25.10.2024, 22:07
Nach durchwachsenem Start
Der THW Kiel startete fehleranfällig in die Partie beim HC Erlangen. Nach einer durchwachsenen Anfangsviertelstunde bekamen die Zebras jedoch mehr Zugriff in der Abwehr und konnten sich schlussendlich deutlich mit 37:28 (18:15) bei den Mittelfranken durchsetzen.
Drei Tage nach dem deutlichen European League-Sieg beim RK Nexe setzt der THW Kiel seine Reise beim HC Erlangen fort. Nach der Odyssee in die kroatische Kleinstadt sind die Norddeutschen umgehend nach München geflogen und haben dort die Vorbereitung auf die Bundesligapartie aufgenommen.
Emil Madsen eröffnete die Partie in der Arena Nürnberger Versicherung mit einem Wurf in den Knick, die Anfangsphase sollte jedoch dem HC Erlangen gehören. Antonio Metzner glich aus und Nikolai Link brachte die Hausherren mit seinem 500. Bundesliga-Treffer in Führung (2:1, 2.).
Madsen und Lukas Zerbe drehten den Spielstand per Doppelschlag noch einmal, doch der HCE ließ einen 3:0-Lauf folgen (5:3, 7.). Der THW glich erneut aus, konnte die Partie jedoch nicht drehen (5:5). Der HCE stand in der Abwehr kompakt und zwang die Zebras immer wieder zu technischen Fehlern. So konnten sich die Hausherren erneut auf zwei Treffer absetzen (7:5, 10.).
Als Andreas Wolff nach 13 Minuten noch keine Hand an den Ball bekommen hatte, rückte Tomas Mrkva zwischen die Kieler Pfosten (9:7). Der Wechsel zahlte sich aus: Mrkva startete mit zwei Paraden und seine Vorderleute erzielten den erneuten Ausgleich (9:9, 16.). Die Gäste hatten sogar die Chance zur Führung, doch Magnus Landin scheiterte am Pfosten.
Auf der Gegenseite brachte Tim Gömmel seine Mannschaft vom Strich erneut in Führung. Beim 10:11 griff Filip Jicha nach 20 Minuten zu seiner ersten Auszeit. "Wir müssen in der Abwehr zulegen", forderte der THW-Coach und gab seiner Mannschaft einige taktische Anweisungen mit.
Seine gesetzten Impulse griffen: Domagoj Dunvjak setzte Hendrik Pekeler zwei Mal hintereinander in Szene. Nach einer Mrkva-Parade besiegelte Erik Johansson die erneute Kieler Führung (12:13, 23.). Nach einem Pfostentreffer von Hampus Olsson erhöhte Madsen vom Strich auf 12:14.
Martin Schwalb hatte nach diesem Kieler 3:0-Lauf genug gesehen und buzzerte zur Auszeit. Doch die Kieler hatten nun besser ins Spiel gefunden und Duvnjak bescherte dem THW das erste plus Drei (14:17, 27.). Dieser Abstand sollte bis zum 15:18 zur Pause bestehen bleiben.
Nach dem Seitenwechsel stand Khalifa Ghedbane zwischen den Erlanger Pfosten, konnte die erste Kieler Vier-Tore-Führung durch Eric Johansson jedoch auch nicht verhindern (15:19). Der THW kam gut aus der Kabine zurück und schraubte den Vorsprung schnell auf fünf Tore hoch (18:23, 36.).
Als Emil Madsen mit seinem siebten Treffer auf 20:26 erhöhte, sammelte Martin Schwalb seine Mannschaft zur zweiten Auszeit und forderte Besserungen in der Abwehr. Stefan Bauer rückte für Maciej Gebala in den Mittelblock. Doch auch in der Folge bekam der HCE nicht den gewünschten Zugriff und Hendrik Pekeler krönte den 3:0-Lauf mit der ersten Sieben-Tore-Führung (20:27, 40.).
Bei sieben Treffern Unterschied pendelte sich der Vorsprung in den Folgeminuten ein. Auf Erlanger Seite spielte sich besonders Tim Gömmel ins Rampenlicht. Der 19-Jährige verwandelte alle seine acht Treffer, fünf davon vom Strich.
Trotz der deutlichen Führung griff Filip Jicha beim 24:30 in der 48. Minute noch einmal zur Auszeit. Nach einer Zeitstrafe gegen Rune Dahmke gab der THW-Trainer seinen Spielern noch ein paar taktische Anweisungen für die Unterzahl mit. Nach dem 24:31 von Domagoj Duvnjak waren jedoch kurzzeitig zu viele Kieler auf der Platte, sodass die Zebras 49 Sekunden lang in doppelter Unterzahl spielten.
Diese Zeit überstanden die Gäste jedoch unbeschadet, Duvnjak netzt mit seinem fünften Treffer im fünften Versuch zum ersten plus Acht (24:32, 50.). In der 52. Minute hatten die Kieler sogar die Chance auf die erste zweistellige Führung, konnten diese jedoch nicht nutzen und Christopher Bissel verkürzte per Doppelschlag auf 27:34 (55.). Dank weiterer Paraden des gut aufgelegten Tomas Mrkva konnten die Zebras bis zum Schlusspfiff erneut auf neun Tore (28:37) erhöhen.
HC Erlangen: Ferlin (4 Paraden), Ghedbane (1 P.); Gömmel 8, Metzner 7, Bissel 6, Svensson 5, Link 1, Gebala 1, Nissen, Øverjordet, Büdel, Bezjak, Steinert, Wagner, Olsson, Bauer
THW Kiel: Wolff, Mrkva (9 P.); Madsen 9, Duvnjak 5, Pekeler 5, Johansson 5, Dahmke 3, Bilyk 3, Zerbe 2, Wiencek 2, á Skipagøtu 2, Imre 1, Pabst, Landin, Øverby, Wallinius
Schiedsrichter: Philipp Dinges / Fabian Baumgart
Strafminuten: 4 / 10
Zuschauer: 8400 (Arena Nürnberger Versicherung, Erlangen)
Merle Klingenberg