18.05.2024, 20:40
Erlangen muss weiter zittern
Der SC Magdeburg ist der Deutschen Meisterschaft einen entscheidenden Schritt näher gekommen. Nach anfänglichen Schwierigkeiten setzte sich der Spitzenreiter der Handball-Bundesliga am Ende souverän mit 32:27 (17:14) beim HC Erlangen durch.
Mit einer gewohnt zupackenden Abwehrarbeit kam der HC Erlangen gut in die Partie, Antonio Metzner sollte unter Passivwarnzeichen die gute Startphase der Franken mit dem 3:1 (4.) abschließen. Magdeburgs Defensive fehlte noch der Kontakt zu den Distanzschützen der Hausherren, Magdeburg hingegen versuchte sich mit seinen Rückraumspielern immer wieder in die Nahdistanz zu kämpfen und holte sich immer wieder auch Siebenmeter heraus, die Omar Ingi Magnusson sicher verwandelte.
So blieb es zunächst bei der Zwei-Tore-Führung der Gastgeber, doch Magdeburg kämpfte sich angeführt von Felix Claar dann zum 7:7-Ausgleich (14.) und nach einem Offensivfoul von Metzner konnte Albin Lagergren die erste Gästeführung nachlegen. Der SCM hatte sich sortiert, ließ vor allem aus der Nahdistanz wenig zu. Angesichts einer vierminütigen Torflaute auf beiden Seiten, nahm Johannes Sellin beim 8:9 (20.) seine erste Auszeit und über Außen mit Christopher Bissel konnte der HCE seinen Bann brechen.
Es blieb Schwerstarbeit für den Spitzenreiter der Bundesliga, der aber nun auch defensiv mal etwas offensiver agierte und so versuchte, Erlangens Rhythmus zu brechen. Im Angriff schaffte man es nun immer wieder, Lücken für Omar Ingi Magnusson zu kreieren, der Isländer hatte auch beim 11:13 (25.) das nötige Glück mit dem Innenpfosten und dem Unterschenkel von Ferlin auf seiner Seite.
Erlangen schickte daraufhin Bertram Obling ins Gehäuse, doch auch der Däne konnte den ersten Drei-Tore-Rückstand von Tim Hornke nicht verhindern. Bei einer Zeitstrafe gegen Felix Claar geriet der SCM-Motor kurzzeitig ins Stocken, Hampus Olsson konterte ins verwaiste Tor und fand seinen Rhythmus wieder. Am Ende wurden beim 14:17 die Seiten gewechselt.
Es war eine kuriose Anfangsphase, denn Erlangen erwischte den besseren Start und konnte nach etwas mehr als zwei Minuten den Spielstand ausgleichen, dann aber sorgten ein Pfostentreffer von Metzner und ein Fußfehler von Büdel dafür, dass Magdeburg sich zum 17:21 (38.) wieder lösen konnte.
Es war intensiv in der Arena Nürnberger Versicherung, wo man für das Duell mit dem Tabellenführer extra eine Zusatztribüne geöffnet hatte. Der SCM spielte nun routiniert seine Angriffe aus und zwang Erlangen zu Würfen aus schlechten Positionen. Der Rückstand der Hausherren wuchs so immer weiter an, Magnusson stellte per Siebenmeter zum 18:24 (41.) und Johannes Sellin nahm seine zweite Auszeit.
Erlangen fand offensiv in die Spur, erkämpfte sich nun auch vermehrt Chancen. In der Abwehr konnte man aber das Magdeburger Offensivfeuerwerk nicht effektiv eindämmen. So pendelte sich der Spielstand bei sechs Toren ein, mit dem 23:29 von Felix Claar wurden die letzten zehn Minuten eingeläutet.
Wie schon in Halbzeit eins kam Bertram Obling für die Schlussminuten des ersten Durchgangs und der Däne sollte gleich zweimal parieren, konnte Magnusson auch einen Siebenmeter wegnehmen. Nur seine Vorderleute konnten daraus kein entscheidendes Kapital schlagen, brachten den Ball nicht an Sergey Hernandez vorbei und Tim Hornke netzte dann zum 24:30 (55.).
Die Partie war praktisch entschieden, dennoch wollte Johannes Sellin in seiner letzten Auszeit noch einmal auf das Tempo drücken und mit Blick auf die Tordifferenz um jedes Tor kämpfen. Antonio Metzner gelang mit einem sehenswerten Kempatreffer der 27:32-Endstand.
HC Erlangen: Ferlin, Obling; Metzner 5, Olsson 5, Bissel 4, Svensson 4, Jeppsson 4, Büdel 2/1, Zechel 2, Heiny 1, Bauer, Gömmel, Seitz, Bialowas, Link
SC Magdeburg: Hernandez, Aggefors; Magnusson 14/6, Claar 6, Hornke 4, Smarason 2, Saugstrup 2, Lagergren 1, Kristjansson 1, Mertens 1, O´Sullivan 1, Musche, Pettersson, Weber, Damgaard, Bergendahl
Zuschauer: 8.400 (Arena Nürnberger Versicherung)
Schiedsrichter: Marcus Hurst / Mirko Krag
Siebenmeter: 1/1 ; 6/7
Strafminuten: 2/4
Christian Stein