15.05.2024, 20:35
Flensburg mit klarem Auswärtssieg
Rund 40 Minuten insgesamt konnte der HSV Hamburg der Angriffspower der SG Flensburg-Handewitt etwas entgegensetzen, doch in den Schlussphasen der jeweiligen Halbzeiten drückten die Gäste vor fast 9.000 Zuschauern das Gaspedal durch, am Ende unterlagen die Hanseaten deutlich mit 30:41 (11:18).
Es war eine nervöse Anfangsphase, das Tempo zwar von beiden Seiten hoch - aber die Teams ließen die Treffsicherheit vermissen. Flensburg konnte sich gleich durch Johan Hansen die Vorlage sichern. Bei den Fördestädtern funktionierte vor allem das Zusammenspiel von Simon Pytlick mit Johannes Golla, beim HSV riss Dani Baijens die Aktionen in der Offensive immer wieder an sich.
Von Torsten Jansens Wunsch die Gäste nicht ins Tempospiel kommen zu lassen, war wenig zu sehen. Dennoch konnte man die Partie ausgeglichen gestalten - auch weil Bitter gegen den konternden Pytlick zur Stelle war. Zoran Ilic warf so die Hamburg beim 4:3 (8.) erstmals in Führung.
Aber der hochgewachsene Innenblock der SG mit Blaz Blagotinsek und Johannes Golla und auch Kevin Möller im Gehäuse mit einem gehaltenen Siebenmeter gegen Mortensen sorgten schnell wieder für einen Umschwung und dem 4:6 (11.) und als Johan Hansen nach einer weiteren Möller-Parade zum 6:9 (16.) konterte, nahm Torsten Jansen seine erste Auszeit.
Personell erhoffte man sich vor allem mit der Einwechselung von Dino Corak einen Impuls, doch auch der Winterneuzugang sollte keine großartigen Lücken in die Flensburger Deckung reißen können. Flensburg löste sich weiter auf fünf Tore, ehe dann der nun für Baijens ebenfalls ins Spiel gekommene Jacob Lassen dann gemeinsam mit Zoran Ilic sein Team zum 9:12 (21.) führte.
Doch auf Dauer war die Fehlerquote der Hanseaten zu hoch, trotz zwischenzeitlichen Unterzahlsituationen und auch gegen den eingewechselten Jens Vortmann konnte Flensburg bis zur Pause auf acht Tore (11:18) wegziehen.
Torsten Jansen erlöste den unglücklich agierenden Casper Mortensen zur Pause, der unbedingt zu Ehren seines verstorbenen Vaters sein 1000. HBL-Tor in der Barclays Arena werfen wollte. Doch nachdem zwei Siebenmeter und ein Gegenstoß nicht im Flensburger Tor landeten, bekam in Durchgang zwei dann Alexander Hartwig das Vertrauen des HSV-Coaches. Richtig ins Spiel kamen die Hausherren allerdings nicht, Flensburg konnte seine Führung behaupten, auch weil die Abpraller bei der SG landeten.
Trotz der komfortablen Führung beim 20:27 war Nicolej Krickau nicht zufrieden, bemängelte die fehlende Intensität seiner Defensive. Die Gäste versuchten defensiv eine Schippe draufzulegen, doch mit weiten Laufwegen konnte Hamburg nun Lücken reißen und den Rückstand beim 23:31 (47.) halten. Krickau entschied sich zum Wechsel auf Benjamin Buric für die letzten dreizehn Minuten. Auch Hamburg wechselte noch einmal zurück auf Bitter.
Die Partie plätscherte vor sich hin - der Spielstand hatte sich ständig bei sieben bis neun Toren Rückstand für Hamburg eingependelt. Nachdem August Pedersen zum 27:36 (55.) konterte, nahm auch Torsten Jansen noch einmal eine Auszeit, um mit der Umstellung auf eine 5:1-Abwehr noch einmal einen positiven Abschluss der Partie zu bekommen.
Aber die SG drückte auch noch einmal das Gaspedal durch, noch zweimal Pytlick und ein weiterer Konter von Pedersen und dann auch Mads Mensah Larsen sorgen für das 28:40. Am Ende hieß es 30:41, auch weil Pytlick noch einen Siebenmeter verwarf.
HSV Hamburg: Bitter (2 Paraden), Vortmann (3 Paraden); Ilic 6, Tissier 5, Weller 5, Andersen 4/1, Baijens 4, Lassen 4, Corak 1, Niemann 1, Hartwig 1, Mortensen, Risom, Bergemann, Benkendorf, Valiullin
SG Flensburg-Handewitt: Buric (2 Paraden), K. Möller (9/2 Paraden); Golla 8, Jakobsen 7/3, Pytlick 6, Jörgensen 5, Einarsson 4, Pedersen 4, Hansen 2, Gottfridsson 2, Mensah Larsen 2, Horgen 1, L. Möller, Zivkovic, Blagotinsek
Zuschauer: 8973 (Barclays Arena)
Schiedsrichterinnen: Marcus Hurst (Berlin) / Mirko Krag (Frankfurt/Main)
Siebenmeter: 1/3 ; 3/4
Strafminuten: 4 / 6
Christian Stein