30.04.2024, 22:16
Starker Auftritt in Frankreich
Im Hinspiel in eigener Halle hatten die Füchse Berlin einen Vorsprung verspielt, reisten ohne Polster zum Viertelfinal-Rückspiel der European League im Handball. Doch mit einer starken Leisung hielt der Tabellenzweite dem Druck stand und jubelte mit dem 37:30-Auswärtserfolg über das Ticket zu den European League EHF Finals.
Nach dem Remis im Hinspiel in Berlin startete das Rückspiel in Nantes für die Füchse Berlin quasi bei null. Das Team von Jaron Siewert benötigte einen Auswärtserfolg für den Einzug in die European League EHF Finals in Hamburg. Mit dem Ausfall von Mijajlo Marsenic gab es dabei einen weiteren Rückschlag zu verkraften, zudem fehlte unter anderem Nils Lichtlein weiterhin.
Nach dem ersten Treffer durch Max Darj holte sich allerdings der Gastgeber mit einem Doppelschlag von Aymeric Minne und Jorge Maqueda die Führung. Der Bundesligist war aber in der Partie, konterte kurz darauf mit einer Dreier-Serie zum 5:3. In der temporeichen Anfangsphase verkürzte Nantes zunächst jeweils wieder auf ein Tor, doch eine weitere Dreier-Serie verschafften den Füchsen beim 9:5 eine erste deutlichere Führung.
Die Stimmung in der Halle war merklich ruhiger geworden, auch aufgrund der ersten Paraden von Dejan Milosavljev und der konsequenten Chancenverwertung der Berliner. Nantes griff in der zwölften Minute dieser temporeichen Partie zur ersten Auszeit. Mit Erfolg: Die nun wesentlich aggressivere Deckung fand besser in die Zweikämpfe.
Die Füchse Berlin behaupteten allerdings ihren Vorsprung, immer wieder streute Lasse Andersson ebenso sehenswerte wie wichtige Treffer aus dem Rückraum bei, der ebenfalls stark aufspielende Fabian Wiede sorgte für das 12:8. Eine erste Zeitstrafe ließ die Führung dann aber schmelzen, Nantes nutzte die sich bietenden Chancen konsequent und halbierte den Abstand.
Bei numerischer Gleichzahl sorgten Max Darj und Hans Lindberg - flankiert von einer Milosavljev-Glanztat - beim 14:10 wieder für die Vier-Tore-Distanz. Es folgt aber die nächste Strafzeit gegen Darj und wieder kam Nantes in der Überzahl auf zwei Tore heran. Allerdings schien Berlin das Spiel im Griff zu haben: Mathias Gidsel steuerte zwei Treffer zu einer weiteren Dreier-Serie bei, an der Lasse Andersson mit einem Tor beteiligt war.
Beim 17:12 schien es für die Berliner nach Plan zu laufen, doch Nantes zeigte, was das Team so gefährlich macht: Bei den Füchsen schlichen sich Fehler ein und diese wurden gnadenlos bestraft, binnen zwei Minuten waren die Hausherren wieder auf zwei Tore heran. Da Theo Avelange den Siebenmeter von Lindberg noch mit der Sirene beantwortete, ging es mit diesem Abstand beim 18:16 auch in die Kabinen.
Nach vergebenen Chancen auf beiden Seiten eröffnete Jeremy Toto die zweite Halbzeit mit dem Anschlusstreffer. Die Füchse fanden dann weiterhin Lösungen in der Offensive und führten nach einem überragenden Pass von Mathias Gidsel auf Max Darj beim 20:17 wieder mit drei Toren. Die Fehlerzahl stieg indes auf beiden Seiten. Das Tempo hatte bereits Ende des ersten Abschnitts seinen Tribut gefordert, das Spiel schien sich zu einem Abnutzungskampf zu entwickeln.
Bis zum 25:22 durch Fabian Wiede blieb es beim Drei-Tore-Abstand, dann aber erhöhten Lasse Andersson und Fabian Wiede auf 27:22. Entscheidend dafür war auch das weiterhin deutliche Plus zwischen den Pfosten, für das Dejan Milosavljev sorgte. Der Füchse-Schlussmann setzte mit einem parierten Siebenmeter zudem einen weiteren Akzent, Nantes nahm eine Viertelstunde vor dem Ende die Auszeit.
Die Zeit lief für die Füchse Berlin, die allerdings im Hinspiel bereits eine deutliche Führung aus der Hand gegeben hatten. Da Mathias Gidsel auf 28:22 erhöhte und Hans Lindberg sowie Lasse Andersson bis zum 30:24 die Sechs-Tore-Führung konsolidierten, waren die Füchse zehn Minuten vor dem Ende indes auf Kurs. Nantes kämpfte erbittert um den Anschluss, und als die Gastgeber nach einem Treffer von Baptiste Damatrin durch Aymeric Minne einen Doppelschlag nachlegten, war die Halle wieder da.
Die Füchse hatten aufgrund der personellen Sorgen über die ganze Saison sowie der Belastungen in mehreren Wettbewerben zuletzt am Ende einiger Spiele ihre Probleme - nicht nur im Hinspiel gegen Nantes. Doch Mathias Gidsel ging voran, konnte nur auf Kosten einer Roten Karte gestoppt werden. Die Füchse blieben auch in der Folge stabil, spätestens mit den Gegenstößen von Lasse Andersson und Matthes Langhoff zum 34:29 war die Vorentscheidung gefallen. Mit einem 37:30 im Auswärtsspiel lösten die Füchse das Ticket zu den European League EHF Finals.
HBC Nantes: Pesic (2 Paraden), Biosca (1 Parade); Rivera Folch 5/2, Minne 5, Avelange Demouge 3, Damatrin 3, Briet 3, Maqueda Peno 2, Bos 2, Toto 2, Odriozola Yeregui 2, Monar 1, Cavalcanti 1, De La Breteche 1, Höghielm, Simonnet
Füchse Berlin: Milosavljev (13 Paraden), Kireev; Lindberg 9/5, Andersson 9, Darj 8, Gidsel 5, Wiede 3, Tollbring 1, Freihöfer 1, Langhoff 1, Av Teigum, Kopljar, Jacobs, Drux
Zuschauer: 5092 (H Arena, Nantes)
Schiedsrichter: Bartosz Leszczynski / Marcin Piechota (POL)
Strafminuten: 8 / 4
Disqualifikation: Odriozola Yeregui (54.) / -
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