vor 19 Stunden
Unentschieden im Verfolgerduell
Vor 2.175 Zuschauern in der Dresdner BallsportArena lieferten sich der HC Elbflorenz Dresden und die HSG Nordhorn-Lingen ein packendes Duell, das mit einem 31:31-Unentschieden endete. Das Spiel war von hohem Tempo, intensiven Zweikämpfen und zahlreichen Führungswechseln geprägt.
Die Gäste aus Nordhorn erwischten den besseren Start und konnten früh mit 3:1 in Führung gehen. Besonders in der Anfangsphase präsentierten sie sich effizient und aggressiv, während der HC Elbflorenz noch nach seinem Rhythmus suchte. Doch die Dresdner zeigten schnell eine kämpferische Reaktion. Mit einer starken Abwehrarbeit und einem schnellen Umschaltspiel kämpfte sich die Mannschaft von Trainer André Haber zurück ins Spiel. Beim Stand von 6:5 übernahm Dresden erstmals die Führung.
Für eine kuriose Unterbrechung sorgte eine defekte Glasplatte auf dem Hallenboden nach etwa zehn Minuten Spielzeit. Rückraumspieler Doruk Pehlivan stürzte im Angriff unglücklich und beschädigte eine Glasplatte des Bodens, was eine Zwangspause von rund 20 Minuten nach sich zog. Beide Teams nutzten die Gelegenheit, um sich kurzzeitig neu zu fokussieren.
Nach der Wiederaufnahme des Spiels entwickelte sich ein munterer Schlagabtausch, in dem keine der beiden Mannschaften entscheidend davonziehen konnte. Zur Halbzeit ging es mit einem gerechten 19:19 in die Kabinen - ein Spiegelbild des ausgeglichenen Verlaufs der ersten 30 Minuten.
Die zweite Halbzeit begann erneut mit einem offenen Spielverlauf. Oliver Seidler brachte den HC Elbflorenz Dresden mit dem ersten Treffer nach der Pause in Führung, doch die Gäste antworteten postwendend. In dieser Phase zeigte die HSG Nordhorn-Lingen ihre spielerische Klasse und nutzte vor allem im Angriff ihre Chancen konsequent. Zwei aufeinanderfolgende Kempa-Tricks von Frieder Bandlow brachten die HSG in der 40. Minute mit 23:25 und kurz darauf mit 24:26 in Front.
Doch die Hausherren hatten die passende Antwort parat. Angetrieben von ihren Fans und mit einem unermüdlichen Kampfgeist traf Dresden wenige Minuten später ebenfalls per Kempa-Trick, als Greß in der 42. Minute den Rückstand auf 26:27 verkürzte. Die Partie blieb auf Messers Schneide, und kein Team konnte sich entscheidend absetzen.
In der Schlussphase schien es, als könnte die HSG Nordhorn-Lingen das Spiel für sich entscheiden. Mehrfach erspielten sie sich beim Stand von 24:26, 26:28 und 27:29 die Chance, mit drei Toren in Führung zu gehen. Doch Dresdens Torhüter Marino Mallwitz avancierte in dieser kritischen Phase zum Faktor. Mit einer Serie von vier Paraden in Folge hielt er seine Mannschaft im Spiel und hielt den HC Elbflorenz im Spiel.
Nordhorn ging in der 55. Minute durch einen Treffer zum 30:31 erneut in Führung, doch die Dresdner antworteten drei Minuten später durch Timo Löser, der zum 31:31 ausglich. In den letzten Sekunden erhielt der HC Elbflorenz noch einen letzten Freiwurf, der die Chance auf den Siegtreffer bot. Doch HSG-Torhüter Ivan Budalic parierte gegen Timo Löser und sicherte seiner Mannschaft das Unentschieden.
Nach dem Spiel zeigte sich HCE-Trainer André Haber zwiegespalten: "Zu einem großen Fight gehören zwei Mannschaften und da standen heute zwei auf der Platte. Es war sicherlich nicht das attraktivste Handballspiel, aber es war auf jeden Fall ein großer Kampf von beiden Teams mit einer Spannung, die kaum zu überbieten war."
"Einerseits bin ich traurig, das wir das Spiel nicht gewinnen", so Haber weiter. "Anderseits ist da auch Stolz, dass wir nochmal so zurückgekommen sind und das ist auch unser Anspruch hier zuhause. Alles in allem denke ich das Unentschieden in Ordnung geht und beide Mannschaften damit leben können."
Lisa-Marie Kienzle