08.03.2025, 17:19
"Jeder Punkt ist Gold wert"
Am Ende waren sich die Trainer in der Bewertung einig: Das Duell zwischen den Handball-Zweitligisten ASV Hamm-Westfalen und Eulen Ludwigshafen endete am Freitagabend in der Westpress-Arena verdient unentschieden 23:23 (11:12). Beide Teams bleiben damit im engen Mittelfeld der Tabelle.
Nach einem drühen 1:3 übernahm der ASV Hamm-Westfalen gegen die Eulen Ludwigshafen zunächst das Kommando und drehte den Spielstand vor 2050 Zuschauern auch dank einer Überzahlsituation auf 6:4. Diese resultierte aus einer frühen Roten Karte gegen Kian Schwarzer.
"Jeder Spieler, der zu mir gekommen ist, hat gesagt, dass es zu hart war und 2 Minuten gereicht hätten. Die Schiedsrichter sagten, dass ich einen großen Ausfallschritt mache und eine Verletzung gefährde. Ich selbst sage, ich falle rückwärts und der Außen tritt mir auf den Fuß", schildert Schwarzer nach der Partie seine Sicht.
Beim 8:5 führten die Gastgeber mit drei Treffern, die Eulen nahmen die Auszeit. Diese wirkte mit etwas Verzögerung, beim 10:10 gelang der Ausgleich und beim 11:12 direkt vor der Pause der Führungswechsel. Diese holte sich Hamm nach Wiederbeginn umgehend zurück - in der Folge ging es Kopf an Kopf in Richtung Crunchtime.
Beim 20:18 hatten die Eulen die Chance auf drei Tore davonzuziehen, doch diese wurde vergeben und Hamm kam zurück und legte beim 21:20 wieder vor. Tim Schaller egalisierte, traf auch zum 22:22 und auf die erneute Führung von Florian Drosten antwortete dann Frederic Stüber mit dem 23:23. Die Chance auf den Siegtreffer ließen in der Folge beide Teams aus, es blieb bei der Punkteteilung.
Während Eulen-Coach Johannes Wohlrab am Ende von einem "gerechten Unentschieden" sprach, was Michael Hegemann grundsätzlich ebenso sah, haderte Hegemann dennoch mehr als der Gästetrainer mit dem Offensivspiel seiner Mannschaft. Das fehlerhafte Angriffsspiel habe dazu geführt, "dass der Punktgewinn für uns heute das Maximum war", so der ASV-Trainer.
Dennoch stellte Kreisläufer Jonas Stüber direkt nach dem Spiel fest: "Für uns war es ein gewonnener Punkt. Aber es wäre natürlich schöner gewesen, wenn es zwei geworden wären", so Stüber, für den das Spiel gleichzeitig auch ein Bruderduell mit dem vier Jahre älteren Freddy Stüber war.
Der lieferte ein gewohnt solides Spiel für die Eulen ab, bei denen allerdings einmal mehr Rückraum Mex Raguse mit sieben Toren und etlichen Vorlagen spielbestimmender Akteur war. Zudem entschied Ludwigshafens Mats Grupe das Torwartduell mit elf Paraden für sich. "Über das ganze Spiel gesehen ist das Unentschieden verdient. Nach dem 20:18 hatten wir sechs Chancen auf drei wegzuziehen, so gesehen ist es ein verlorener Punkt", so Grupe.
"Über den gesamten Spielverlauf gesehen ist das Unentschieden verdient. Vor allem mit der Abwehr können wir sehr zufrieden sein. Gerade im Zusammenspiel mit Mats können wir stolz darauf sein, was wir über 60 Minuten geleistet haben. Im Endeffekt haben wir den ersten Auswärtspunkt seit Oktober geholt. Wir hoffen, dass wir darauf jetzt aufbauen können", bilanzierte Schaller. Trainer Wohlrab atmete am Ende auf und durch: "Jeder Punkt ist Gold wert!"
Bei den Eulen fehlte Finn Leun, in Hamm musste Sebastian Trost einspringen. Johannes Wohlrab lobte seinen Improvisationskünstler: "Sebi hat ein fantastisches Spiel gemacht." Trost selbst erklärte: "Finni konnte leider nicht spielen. Ich habe es so angenommen und versucht das Beste draus zu machen. Insgesamt war es ein gutes Spiel von uns, vor allem in der Abwehr."
Nun geht es für den ASV in die Länderspielpause, nur Yonatan Dayan (Israel), Ian Hüter (USA) und Jakub Sterba (Tschechien) reisen zu den Nationalmannschaften. In der Liga geht es für die Westfalen dann in zwei Wochen weiter, wenn der ASV am Samstag beim TuS Ferndorf zu Gast ist. "Dann besteht die Hoffnung, dass von den aktuell fehlenden Spielern zumindest einige wieder ins Aufgebot zurückkehren, wie beispielsweise Kapitän Fabian Huesmann, Rückraum Andreas Bornemann oder Kreisläufer Jann Keno Jacobs", so der ASV. Für die Eulen geht es in Dresden am 26. März weiter.
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ASV Hamm-Westfalen: Warrer, Hertlein; Preußner (3), Meyer-Siebert (4), Böttcher (2), Hüter (1), Drosten (6/3), Sterba, Jungemann (1), Mühlhauser, Haunold, Körber, Dayan (2), J. Stüber (3), Coßmann (1)
Eulen Ludwigshafen: Mats Grupe, Urbic, Knudsen; F. Stüber (1), Schaller (6/1), Ilic, Raguse (7), Eisel (1), Haider (1), Magnus Grupe (2), Falk (1), Schwarzer, Straub, Trost (4)
Zuschauer: 2.050
Schiedsrichter: Müller / Müller
Strafminuten: 2 / 4
Disqualifikation (Schwarzer, Eulen, 9.)
cie, mit Material Vereine