02.06.2024, 18:02
Schlusslicht beendet Niederlagenserie
Selten hat ein Absteiger nach dem letzten Spieltag mit der Halle gefeiert, doch HBW Balingen-Weilstetten wurde nach dem überzeugenden 37:30 gegen den HSV Hamburg von den eigenen Fans mit Applaus verabschiedet - auch weil die Gäste gegen Mario Ruminsky gleich sechs Siebenmeter vergaben.
Während es für Schlusslicht HBW Balingen-Weilstetten angesichts des bereits seit einigen Wochen feststehenden Abstiegs um einen versöhnlichen Abschluss der Saison in eigener Halle ging, hatte der HSV Hamburg unter der Woche vor dem Schiedsgericht den wichtigsten Sieg des Jahres errungen - die zuvor von der Handball Bundesliga verwehrte Lizenz für die nächste Spielzeit wurde - unter einer bis nächsten Mittwoch zu erfüllenden Bedingung - erfolgreich erstritten.
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Die schwierigen letzten Wochen konnte die Hamburger Mannschaft allerdings in Balingen nicht abschütteln, gegen befreit aufspielende Gastgeber geriet der Favorit schnell ins Hintertreffen. Elias Huber und Lukas Saueressig hatten für ein schnelles 2:0 gesorgt, Mario Ruminsky in seinem letzten Spiel unterdessen gleich einen ersten HSV-Treffer entschärft. Eine Einzelaktion von Zoran Ilic brachte dann zwar den ersten Hamburger Treffer, nach der doppelten HBW-Antwort stand aber ein 4:1 auf der Anzeigetafel.
Der HSV fand in der Offensive Lösungen, scheiterte allerdings mehrfach an Mario Ruminsky. Doch in der Deckung lagen die Probleme, die Gäste fanden in der Defensive nicht in die Zweikämpfe. Nach dem 6:3 von Grahovac griff Torsten Jansen zu einer frühen ersten Auszeit. Im Angriff trafen die Hamburger danach, die angesprochenen Probleme in der Abwehr aber blieben bestehen. Balingen traf weiter nach Belieben und als Grahovac zum 12:7 einnetzte, griff Jansen bereits Mitte des ersten Abschnitts zur zweiten Auszeit.
Unter dem Jubel der Halle behielt HBW Balingen-Weilstetten aber auch in der Folge das Heft in der Hand: Immer wieder wurden freie Chancen herausgespielt, wie beim 17:11 von Patrick Volz. Die Vorarbeit ging auf das Konto von Filip Vistorop, der zuvor mit einem sehenswerten Hüftwurf von ganz unten selbst getroffen hatte. Und die Gastgeber beantworteten auch Rückschläge sofort: Auf die zweite Hinausstellung gegen Csaba Leimeter folgte der zweite von Mario Ruminsky parierte Siebenmeter. So steuerte HBW zu einem 19:13 zur Pause.
Dass HBW Balingen-Weilstetten in seinem Abschiedsspiel aus der ersten Liga in eigener Halle die Tür für den HSV Hamburg in der zweiten Halbzeit nicht mehr öffnen wollte, das machten die Gastgeber direkt nach Wiederbeginn klar: Ein Doppelschlag von Oddur Gretarsson ließ die Führung beim 21:13 auf acht Tore anwachsen - der Tabellenneunte aus dem Norden schien unter die Räder zu kommen.
Auch dank zweier Treffer von Niklas Weller stabilisierte sich der HSV aber wieder, da Balingen in der Offensive aber weiter traf blieb der Abstand konstant. Die Halle feierte derweil einen weiteren von Ruminsky entschärften Siebenmeter und weitere sehenswerte Treffer wie das 30:21 von Gretarsson. Den drohenden zweistelligen Rückstand konnten die Hamburger allerdings verhindern. Nach einer Parade von Johannes Bitter bot sich beim Stand von 31:24 für den HSV die Chance auf sechs Tore zu verkürzen, doch Mario Ruminsky war auf der Gegenseite zur Stelle.
Fünf Minuten vor dem Ende ging Mario Ruminsky, der seine Handball-Karriere mit 26 Jahren beenden und in den elterlichen Betrieb wechseln wird, unter dem Jubel der Halle ausgewechselt und Mohamed El Tayar kam zu einigen Abschiedsminuten. Die Frage nach dem Sieger war zu diesem Zeitpunkt bereits entschieden, auch wenn der HSV mit einer Dreier-Serie auf 34:28 verkürzt hatte. Balingen hielt Kurs, feierte am mit dem 37:30 den fünften Sieg der Saison, mit 13:55 Punkten geht es aber dennoch nun in die 2. Liga.
HBW Balingen-Weilstetten: Ruminsky (11/6), El Tayar, Grétarsson 9/5, Schoch 6, Grahovac 5, Jer. Müller 4, Saueressig 4, Danner 2, Leimeter 2, Vistorop 2, Grüner 1, Huber 1, Volz 1, Ingason, Grüner, Heinzelmann
HSV Hamburg: Vortmann (2 Paraden), Bitter (5 Paraden); Baijens 6, Weller 6, Ilic 5, Corak 4, Tissier 4, Benkendorf 1, Bergemann 1, Hartwig 1, Lassen 1/1, Niemann 1, Andersen, Valiullin
Zuschauer: 2350
Schiedsrichter: Phillip Dinges / Fabian Baumgart
Strafminuten: 6 / 4
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