31.03.2024, 16:42
Auswärtssieg beim HC Erlangen
Der VfL Gummersbach hat sich mit einem 34:31-Auswärtssieg beim HC Erlangen auf den sechsten Tabellenplatz verbessert. Die Franken hingegen verpassten einen Befreiungsschlag im Abstiegskampf.
Mit Erlangens Klemen Ferlin und Gummersbachs Tibor Ivanisevic sorgten direkt die Torhüter für Stimmung in der Arena Nürnberger Versicherung. Zweiterer glänzte unter anderem mit einem gehaltenen Siebenmeter gegen Christoph Steinert. Beide Teams setzten in ihren ersten Angriffen auf die rechte Angriffsseite, Lukas Blohme sollte aus dem Tempospiel zum 2:1 (4.) für die Gäste erstmals treffen.
Beide Mannschaften hatten nun langsam den Rhythmus gefunden, Gummersbach fand durchaus gute Lösungen gegen die robuste Erlanger Deckung, die sich allerdings auch früh zwei Zeitstrafen einfing. Die Oberberger hatten aber nicht die beste Chancenverwertung und die Franken blieben daher zunächst in der Vorlage.
Es war auch ein Duell der beiden zentralen Spielmacher - Lutz Heiny und Ole Pregler waren Taktgeber ihrer Mannschaft und überzeugten nicht nur bei den Anspielen, sondern auch im Abschluss. Pregler konnte beim 6:7 (13.) auch den VfL erstmals nach vorne werfen.
Der Spielstand wogte hin und her, keine Mannschaft konnte sich entscheidend absetzen. Hartmut Mayerhoffer nahm beim 12:13 (24.) die erste Auszeit, doch in der Folgezeit waren es weiterhin die Torhüter, die ihre Impulse setzten - Ferlin stand schnell bei sieben gehaltenen Bällen, Ivanisevic steuerte ebenso viele gehaltene Bälle zum 12:15 (27.) bei.
Die Spielunterbrechung des Gegners hatten die Oberberger genutzt, um defensiv nachzujustieren und nun auch über das Konterspiel die ersten Wirkungstreffer zu setzen. Aber im Positionsangriff leistete man sich zwei leichte Ballverluste, mit denen Erlangen sich selbst über zwei Gegenstöße wieder in die Schlagdistanz brachte.
Apropos Schlagdistanz, in der befand sich auch Ole Pregler kurz vor Schluss gegen Stefan Bauer - mit der Zeitstrafe für einen Gesichtstreffer war der Erlanger gut bedient. Entsprechend aufgebracht war man auch auf der Gummersbacher Bank, auch weil nicht zur Überprüfung der Videobeweis genutzt wurde. Am Ende wurden mit einem 15:17 die Seiten gewechselt.
Die Gemüter hatten sich beruhigt, Gummersbach konnte sich mit einer breiten Spielanlage und den Paraden von Tibor Ivanisevic lösen. Auch Julian Köster und Giorgi Tskhovrebadze legten mit dem 16:20 und 17:21 ihre Torflaute ab und als Köster dann Vidarsson zum 17:22 (38.) bediente, nahm Erlangen schnell die nächste Auszeit.
Die Franken hatten ihre Mühe, den Gummersbacher Rückraum zu kontrollieren und gleichzeitig aber auch den Kreis mit Ellidi Vidarsson abzusichern. Vorne war weiterhin das größte Manko die Chancenverwertung, mit einem Abpraller zum 18:24 (41.) bauten die Oberberger ihre Führung weiter aus.
Im Tempospiel überdrehten beide Teams durchaus das eine oder andere Mal, daher pendelte sich die Gästeführung nun bei vier bis sechs Treffern ein. Nervenstark zeigte sich vor allem Milos Vujovic, der beim 22:28 (48.) schon seinen zehnten Treffer setzte.
Nachdem Tibor Ivanisevic nicht ganz an die Leistung des ersten Durchgangs anknüpfen konnte, setzte der VfL mit Daniel Rebmann noch einmal einen neuen Impuls. Erlangen hingegen vertraute weiter auf Ferlin, der sechs Minuten vor dem Ende bei dreizehn Paraden stand und so die Vorentscheidung verhinderte. Der im Sommer nach Gummersbach wechselnde Bertram Obling erhielt lediglich bei einem Siebenmeter von Vujovic seine Einsatzzeit.
Nachdem Vidarsson nach Anspiel von Köster zum 27:32 (55.) traf, nahm Hartmut Mayerhoffer seine finale Auszeit in der Partie. Antonio Metzner kam als Joker und der Linkshänder, der zuvor als Einpeitscher von der Bank agiert hatte, tankte sich gleich mit voller Kraft durch.
Nach Ferlins nächster Parade war es Tom Kiesler, der seine starke Abwehrarbeit mit einem unterbundenen Anspiel von Jonathan Svensson an Stefan Bauer krönte. Drei Minuten vor dem Ende war das die Vorentscheidung, zumal Rebmann gegen Heyni und Steinert zur Stelle war. Gummersbach hatte offensiv verpasst den Sack zuzumachen, das erledigte dann die Defensive. Am Ende hieß es 31:34.
HC Erlangen: Ferlin (16 Paraden), Obling; Svensson 7, Heiny 5, Zechel 4, Bissel 3, Gömmel 3, Olsson 3/1, Jeppsson 2, Seitz 2, N. Link 1, Metzner 1, Bialowas, Buck, Steinert, Bauer
VfL Gummersbach: Rebman (2 Paraden), Ivanisevic (10/1 Paraden); Vujovic 10/4, Pregler 8, Blohme 4, Vidarsson 4, Schluroff 3, J. Köster 2, Kodrin 1, Oskarsson 1, Tskhovrebadze 1, Häseler, Horzen, Kiesler, Protsiuk, Zeman
Zuschauer: 6658 (Arena Nürnberger Versicherung, Nürnberg)
Schiedsrichter: Thomas Kern / Thorsten Kuschel
Strafminuten: 10 / 2
Christian Stein