08.12.2024, 18:06
Zwei unterschiedliche Hälften
Im ersten Abschnitt gab der SC DHfK Leipzig in Hamburg den Ton an: Der HSV geriet mit 2:5 in Rückstand, zur Pause hieß es 13:19. Doch der Sechs-Tore-Rückstand wurde binnen elf Minuten aufgeholt und nach dem 22:22 entwickelte sich dann ein Krimi, den Hamburg trotz vergebener Siebenmeter auch dank der Paraden des Ex-Leipzigers Mohamed El-Tayar mit 33:32 für sich entschied.
Das erste Tor im Spiel HSV Hamburg gegen SC DHfK Leipzig in der Handball Bundesliga erzielte Dominik Axmann für die Hausherren, doch obschon Leif Tissier den Ausgleich der Gäste umgehend beantwortete, sollte diesen der erste Abschnitt gehören: Luca Witzke sorgte für den erneuten Ausgleich und erhöhte nach dem Führungstreffer von Andri Mar Runarsson bevor Viggo Kristjansson das 5:2 markierte.
Bereits nach sieben Minuten nahm Torsten Jansen seine erste Auszeit, doch auch in der Folge hatte die HSV-Deckung große Probleme in die Zweikämpfe zu kommen - vor allem die Achse Witzke-Preuss hebelte die Deckung der Gastgeber immer wieder aus. Hinzu kamen ersten Paraden von Kristian Saeveraas, der auch einen ersten Siebenmeter des HSV entschärfte. Preuss erhöhte den Abstand beim 7:3 so auf vier Tore - und Jansen griff nach nicht einmal einer Viertelstunde bereits zur zweiten Auszeit.
Die Offensive bereitete dem HSV Sorgen, immer wieder lief sich der Gastgeber in der aufmerksamen Deckung der Gäste fest. Dominik Axmann und Zoran Ilic schlossen die nächsten Angriffe dann zwar erfolgreich ab und Frederik Bo Andersen verwandelte einen Siebenmeter, doch die Antworten der Leipziger erfolgten umgehend. Bis zum 12:8 blieb der Abstand allerdings so zunächst konstant, bevor ein Doppelschlag der Leipziger für den ersten Sechs-Tore-Vorsprung sorgte und kurz darauf beim 16:9 sogar sieben Tore Differenz auf der Anzeigetafel standen.
Nach dem 17:10 schlichen sich dann aber einige Nachlässigkeiten in das Spiel der Gäste und nach zwei HSV-Treffern von Außen gab es eine Schrecksekunde: Luca Witzke blieb am Boden liegen, hielt sich den Kopf - konnte aber das Parkett aus eigener Kraft verlassen und sollte im zweiten Abschnitt wieder kommen. Franz Semper und Lukas Rogan sorgten derweil nach einer Auszeit dafür, dass Leipzig ein 19:13 mit in die Kabinen nahm.
Der SC DHfK Leipzig hatte das Spiel im ersten Abschnitt im Griff - verpasste nach Wiederbeginn aber die Chance erneut auf sieben Tore zu erhöhen. Auf der Gegenseite schien der HSV Hamburg unterdessen reichlich Wut im Bauch zu haben. Diese entlud sich zunächst in zwei Treffern zum Außen, bevor Moritz Preuss für Leipzig traf. Doch das Spiel war nun ein völlig anderes, nun gaben die Hamburger den Ton an.
Lassen, Sauter, Valiullin und wieder Lassen führten den HSV beim 19:20 auf ein Tor heran - auch weil Leipzig in dieser Phase einen Siebenmeter vergab und gleich mehrere Ballverluste hatte, die Hamburg für Treffer aus dem Umschaltspiel nutzte. In Überzahl konnte Franz Semper noch einmal auf zwei Tore erhöhen, dann kassierte aber auch Leipzig eine Strafzeit. Die Aufholjagd des HSV ging weiter - und brachte nach nicht einmal elf Minuten den Ausgleich zum 22:22.
Doch Lucas Krzikalla und Luca Witzke verhinderten mit einem Doppelschlag, dass das Momentum vollends auf die Seite der Hausherren wechselte. Hamburg lief weiter einem Rückstand hinterher und haderte auch mit vergebenen Chancen gegen den eingewechselten Domenico Ebner, der unter anderem zwei Siebenmeter entschärfte. Bei Leipzig zeichnete sich aber auch Mohamed El-Tayar nun immer wieder aus, beim 29:29 bot sich so die Chance auf den Führungswechsel - doch Ebner lenkte den nächsten Strafwurf an die Latte.
Leipzig verlor auf der Gegenseite allerdings den Ball und so konnte Moritz Sauter mit dem 30:29 dann fünf Minuten vor dem Ende für die erste HSV-Führung seit dem 2:1 sorgen. Nun zog Leipzig nach, vergab nach einer Parade von Ebner aber die Chance wieder selbst vorzulegen. Leif Tissier fand derweil eine Lücke und nach einer Parade von El-Tayar war es Moritz Sauter, der mit dem 33:31 für die Vorentscheidung sorgte. Franz Semper gelang zwar der Anschluss, doch der HSV nahm die vierzig Sekunden dann fast komplett von der Uhr und so bot sich Leipzig keine Chance mehr auf den Ausgleich.
HSV Hamburg: El-Tayar (13/1 Paraden), Haug (4 Paraden); Magaard 1, Tissier 5, Lassen 3, Weller 2, Axmann 3, Levermann, Andersen 7/1, Hartwig 3, Unbehaun, Sauter 6, Ilic 2, Mortensen, Valiullin 1
SC DHfK Leipzig: Saeveraas (8/1 Paraden), Ebner (6/3 Paraden); Runarsson 2, Ernst 1, Witzke 5, Krzikalla 2, Greilich, Binder 2, Mamic, Peter 1, Bogojevic 3, Preuss 4, Semper 5, Rogan 2, Schmitt, Kristjánsson 5
Zuschauer: 2996 (Sporthalle Hamburg)
Schiedsrichter: Christian und Fabian vom Dorff
Strafminuten: 4 / 8
cie, und dpa