06.10.2024, 16:42
Beide Teams kämpfen:
Der HC Erlangen hat sich im Krisenduell gegen den VfL Potsdam zum ersten Sieg der Bundesliga-Saison gekämpft. Beiden Teams gelang beim Ligadebüt von Martin Schwalb gerade offensiv wenig.
Beim Ligadebüt von Martin Schwalb konnte der Neu-Coach neben Marko Bezjak, der schon im Pokal an Bord war, auch auf Debütant Maciej Gebala bauen. Bezjak meldete sich dabei direkt mit dem Tor zum 1:0 an - und diese Szene blieb präsent. Der Mittelmann war zuvor von Christoph Steinert bedient worden, welcher Abwehrchef Josip Simic gebunden und einen Gesichtstreffer abbekommen hatte. Nach Ansicht der Videobilder gab es dafür die rote Karte.
Auch auf der Gegenseite stellte sich direkt eine gewisse Härte ein, als Bezjak David Cyrill Akakpo im Sprung aus der Körperkontrolle brachte und dafür eine Zeitstrafe bekam. Den fälligen Siebenmeter parierte Khalifa Ghedbane dann aber, Erlangen belohnte sich mit dem 2:0 (4.).
Erst danach meldeten sich die Gäste an. Obwohl Nils Fuhrmann früh bereits den zweiten Strafwurf liegen ließ, glich Potsdam beim 3:3 wieder aus (11.). Beide Seiten hatten im Positionsangriff große Probleme - als erstes konnte der HCE die richtigen Stellschrauben drehen. Mit einem 4:0-Lauf erzwangen die Franken so die erste Auszeit von Emir Kurtagic (16.).
Dessen Team musste zunächst einen Doppelschlag einstecken, ehe Maxim Orlov und Nils Fuhrmann den Bann brechen konnten. Diesmal buzzerte Martin Schwalb sein Team zusammen, das nächste Tor gehörte aber wieder dem VfL (9:6, 21.), der in der Folge sogar mehrfach die Chance auf einen weiteren Treffer hatte.
Dieser blieb aber aus, stattdessen netzte Nikolai Link nach einem Steal zum 10:6. In den Folgeminuten wurde es dann wieder enger, Potsdam verkürzte doch noch auf zwei Treffer. Das letzte Wort hatten aber trotzdem die Erlanger, die in Person von Marek Nissen mit der Sirene zum 12:9-Pausenstand trafen.
Nach dem Seitenwechsel verkürzten die Brandenburger postwendend auf zwei Treffer, Erlangen setzte aber einen Doppelschlag zum 14:10. Danach gerieten die Hausherren jedoch in eine doppelte Unterzahl, die der VfL für den Anschlusstreffer zum 14:13 nutzte (38.). Das lag auch daran, dass Youngster Frederik Höler eine bockstarke Leistung zwischen den Pfosten zeigte und auf sieben Paraden (36,8 %) kam.
Die Partie blieb auch in der Folge eng - ein hohes handballerisches Niveau stellte sich aber nicht ein. Potsdam ließ die Chance auf den Ausgleich überhastet liegen, im Gegenzug mühte sich der HCE nach einer Auszeit zum erneuten Plus-Zwei. Als die Gäste kurz darauf vom Kreis vergaben und Maciej Gebala auf der Gegenseite netzte, zog Kurtagic das zweite Timeout (17:14, 45.).
Das zeigte wenig Wirkung. Stattdessen markierte Tim Gömmel die erneute Vier-Tore-Führung für den HC Erlangen, ein Potsdamer Punktgewinn rückte wieder in die Ferne. Gerade offensiv taten sich die Gäste weiterhin schwer und blieben immer wieder in der Erlanger Deckung hängen. Aber auch Erlangen hatte große Defizite in der Entscheidungsfindung.
So hatten die Brandenburger fünf Minuten vor Spielende weiterhin die Chance, auf zwei Treffer zu verkürzen. Diese blieb aber immer wieder ungenutzt, was Erlangen auch Klemen Ferlin zu verdanken hatte. Ganze acht Minuten waren die Gäste in der Crunchtime torlos: zu lange. So jubelte Erlangen beim 23:19 über den ersten Saisonsieg.
HC Erlangen: Klemen Ferlin (8 Paraden), Khalifa Ghedbane (1/1 Parade); Gömmel 7/4, Gebala 4, Olsson 3, Øverjordet 2, Bauer 1, Steinert 1, Link 1, Svensson 1, Bezjak 1, Bissel 1, Nissen 1, Seitz, Büdel, Metzner
VfL Potsdam: Höler (7 Paraden), Tomovski (3 Paraden); Kofler 5, Akakpo 4, Orlov 3, Fuhrmann 2, Hansson 2, Siemer 1, Paulsteiner 1, Schley 1, Simic, Schramm, Klein, Westphal, Gorpishin, Kix
Zuschauer: 5211 (Arena Nürnberger Versicherung, Nürnberg)
Schiedsrichter: Thomas Kern / Thorsten Kuschel
Strafminuten: 10 / 6
Disqualifikation: - / Josip Simic (2.)
mao