25.11.2024, 15:34
Schwacher Start bei Auswärtsspiel
Der TSV Bayer Dormagen muss weiter auf seinen nächsten Auswärtssieg warten. Am Sonntag unterlag die Mannschaft von Trainer Julian Bauer dem HC Elbflorenz Dresden mit 30:33 (15:19). Bester Werfer der Dormagener war Kreisläufer Jan Schmidt, der acht Treffer erzielte.
Es war, wie bereits von TSV-Cheftrainer Julian Bauer angekündigt, das erwartet schwere Spiel - Tempo gegen Physis. Die Partie begann alles andere als optimal für den TSV. Die Gastgeber setzten mit einem frühen 6:1-Lauf ein klares Zeichen, vor allem HC-Kreisläufer Oliver Seidler sorgte am Kreis immer wieder für Probleme in der Dormagener Abwehr. "Wir wollten das genau so und als gewisses Überraschungsmoment hat dies zunächst sehr gut geklappt", freute sich HCE-Coach Andre Haber.
Bereits nach fünf Minuten nahm Julian Bauer die erste Auszeit, die jedoch zunächst nicht den erhofften Erfolg bewirkte. Nach elf Minuten lag Dormagen mit 3:10 zurück, auch weil Marino Mallwitz im Tor der Sachsen ein starker Rückhalt war. Die Gäste fanden weder im Angriff noch in der Defensive ihren Rhythmus. Erst ein Vier-Tore-Lauf, eingeleitet von Jan Schmidt, brachte den TSV ab der 15. Minute ins Spiel.
Die Aufholjagd kam gerade rechtzeitig: Die Defensive der Dormagener agierte nun kompakter, und auch im Positionsangriff lief es nun flüssiger. In der 24. Minute verkürzte Jan Schmidt auf 11:14, und die Dormagener schöpften wieder Hoffnung. Dennoch nutzten die Dresdner ihre Chancen konsequent, blieben weiter offensiv und nutzten die freien Räume. So erhöhten sie nochmals kurz vor dem Seitenwechsel den Abstand auf fünf Tore, ehe TSV-Spieler Florian Boehnert auf einen 19:15-Halbzeit stand verkürzte.
"Wir hatten uns viel vorgenommen im Bereich Aggressivität und Emotionalität, um gut ins Spiel zu starten. Dormagen hatte einen starken Angriff und ist bis jetzt das Team mit dem im Schnitt meisten Toren. Man hatte heute auch gesehen warum", analysierte Andre Haber nach der Partie. "Sie laufen sehr viel und suchen schnelle Abschlüsse. Wir haben das im Rückzug zunächst gut angenommen und gut verteidigt, haben aber natürlich auch Probleme mit TSV-Kreisspieler Jan-Christian Schmidt."
Die zweite Halbzeit begann verheißungsvoll für den TSV Bayer Dormagen. Jan Schmidt und Finn Schroven verkürzten mit zwei schnellen Toren auf 19:17 (32.). Doch Dresden hielt dagegen, setzte sich auch über das erfolgreiche Kreisanspiel wieder leicht ab und stellte auf 23:20 (39.).
Dormagen blieb jedoch dran und ließ sich nicht abschütteln. Dank einer starken Defensive schaffte der TSV erneut den Anschluss und verkürzte auf 26:23 (44.). Die Blau-Weißen zeigten in dieser Phase eine enorme kämpferische Leistung, auch wenn Dresden immer wieder Lücken in der Abwehr fand.
Spannung kam auf, als Dormagen in der 52. Minute durch Kapitän Sören Steinhaus auf 27:26 herankam. Das Spiel schien zu kippen, doch die Hausherren reagierten prompt: In der entscheidenden Phase bewahrte Dresden die Nerven und nutzte die sich bietenden Chancen konsequent.
Fünf Minuten vor Schluss setzten sie sich durch Treffer von Timo Löser und Sebastian Greß wieder auf 30:27 (55.) ab und besiegelten den 33:30-Endstand. "Im Endeffekt wurde es dann immer mehr zu einem Kampfspiel in der Phase, in der wir wichtige Bälle verwerfen. Wir haben das Spiel dann aber nicht abgegeben und sind stark geblieben", freute sich Haber.
"Erstmal großes Kompliment an meine Mannschaft. Wir kommen nicht gut ins Spiel und kämpfen uns wahnsinnig gut zurück, sodass das Spiel am Ende nochmal heiß wird", lobte Bauer seine Mannschaft nach dem Spiel.
"Vielleicht hatten wir heute ein bisschen zu wenig Matchglück. Natürlich war auch unsere eigene Leistung verbesserungswürdig, aber man muss auch wissen, wo man gespielt hat, und zwar in Dresden. Das ist sehr schwer", so Bauer weiter. "Körperlich hat Dresden, wie angekündigt, wahnsinnig gut dagegengehalten."
"Ganz ehrlich, ich habe nicht das Gefühl, dass uns der Blick auf die Tabelle besonders gut tut. Wir schauen von Spiel zu Spiel und wollen alles auf der Platte lassen. Den Blick auf die Tabelle mache ich aktuell nicht", wiegelte Andre Haber ab.
HC Elbflorenz: Mallwitz (3/1 Paraden), Cantegrel (5 Paraden); Wucherpfennig (3), Dierberg (3), Döbler (2), Thümmler (1), Dumcius (3), Klepp (1), Dutschke , Possehl (1), Stavast (3), Löser (5), Seidler (9), Greß (3), Pehlivan, Aktas
TSV Bayer Dormagen: Oberosler, Simonsen (7 Paraden); Krist, Reuland (2), Leis, Boehnert (2), Kriescher, Köster (1), Boeckenholt (2), Schroven (1), Strosack (7/2), Hüter (2), Schmidt (8), Steinhaus (7)
Zuschauer: 2106
Schiedsrichter: Müller / Müller
Siebenmeter: 2/3 ; 2/3
Strafminuten: 10/10
chs