11.02.2024, 19:35
Dejan Milosavljev macht den Unterschied
Die Füchse Berlin feiern einen 32:30 (19:15)-Erfolg beim HSV Hamburg und bleiben an Tabellenführer SC Magdeburg dran. Die Gastgeber verpassen die Überraschung und sind im Abstiegskampf weiter unter Druck.
Beide Mannschaften agierten von Beginn an mit viel Tempo, was sich auch im Spielstand widerspiegelte: Nach gerade einmal 5:50 Minuten netzte Nils Lichtlein bereits zum 5:5 ein. Hans Lindberg per Siebenmeter und Mathias Gidsel durch einen Gegenstoß sorgten für die erste Zwei-Tore-Führung der Gäste (7:5, 9.), doc der HSV konterte und kam schnell wieder zum Ausgleich (7:7, 10.).
Die Torhüter hatten bis dato keine große Rolle gespielt, doch dann standen sie auf einmal im Mittelpunkt: Johannes Bitter wehrte einen Gegenstoß von Lasse Anderson ab und ermöglichte seinen Vorderleuten damit die Chancen zum Ausgleich, doch nun war auch Victor Kireev da. Der 36-Jährige hatte den Vorzug vor Stammkeeper Dejan Milosavljev bekommen.
Das Problem beider Teams blieb jedoch auch in den folgenden Minuten die Defensive. Weder die Hamburger noch die Berliner bekamen Zugriff auf den Gegner - oder, positiv formuliert: Beide Mannschaften fanden offensiv gute Lösungen, auch das Tempo im Spiel blieb hoch. Kurz nach dem 13:11 (17.) durch Freihöfer hatte Jaron Siewert genug gesehen: Er brachte Milosavljev und forderte in einer Auszeit mehr Fokus auf die Defensive.
Auch HSV-Trainer Torsten Jansen wechselte punktuell, ließ Dino Corak, der nach eine Zeitstrafe von Niklas Weller gekommen war, weiterspielen und brachte Leif Tissier neu in die Partie. Seine Mannschaft bot den Füchsen weiterhin Paroli und kam dank zwei Paraden von Bitter zum Ausgleich (13:13, 21.), doch die Berliner legten immer wieder nach: 16:14 (23.) durch Max Darj.
Nach einer Zeitstrafe gegen Paul Drux hatten die Hamburger in Überzahl die Chance zum erneuten Anschluss, doch ein Querpass von der rechten Seite auf die linke Außenbahn landete nur im Seitenaus. Die Füchse nahmen den Ballgewinn dankbar an und holten einen Siebenmeter heraus, den Lindberg zum 17:14 (25.) verwandelte. Nun war es Jansen, der die Auszeit zog.
Die Füchse waren nun jedoch im Fluss und gaben ihren Vorsprung nicht aus der Hand: Gidsel stellte noch vor der Pause erstmals auf fünf Tore (19:14, 30.) und krönte einen 5:0-Lauf der Berliner nach Wiederanpfiff mit dem Treffer zum 24:15 (37.). Den Unterschied neben dem Dänen machte Torhüter Milosavljev, der nach seiner Einwechslung überzeugte und auf eine Quote von über 40 Prozent kam.
Die Hamburger konnten zwar leicht aufholen, liefen dem Rückstand dennoch hinterher (27:21, 44.). Eine Viertelstunde vor dem Ende war die Partie jedoch für Marko Kopljar bereits beendet. Der Defensivspezialist traf seinen Gegenspieler im Gesicht und kassierte seine dritte Zeitstrafe, was eine Disqualifikation zur Folge hatte.
Der Rückstand war jedoch eine zu große Hypothek für die Hausherren, zumal die Berliner immer wieder zu eigenen Torerfolgen kam. Das Team von Jansen warf so zwar alles in die Partie und konnte zudem von schönen Paraden von Bitter profitieren, doch um die Sechs-Tore-Führung noch aus der Hand zu geben, waren die Füchse angeführt von Hauptorschütze Lasse Andersson (9) zu abgezockt. Der letzte Treffer der Partie ging auf das Konto von Caspar Mortensen, der seine Mannschaft auf 30:32 heranbrachte.
HSV Hamburg: Bitter (14 Paraden), Pinski; Baijens 8, Ilic 6, Mortensen 6/3, Weller 4, Tissier 2, Walullin 2, Bergemann 1, Corak 1, Andersen, Niemann, Hartwig, Severec
Füchse Berlin: Milosavljev (14 Paraden), Kireev (1 Parade); Andersson 9, Gidsel 6, Freihöfer 4, Lindberg 4/4, Marsenic 3, Lichtlein 2, West av Teigum 2, Darj 1, Drux 1, Tollbring, Nowak, Sauter, Kopljar
Zuschauer: 3750
Schiedsrichter: Jannik Otto / Raphael Piper
Strafminuten: 4 / 8
Disqualifikation: - / Kopljar (44./3. Zeitstrafe)
jun