21.04.2024, 16:42
Julian Köster mit dem Ausgleich
Der VfL Gummersbach lief in Hamburg über sechzig Minuten einem Rückstand hinterher, doch ein Doppelschlag in der letzten Minute rettete den Gästen einen Punkt. Das 33:33 ist das siebte Spiel in Serie ohne Niederlage für den HSVH, aber auch ein Punktverlust.
Für den VfL Gummersbach ging es in diesem Duell um wichtige Punkte im Kampf um einen internationalen Startplatz, zumal Konkurrent Hannover am Donnerstag in Lemgo ohne Punkte geblieben war. Nach sechs Spielen ohne Niederlage hatte sich auch der HSV Hamburg die theoretische Chance erhalten und könnte mit einem Sieg den Abstand auf die Konkurrenten auf fünf Punkte verkürzen.
Vor allem Dani Baijens ließ die 3.450 Zuschauer in der Anfangsphase an einen Fortbestand der Serie glauben: Die ersten vier Treffer erzielte der Niederländer im Alleingang. Er glich damit erst die anfängliche Führung der Gäste aus und sorgte mit dem 3:2 und 4:3 dann auch für die ersten Führungstreffer der Hausherren. Erste Paraden verbuchten dabei Johannes Bitter und Tibor Ivanisevic, die in der schnellen Partie eine noch höhere Tor-Anzahl verhinderten.
Gummersbach hielt aber dagegen und übernahm Mitte des ersten Abschnitts in einem temporeichen Schlagabtausch auch noch einmal die Führung. Mit einer Dreier-Serie holte sich der HSV diese dann aber nicht nur zurück, beim 11:9 lagen auch erstmals zwei Toren zwischen den beiden Teams. Aber nur kurz, denn Milos Vujovic und Lukas Blohme sorgten für das 11:11 auf das nach einem Vujovic-Treffer der nächste Führungswechsel folgte.
Das Duell blieb unterhaltsam und torreich - auch weil beide Teams mit viel Tempo und spielerischen Akzenten immer wieder Löcher in die gegnerische Deckung reißen konnten. In der letzten Minute des ersten Abschnitts brachte Jacob Lassen, der nach monatelanger Verletzungspause sein Comeback im Rückraum des HSVH feierte, sein Team wieder in Vorlage. Gummersbach glich aus, doch Dino Corak reichten wenige Sekunden um den 18:17-Pausenstand zu erzielen.
Nach Wiederbeginn legte der HSV Hamburg durch Frederik Bo Andersen zwei Treffer vor, Julian Köster erzielte den Anschluss. Das sollte auch den weiteren Verlauf der Begegnung, in der die Deckungsreihen nun besser in die Zweikämpfe fanden, skizzieren: Der HSV legte zwei Treffer vor, der VfL - bei dem kurz nach der Pause Dominik Mappes sein Comeback auf dem Parkett feierte - antwortete mit dem Anschlusstreffer.
Durchbrochen wurde dieser Rhythmus lediglich gegen Mitte des zweiten Abschnitts, als Gummersbach mit dem 22:22, 23:23 und 24:24 drei Ausgleichstreffer erzielen konnte - durch umgehende Antworten der Gastgeber aber keine Chance auf den Führungstreffer bekam. Flankiert von einer Parade von Johannes Bitter konnten Dani Baijens und Zoran Ilic dann aber auf 26:24 erhöhen und die Partie kehrte in den vorherigen Ablauf zurück.
Mehrfach vergab der HSV Hamburg die Chance auf drei Tore davonzuziehen, auch aufgrund nicht konsequent genutzter Überzahlsituationen. Beim 31:28 von Dani Baijens war es dann soweit, doch es blieb eine einmalige Angelegenheit, ein Doppelschlag brachte Gummersbach wieder heran - auch weil die Gastgeber aus Paraden von Johannes Bitter in der Offensive kein Kapital schlagen konnten.
Dennoch schienen beim 33:31 von Zoran Ilic gut neunzig Sekunden vor dem Ende die Weichen zum Heimsieg gestellt, zudem nach einer Parade von Johannes Bitter der HSV mit Ballbesitz in die letzte Minute ging. Doch nach einer Parade von Daniel Rebmann traf Milos Vujovic kompromisslos, nachdem der VfL Gummersbach die Hamburger mit einem schnell ausgeführten Freiwurf überrascht hatten, der dem Außen etwas Platz für einen unbedrängten Wurf aus spitzem Winkel verschafft hatte.
Der HSV war in Ballbesitz, konnte diesen in den verbleibenden dreißig Sekunden aber nicht behaupten: Julian Köster zog ein Offensivfoul - die Schiedsrichter entschieden statt Treffer für den HSV auf Ballbesitz HSV. Gudjon Valur Sigurdsson rettete mit einer Auszeit fünf Sekunden und die reichten seinem Team: Ole Pregler trug den Ball schnell nach vorne, passte im richtigen Moment auf Julian Köster, der mit einem Durchbruch den Doppelschlag zum 33:33-Endstand vollendete und Gummersbach über einen Punkt jubeln ließ.
HSV Hamburg: Bitter (13 Paraden), Vortmann; Baijens 9, F. B. Andersen 7/5, Ilic 5, Tissier 5, Corak 2, Lassen 2, Mortensen 2, Weller 1, Hartwig, Severec, Risom Christensen, Bergemann, Valiullin
VfL Gummersbach: Ivanisevic (8/1 Paraden), Rebmann (1 Parade); Milos Vujovic 11/1, J. Köster 7, Vidarsson 4, Blohme 3, Pregler 3, Tskhovrebadze 2, Kiesler 1, Oskarsson 1, Schluroff 1, Kodrin, Häseler, Mappes, Wurz, Zeman
Zuschauer: 3450
Schiedsrichter: Thomas Kern / Thorsten Kuschel
Strafminuten: 8 / 10
cie, dpa