2. Handball-Bundesliga

Beim formstarken Tabellenvorletzten aus Hagen unternahm der TuSEM am Freitagabend den elften Anlauf der Saison, endlich die ersten Auswärtspunkte einzuheimsen. Die Situation forderte von den Essenern auch einen Punktgewinn, trennten schließlich nur noch drei Zähler die beiden Mannschaften.

Die Eintracht kam besser in das Kellerduell und legte auch dank Paraden von Pascal Bochmann und der effektiven 5:1-Deckung schnell mit 3:0 vor. Die Essener erholten sich davon nur schleppend, trafen in der 12. Minute aber zum 6:5-Anschlusstreffer. Hagen antwortete darauf mit einem weiteren Lauf und nahm zur Pause sogar vier Treffer Abstand mit in die Kabine (16:12).

Die Gäste gingen mit einer enormen Schwächung in die zweite Halbzeit, weil sie sich in der Schlussminute des ersten Durchgangs gleich zwei Wechselfehler (!) geleistet hatten. Hagen hatte sich darauf in der Kabine entsprechend eingestellt und eröffnete in einer offenen Deckung mit zwei Liberos: prompt fiel das 17:12. Da half auch die starke Torwartleistung beim TuSEM nicht.

Nach dem 19:14 musste Essen dann komplett abreißen lassen. Trotz Gäste-Auszeit setzte Hagen einen 5:0-Lauf und befand sich beim ersten Plus-Zehn entsprechend auf der Siegerstraße. Am Ende jubelte der VfL über einen verdienten 32:23-Sieg und steht damit bei 17 Zählern punktgleich mit Lübeck und Hamm auf dem vorletzten Platz - trotz positiver Tordifferenz.

"Hatten das Momentum nicht auf unserer Seite"

"Wir sind natürlich enttäuscht, weil wir zum einen den Turnaround auswärts schaffen und in der Tabelle etwas nach oben klettern wollten", sagte TuSEM-Trainer Daniel Haase in einer Pressemeldung: "Wir haben gut angefangen und gute Lösungen erarbeitet. Aber dann hatten wir nicht mehr die Konsequenz im Angriff und auch nicht in der Abwehr, in der wir zu Beginn fast jeden Angriff bis zum Zeitspiel verteidigt haben."

"Wir haben uns dann kurz vor der Halbzeit mit den Wechselfehlern das Leben selber schwer gemacht. In der zweiten Halbzeit hatten wir das Momentum nicht auf unserer Seite, sondern es lag weiterhin beim Gegner. Wenn man sich hohe Ziele setzt, ist die Fallhöhe hoch. Am Ende sind es aber auch ‚nur' wieder zwei Punkte, die wir verloren haben", schloss der Essener.

Rückraumspieler Max Neuhaus ergänzte bei Dyn: "Es gibt auswärts immer wieder Phasen, in denen wir komplett den Kopf verlieren. Die Wechselfehler vor der Halbzeit dürfen uns nicht passieren, so kamen wir unfassbar schlecht in die zweite Halbzeit. Und dann wird es natürlich schwierig gegen so eine starke Hagener Mannschaft. Bei uns hat hinten raus der Kampf ein bisschen gefehlt."