Abend.
Die Spreefüxxe brachten unterdessen eine siebte Feldspielerin. Dank dieser Maßnahme ergaben sich immer wieder Freiräume. Auf der Gegenseite steigerte sich die Gäste-Abwehr mit jedem Spielzug und ließ kaum noch Chancen zu - und die vereitelte Torfrau Ela Szott. Berlin kam auf, nach fünf Gäste-Treffern in Serie stand ein 28:26 auf der Anzeigetafel. Es war nun ein Thriller: Zunächst parierte Oliwia Kaminska einen Konter. Im Angriff scheiterten die Bienen aber am Pfosten. Doch Kaminska parierte einen Siebenmeter und somit war der Sieg perfekt.
Füchse-Trainerin Susann Müller:
Es war heute ein stimmungsvolles und intensives Spiel mit einer tollen Kulisse. Wir haben den Start verschlafen. Daran haben wir lange zu knabbern. Am Ende kämpfen wir uns gut zurück. Leider hat es nicht ganz gereicht.
HCR-Trainerin Maike Daniels:
Das war eine tolle erste Halbzeit. Unser Tempospiel und auch die gute Abwehrarbeit haben mir besonders gut gefallen. In der zweiten Halbzeit fehlt uns besonders in der Schlussphase der Spielfluss. Da haben wir teilweise unsere Angriffe auch zu schlecht ausgespielt. Wir wussten, dass die Füchse bis zum Ende hart kämpfen. Daher bin ich glücklich, dass es zu den beiden Punkten gereicht hat.
HC Rödertal: Ann Rammer, Oliwia Kaminska, Alicija Pekala (12), Fabienne Büch (5/3), Santina Sabatnig (4), Julia Mauksch (2), Jasmin Eckart (2), Victoria Hasselbusch (2), Isabel Wolff (1), Vanessa Huth, Lena Smolik, Leonie Meersteiner, Lara Tauchmann (n.e.), Lena Mailin Schorch (n.e.), Lisa Laux (n.e.)
Zuschauer: 667
Strafminuten: 12 / 2
PM HCR, red