09.12.2024, 17:24
Leipzigs Tempoformel für den Erfolg
Direkt nach der Pause verlor das Team von Manel Cirac den Faden, kassierte folglich am Sonntag in Leipzig mit 27:33 die dritte Saisonniederlage.
Der Auftritt der TG Nürtingen in Leipzig begann passabel, doch zu Beginn der zweiten Halbzeit lief fast alles schief, was schieflaufen kann. Am Ende stand ein 27:33 (14:14) beim HC Leipzig. "Wir haben das Spiel zwischen der 32. und 37. Minute verloren", stellte dementsprechend TG-Trainer Manel Cirac zerknirscht fest.
HCL-Cheftrainer Erik Töpfer verwies auf den kleinen Kader des Gegners: "Sie haben derzeit viele Verletzte. Deshalb wenig Wechselmöglichkeiten, was wir mit unserem Tempo ausnutzen konnten. Unsere erste Halbzeit war nicht gut. Wichtig wäre künftig, über die gesamten 60 Minuten zu performen und wir müssen uns schneller auf die Linie der Schiedsrichter einstellen, die heute besonders auf das Einhalten der Schrittregel achteten."
In der ersten Halbzeit agierte die Turngemeinde auf Augenhöhe, wobei bereits vor der Pause die Anzahl von Leichtsinnsfehlern und Fehlwürfen auffiel. Zudem hatte das Cirac-Team Probleme, insbesondere die polnische Nationalspielerin Joanna Granicka sowie Marlene Tucholke in den Griff zu bekommen. Das 14:14-Pausenresultat kaschierte diesen Umstand noch, weil auch der HCL gute Gelegenheiten für Treffer liegenließ.
"Dann sind wir extrem schlecht in die zweite Halbzeit gestartet", bewertete TG-Kapitänin Benitta Quattlender die Frühphase nach der Pause. Unsaubere Pässe, Unterzahlspiel, vergebene freie Würfe - und zum Abschluss der Horrorminuten ein von Leonie Dreizler an den linken Außenpfosten geworfenener Siebenmeter. Aus einem 14:14 wurde ein 15:21.
Nicht das einzige Problem. Es mehrten sich zum Beispiel Gegentore aus dem Rückraum. „"Leipzig ist individuell sehr stark und kaum zu stoppen", analysierte Spielführerin Quattlender, "denn sie binden immer zwei gegnerische Spielerinnen und kommen dadurch teilweise recht frei zum Wurf."
Die Gastgeberinnen bedienten sich in der Tat reichlich am Gabentisch, verteidigten den komfortablen Vorsprung von bis zu sechs Toren weitgehend ungefährdet. „Wir haben zum Beispiel über außen nur zwei von elf Würfen im Leipziger Tor untergebracht", monierte derweil Coach Cirac.
Allerdings hätten die Leipzigerinnen speziell nach der Pause eine überragende Performance abgeliefert. "Die Niederlage tut auf jeden Fall weh, weil wir eigentlich lange im Spiel gleichauf waren, unsere Chancen hatten", bilanzierte Benitta Quattlender. Faktische Folgen der Pleite? Die TG hat Tabellenplatz vier eingebüßt, tummelt sich jetzt zusammen mit dem Bergischen HC und just dem HC Leipzig (alle 14 Pluspunkte) in einer Verfolgergruppe des Spitzenreiters Halle-Neustadt (20:2-Punkte).
Zwei Partien stehen 2024 noch auf dem Programm: kommenden Samstag daheim gegen den ESV Regensburg, drei Tage vor Heiligabend bei der TSG 1846 Mainz-Bretzenheim.
HC Leipzig: Nele Kurzke, Janine Fleischer; Pauline Uhlmann (3), Lara Seidel (2), Juliane Peter (4), Alina Gaubatz (1), Laura Klocke, Hanna Ferber-Rahnhöfer (4), Sophie Pickrodt, Joanna Granicka (7/4), Lilly Glimm (2), Marlene Tucholke (6), Lara Tauchmann (1), Lisa Lammich (3)
TG Nürtingen: Rena Keller, Sophie Leenen; Lisa Wieder (5), Nele Nusser (2), Nora Erhardt (1), Maileen Seeger (2), Michelle Schäfer (4), Benitta Quattlender (2), Leonie Dreizler (1), Lisa Fuchs (6), Lenya Treusch (4), Julia Szymanzik
Zuschauer 360
Schiedsrichter: Bärmann / Bärmann
Siebenmeter 4/5 ; 4/5
Strafminuten 4/12
chs