07.04.2024, 08:45
Mit zehn Toren Vorsprung:
Am gestrigen Samstagabend konnte der HC Elbflorenz Dresden gegen den EHV Aue mit einem 39:29 (16:13)-Sieg im Sachsenderby glänzen. Über weite Strecken war das Spiel zwischen den Mannschaften ausgeglichen, doch spätestens mit Beginn des zweiten Durchgangs konnten sich die Dresdner deutlich absetzen.
Wer das Einlaufprozedere aufmerksam verfolgte, bekam es relativ schnell mit: alle Spieler des HC Elbflorenz Dresden trugen die Rückennummer 4 von Maximilian Janke. Dieser musste bedauerlicherweise seine Handballkarriere, aufgrund anhaltender gesundheitlicher Probleme, ungewollt an den Nagel hängen. Am Ende standen alle Spieler und alle 2.704 Zuschauer für den Rückraumspieler und bereiteten ihm mit minutenlangem Beifall einen gebührenden Abschied. HCE-Trainer André Haber war nach dem Spiel sichtlich stolz darauf, welche würdige Verabschiedung die Dresdner und Auer Fans sowie die beiden Mannschaften Maximilian Janke bereitet haben.
Beide Teams begannen recht munter und so nahm das Derby schnell Fahrt auf - nach gut acht Minuten stand es 5:5. Während die Auer im Positionsangriff trafen, drückte der HC Elbflorenz vor allem aufs Tempo und hatte mit Ivar Stavast einen klaren Anführer. Um die zehnte Minute herum ging beiden Teams dann etwas die Zielgenauigkeit verloren und die beiden Torhüter konnten sich mehrfach auszeichnen. Bis zur 15. Minute war es beim 8:8 eine ausgeglichene Partie und der Tabellenletzte aus Aue wirkte überhaupt nicht wie ein Tabellenletzter mit Negativserie im Rücken.
Beim 9:9 nahm HCE-Trainer André Haber eine Auszeit. Er war offensichtlich mit dem Spiel seiner Mannschaft nicht komplett einverstanden. Der Auer Keeper Pascal Bochmann hatte bis dahin vier Würfe vereitelt, Marino Mallwitz für den HC Elbflorenz sieben. Nach der Auszeit folgte sofort jeweils eine weitere Parade. Beim 13:10 hatten sich die Hausherren durch einen Dierberg-Konter erstmals auf drei Tore abgesetzt und auf Seiten der Auer zog man die Auszeitkarte. Circa fünf Minuten vor dem Ende der 1. Halbzeit hatte der HCE mehrfach die Chance, die Führung auf vier Tore zu erhöhen: dies gelang den Dresdnern allerdings nicht. Genauso wenig gelang es auf der anderen Seite den Auern zu verkürzen. Beim Treffer zum 14:12 beendete Aue dann die gemeinsame Torflaute beider Teams. Nach 30 Minuten und einem 16:13 auf der Anzeigetafel konnte man zusammenfassend sagen, es war 30 Minuten eine Partie, in der beide Teams „auf Augenhöhe“ agierten, wie es HC-Coach Haber nach dem Spiel formulierte.
Die Landeshauptstädter begannen den zweiten Durchgang mit den Treffern zum 17:13 und 18:13. Der Gast aus Aue brauchte drei Minuten um seinen 14. Treffer zu setzen. In der Folge konnten sich die Hausherren etwas mehr absetzen und so führte der HC Elbflorenz nach einem schnellen Tor durch Linksaußen Nils Greilich in der 37. Minute erstmals mit sechs Treffern (22:16). Das lag auch an HC-Keeper Marino Mallwitz, der in der 2. Halbzeit dort weitermachte, wo er im ersten Spielabschnitt aufgehört hatte. Nach gut 40 Minuten hatte er schon 13 Paraden auf der Habenseite.
Als Jonas Thümmler in der 41. Minute für den HC das 24:16 erzielte und Ivar Staats nur wenig später das 25:16 nachlegte, bahnte sich für die Gäste aus Aue im Derby ein Debakel an. Der Auer Trainer, Ólafur Stefánsson, nahm folgerichtig eine Auszeit. Nach der Auszeit hielt aber erneut Mallwitz und die Dresdner trafen wieder (26:16). Beim 28:16 gelang dem Team aus dem Erzgebirge dann nach langer Zeit wieder ein Treffer (28:17). Ab Minute 45 stellte der EHV auf eine offensive Deckung um und agierte im Angriff im "7 gegen 6". Das brachte den Gästen in der Offensive jetzt eine höhere Erfolgsquote, aber eben auch einige Gegentreffer ins leere Tor. So konnte man ab der 50 Minute von einem ausgeglichenen Spiel sprechen, auch weil der HC kein Mittel gegen das "7 gegen 6" der Auer fand. Bei noch fünf Minuten auf der Uhr stand es 36:25 für das Heimteam und das Spiel war schon lange entschieden. Auffällig war beim HC Elbflorenz in der Schlussphase vor allem die linke Seite mit Nils Holger Kretschmer und Nils Greilich. Am Ende gewann der HCE deutlich und verdient mit 39:29.
HC-Trainer André Haber bilanzierte nach dem Spiel: "Es war eine erste Halbzeit auf Augenhöhe. Marino Mallwitz holt uns mit seinen Paraden den Vorsprung zur Pause plus unser Tempo, welches wir von Beginn an brutal gehen. Dabei waren wir nicht ganz so effizient wie in den letzten Wochen. Was mir nicht gefallen hat, dass wir nicht so konsequent waren. Man hat uns angemerkt, wir wollten unbedingt gewinnen. Es war uns total wichtig. Wir haben ein bisschen zu viel Energie links und rechts verloren und nicht auf die Platte oder in den letzten Wurf, die letzte Aktion gebracht. In der zweiten Halbzeit haben wir den besseren Start und was dann passiert, ist glaube ich völlig normal, wenn eine Mannschaft wie wir sechs Mal in Folge gepunktet hat und der EHV kommt und eine schlechte Phase hinter sich hat. Es ist dann erwartbar, dass es etwas auseinanderklafft."
Dresden: Mallwitz 1, Mohs; Wucherpfennig 7/5, Greilich 5, Seidler 5, Stavast 4, Thümmler 3, Kretschmer 3, Dierberg 2, Klepp 2, Pehlivan 2, Dumcius 2, Greß 2, Possehl 1
Aue: Bochmann, Petursson; Mubenzem 5, Vignjevic 5, Sajenev 4, Blecha 3, Jerebie 3, Lange 3, Schwock 2, Izumoto 2, Pereira 1, Gansau 1, Slachta, Hopfmann, Sova, Levak
Zuschauer: 2704
Schiedsrichter: J. Lier / M. Lier
Siebenmeter: 5/5; -
Strafminuten: 2 / 4
PM HC Elbflorenz Dresden, red