08.03.2024, 20:36
Starkes Comeback von Ivan Martinovic
Der HBW Balingen-Weilstetten hatte sich stark präsentiert, am Ende nahm aber die MT Melsungen die Punkte mit. Ein überragender Nebojsa Simic zwischen den Pfosten und ein starkes Comeback von Ivan Martinovic waren die Erfolgsfaktoren, auch die Gallier hatten beim 22:25 (10:12) zwei starke Schlussleute.
Die MT Melsungen erwischte einen guten Start in die Partie der Handball Bundesliga bei HBW Balingen-Weilstetten: Hinten war Nebojsa Simic zweimal zur Stelle, der Montenegriner parierte unter anderem einen Siebenmeter von Oddur Gretarsson, und vorne netzte dessen isländischer Landsmann Elvar Örn Jonsson zweimal ein.
Bei den Galliern konnte sich Schlussmann Mohamed El-Tayar ebenfalls dreimal auszeichnen, der Ägypter heizte die Atmosphäre in der Hölle Süd kräftig an. Hüben wie drüben zeigten sich die Keeper auch in der Folge in Topform, zwischen dem Doppelpack von Vistorop zum 3:2 (9.) lagen vier torlose Minuten.
Es blieb ein eng umkämpftes Duell, mit wechselnden Führungen. Ein gelungenes Comeback feierte dabei auf Seiten der MT Melsungen Ivan Martinovic, der Linkshänder konnte nach seiner Verletzung bereits in Anfangsphase drei Treffer aus ebenso vielen Versuchen erzielen - Melsungen führte nach neunzehn Minuten mit 8:7.
Obwohl El-Tayar mit fünf Paraden gut im Spiel war, rückte Mario Ruminsky Mitte des ersten Durchgangs zwischen die Pfosten der Gastgeber. Und der neue Mann konnte sich auch gleich zweimal auszeichnen. Die Torhüterleistung bei beiden Teams lag so im Schnitt bei 44 Prozent als Jens Bürkle beim 9:9 (24.) die erste Auszeit nahm.
Die MT Melsungen konnte unterdessen kurz vor der Pause eine doppelte Überzahl zum 12:10 und somit zur erneuten Zwei-Tore-Führung nutzen, nachdem Saueressig erst Balenciaga in den Wurfarm gegriffen hatte und dann im Gegenzug Jerome Müller beim Wurf das Gesicht von Nebojsa Simic getroffen hatte. Es war die neunte Parade für den Montenegriner.
Die MT Melsungen konnte zwar nach dem Seitenwechsel gleich durch Martinovic die Drei-Tore-Führung nachlegen, doch HBW Balingen-Weilstetten ließ sich nicht abschütteln - auch weil die Hausherren in der Offensive nur wenige technische Fehler machten und den Favoriten so nur selten ins Umschaltspiel kommen ließen.
Bei einem Gegenstoß zum möglichen Ausgleichstreffer beim Stand von 13:14 (36.) verletzte sich dann allerdings Balingens Rechtsaußen Leo Prantner beim Kampf um den Ball mit Erik Balenciaga und musste nach einer längeren Behandlungspause das Feld humpelnd in Richtung Kabine verlassen.
Die Gallier zeigten sich davon unbeeindruckt weiter bissig, ließen sich nicht abhängen und konnten mit einem Doppelschlag von Filip Vistorop zum 17:16 (43.) wieder vorlegen. Melsungen aber schlug postwendend wieder zurück, die Nordhessen konnten ihre breiter gewordenen Kader gut nutzen.
Balingen versuchte unter anderem mit der Rückkehr von El-Tayar für die Crunch-Time noch einmal einen Akzent zu setzen, ließ aber die Chance zum möglichen Ausgleich liegen. Ein Durchbruch von Elvar Örn Jonsson folgte, auf der Gegenseite unterlief Jerome Müller ein Offensivfoul. So konnte dann Dimitri Ignatow beim 22:19 fünf Minuten vor Spielende wieder auf Plus Drei für die MT Melsungen stellen.
Die Hoffnungen der Hausherren auf Punkte hielt unterdessen Prantner-Ersatz Tim Hildenbrand danach mit einem wichtigen Treffer am Leben - unter der Woche war bekannt geworden, dass der Außen keine Vertragsverlängerung erhalten wird.
Aber die Zeit lief den Galliern davon und der Hammer von Martinovic drei Minuten vor dem Ende war eine kleine Vorentscheidung. Der HBW versuchte noch einmal mit ein wenig Parteiball die Gäste zu stressen, doch als Martinovic mit seinem siebten Treffer auf 25:21 erhöhte, waren die Weichen zum 25:22-Erfolg gestellt.
HBW Balingen-Weilstetten: El-Tayar (6 Paraden), Ruminsky (5 Paraden); Vistorop 7, Prantner 4/2, Müller 3, Schoch 2, Saueressig 2, Hildenbrand 1, Gretarsson 1/1, Grüner 1, Leimeter 1, Danner, Ingason, Heinzelmann, Huber, Grahovac
MT Melsungen: Simic (15/3 Paraden), Morawski; Martinovic 7/1, Jonsson 6, Ignatow 4, Drosten 2, Moraes Ferreira 2, Kristopans 2, Aho 1, Balenciaga 1, Kühn, Kastening, Arnarsson, Sipos, Beekmann
Schiedsrichter: Sebastian Grobe (Braunschweig) / Adrian Kinzel (Dortmund)
Zuschauer: 2350
Siebenmeter: 3/6 ; 1/3
Strafminuten: 10/8
Christian Stein