03.05.2024, 21:25
Klassenverbleib für ThSV so gut wie sicher
Die Nicht-Erteilung der Lizenz für den HSV Hamburg durch die Handball-Bundesliga hat das Bild im Abstiegskampf etwas verändert, die entstandene Hoffnung auf den Klassenverbleib zerschlug sich bei Balingen aber am Abend durch ein 21:34 gegen Eisenach. Die Gäste buchen damit so gut wie sicher ein weiteres Jahr in der 1. Liga.
Für Schlusslicht HBW Balingen-Weilstetten hatte sich vor dem heutigen Duell mit dem ThSV Eisenach eine Tür zum Verbleib in der Handball Bundesliga geöffnet: Die Verweigerung der Lizenz für den HSV Hamburg dürfte - sofern sie bestehen bleibt - die Anzahl der Absteiger verringern, der vorletzte Tabellenplatz könnte reichen. War die Chance auf Platz 16 eher theoretisch, fehlen auf den Bergischen HC sechs Punkte, bei zwei weniger bestrittenen Spielen.
Bei einer weiteren Niederlage würde allerdings auch die Chance auf Platz 17 minimal werden, auf der Gegenseite könnte der ThSV Eisenach mit einem weiteren Erfolg den nächsten großen Schritt zu einem weiteren Jahr in der 1. Bundesliga machen.
Balingen startete unter Interimstrainer Tobias Hotz gut, legte zunächst vor. Doch Eisenach zog jeweils umgehend nach. Mohamed El Tayar konnte zunächst einen Rückstand noch verhindern, doch nach einem vergebenen Siebenmeter der Hausherren traf Peter Walz dann zum 4:3 für die Gäste.
Balingen gelang noch eine schnelle Antwort durch Lukas Saueressig, allerdings sollte das 4:4 für gut zehn Minuten der letzte Treffer der Hausherren sein. Zahlreiche Großchancen wurden vergeben, immer wieder war Matej Spikic zur Stelle. Und als dieser aufgrund einer Zeitstrafe seinen Posten räumte, verfehlte HBW auch das leere Tor. Ein zweiter Siebenmeter blieb zudem ungenutzt, die Durststrecke schien den Gastgebern an den Nerven zu zerren. Eisenach zog auf 8:4 davon.
Tim Hildenbrand beendete die Durststrecke von Balingen und nach einem Doppelschlag von Filip Vistorop hoffte die Halle wieder. Doch nach drei Toren in drei Minuten folgte wieder eine Ebbe, erneut blieb Balingen fast zehn Minuten ohne Treffer. Eisenach machte in dieser Phase ebenfalls Fehler in der Offensive, fand aber nach einer Auszeit wieder in das weiterhin zerfahrene Spiel.
Moritz Ende und Ivan Snajder nutzten zwei Konter zum 11:7, und nach einem Siebenmeter von Snajder und einem Zehnder-Treffer stand ein 13:7 auf der Anzeigetafel. Jerome Müller beendete die zweite Durststrecke der Balinger zwar noch vor der Pause, doch Snajder antwortete umgehend - mit einem 14:8 und einer Sechs-Tore-Führung ging es für Eisenach in die Kabinen.
Der nächste große Schritt in Richtung Klassenverbleib war für Eisenach greifbar, bei Fortbestand der Nicht-Erteilung der Lizenz für den HSV wäre er bei einem Sieg sogar sicher.
Den ersten Treffer des zweiten Abschnitts erzielte Manuel Zehnder, auf der Gegenseite versuchte es Balingen nun immer wieder über das Tempo. Elias Huber traf, Malte Donker und Marko Grgic antworteten allerdings doppelt. Auf das nächste Tor von Lukas Saueressig gab es ein dreifaches Echo - mit dem 20:10 von Manuel Zehnder war vier Minuten nach Wiederbeginn der zweistellige Abstand erreicht.
Balingen mühte sich, fand aber keine Lösungen. Der Tempoversuch wurde von Eisenach weiter bestraft, beim 10:22 bahnte sich ein Debakel an. Als kurz darauf bei einem Missverständnis im Umschaltspiel der Ball in Richtung Seitenaus trudelte, war die Enttäuschung in der Halle hörbar. Kurz darauf gab es allerdings wieder Applaus, Patrick Volz hatte im Gegenstoß getroffen. Doch auch in der Folge jubelte weiter zumeist die Delegation aus der Wartburgstadt: Eine Viertelstunde vor Spielende stand ein 27:13 auf der Anzeigetafel.
Die Frage nach dem Sieger war längst beantwortet, die Hoffnung auf den Klassenverbleib bei Balingen im theoretischen Bereich angelangt. Die Hausherren gaben sich nicht auf, die heimischen Fans würdigten die erste Bundesliga-Paraden von Theo Mestrovic, der für den erkrankten Mario Ruminsky in den Kader gerückt war, und einige gelungene Aktionen in der Offensive - den Ton gaben aber weiter die Eisenacher an.
HBW Balingen-Weilstetten: El Tayar (8/2 Paraden), Mestrovic (6 Paraden); Grüner 3, Huber 3, Vistorop 3, Heinzelmann 2, Hildenbrand 2, Leimeter 2, Jer. Müller 2, Saueressig 2, Fügel 1, Volz 1, Grahovac, Ingason, Gretarsson, Schoch
ThSV Eisenach: Spikic (12 Paraden), Kornecki (4/1 Paraden); M. Zehnder 11/1, Grgic 7, Ende 4, Snajder 4/1, Saul 2, Walz 2, Donker 1, Kraus 1, Lumbroso 1, Reichmuth 1, Patrail, Mengon, Meyer, Kurch
Zuschauer: 2350 (Sparkassen Arena, Balingen)
Schiedsrichter: Tobias Tönnies / Robert Schulze
Strafminuten: 8 / 4
Disqualifikation: Grahovac (40./3. Zeitstrafe) / -
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