02.10.2024, 20:58
Gelungenes Schwalb-Debüt
Der HC Erlangen hat beim Debüt von Martin Schwalb trotz einiger Rückschläge Moral bewiesen, musste sich dann aber hauchdünn geschlagen geben. Am Ende rettete Gummersbach in der Schlusssekunde ein 28:27 (15:12) ins Ziel und erreichte das Achtelfinale.
Das Trainerdebüt von Martin Schwalb sollte stark beginnen, die Franken konnten direkt die kompakte Kulisse von Bayreuth zu frühen Treffern von Marek Nissen und Sander Överjordet nutzen und auch in der Folgezeit vorlegen. Gummersbach rannte dem Rückstand aus den Anfangsminuten hinterher, kassierte in Unterzahl - Tskhovrebadze hatte nach Videobeweis für einen Gesichtstreffer eine Zeitstrafe gesehen - sogar das 1:4 (6.).
Anschließend stabilisierten sich die Oberberger aber, Bertram Obling bekam gegen seinen Ex-Verein die ersten Bälle zu fassen und vorne gingen Miro Schluroff und Kentin Mahe unaufhaltsam dahin, wo es bei der Erlanger Deckung bekanntlich besonders weh tut. Die folgenden Siebenmeter verwandelte Milos Vujovic gewohnt sicher.
Und so drehte sich die Partie, Gummersbach startete nach dem 8:5 von Hampus Olsson trotz zweier Zeitstrafen gegen Stepan Zeman eine Serie. Auch eine Auszeit von Martin Schwalb konnte das Blatt nicht wenden, zumal Tim Gömmel auch noch einen Siebenmeter verwarf. Es war erneut Olsson, der dann beim 9:11 (23.) nach fast zehn Minuten die Torflaute beendete.
Der zum Saisonbeginn schmerzlich vermisste Nico Büdel sollte das Erlanger Spiel neu beleben, doch auch die Rückkehr des Routiniers half nicht. Gummersbach hatte sich die Kontrolle geholt, Ferlin lag im Duell mit Ex-Kollege Obling mit 4:7 zurück - auch ein Grund für den 12:15-Pausenrückstand.
Mit einem Wechsel auf Khalifa Ghedbane wollte Erlangen dann auch zum Wiederanpfiff ein Zeichen setzen und der Algerier fügte sich gleich mit vier Paraden in den ersten acht Minuten gut ein. Näher als zwei Tore wie beim 14:16 (32.) vom starken Marek Nissen sollte man sich allerdings nicht in die Schlagdistanz bringen.
Gummersbach nutzte eine Zeitstrafe gegen Nikolai Link, um wieder auf vier Tore zu stellen und das Spiel wieder unter Kontrolle zu bringen und Martin Schwalb musste beim 18:23 (44.) erneut zur Auszeit greifen. "Ich will, dass ihr rennt", forderte der erfahrene Coach vor allem von der jungen Garde mit Nissen, Seitz und Gömmel und die lieferten.
Gudjon Valur Sigurdsson musste nach drei Gegentoren in Serie die Auszeit nehmen und seinen Schützlingen neue Angriffsoptionen aufzeigen. Die Oberfrankenhalle tobte, zumal Marek Nissen den Anschluss herstellen konnte. Der Antreiber der Franken benötigte danach allerdings eine Pause und dann war es ein Konter von Milos Vujovic sein, der das Blatt wieder wendete.
Beim VfL brachte weder der Wechsel im Tor zu Dominik Kuzmanovic noch der Einsatz des siebten Feldspielers keinen entscheidenden Impuls und so sollte Stephan Seitz mit einem Wurf aus der eigenen Hälfte zum 25:25 (53.) egalisieren.
Prunkstück der Gäste blieb die Abwehr, die einfach mehr Ballgewinne sich erarbeitete und so das mittlerweile zu einem Minus avancierte Torwartduell ausbügelte. Erlangen versuchte es mit der Brechstange, konnte sich immer wieder Siebenmeter erarbeiten, die Tim Gömmel trotz seines Fehlversuchs im ersten Versuch dann alle verwandelte.
Erlangen hatte seine Möglichkeiten, Ghedbanes langer Wurf ins leere Tor ging aber knapp daneben. Gudjon Valur Sigurdsson nahm anschließend seine finale Auszeit beim 26:27 (58.), doch Pregler verpasste die Vorentscheidung und Gömmel egalisierte den von Seitz herausgeholten Strafwurf.
Im nächsten Angriff spielte Kentin Mahe seine ganze Routine aus, überraschte Ghedbane mit einem Schlagwurf und auch Schwalb wollte den letzten Angriff besprechen. Ein Foul ziehen und dann in letzter Sekunde die Verlängerung erreichen - das war das Ziel. Auch Erlangen setzte nun auf den siebten Feldspieler und Bezjak holte den Siebenmeter heraus. Die Uhr tickte herunter - doch diesmal blieb Kuzmanovic der Sieger gegen Gömmel.
HC Erlangen: Ferlin (4 Paraden), Ghedbane (6 Paraden); Gömmel 8/7, Nissen 5,Olsson 4, Bauer 3, Seitz 2, Bezjak 1, Büdel 1, Överjordet 1, Bissel, Svensson, Scheerer, Link, Steinert
VfL Gummersbach: Kuzmanovic (1/1 Parade), Obling (7/1 Paraden); Vidarsson 6, Schluroff 6, Vujovic 5/2, Kodrin 3, Mahe 3, Tskhovrebadze 2, Horzen 1, Pregler, Protsiuk, Zeman
Schiedsrichter: Blümel / Loppaschewski
Siebenmeter: 7/9 ; 2/2
Strafminuten: 8/8
chs