22.02.2025, 20:38
Starker Späth kann Pleite nicht verhindern
Das im Vorfeld ausgeglichen erwartete Mittelfeldduell wurde zur Machtdemonstration durch den VfL Gummersbach. Die Oberberger zeigten den Rhein-Neckar Löwen mit einer starken Leistung in allen Teilen die Grenzen auf und siegten am Ende deutlich mit 36:25 (17:11).
Kuriose Partie in Gummersbach, denn aufgrund einer Lebensmittelvergiftung der Oberberger nach einem Europapokalspiel wird das Hinrundenduell erst im Mai und damit nach der Rückrundenpartie ausgetragen.
Beide Teams stecken aktuell im Mittelfeld der Tabelle fest und in den Anfangsminuten sollten vor allem die Torhüter Dominik Kuzmanovic und David Späth mit den ersten Paraden ihre Duftmarken setzen. Beide Teams setzten aber auch mit einem schnellen Umschaltspiel für eine torreiche Anfangsphase mit wechselnden Führungen.
Die Hausherren sollten nach einer Viertelstunde aber so langsam die Oberhand gewinnen. Hatten die Löwen das 7:5 (13.) noch einmal schnell egalisiert, so gelang das nach dem Wegziehen zum 10:8 (17.) nicht mehr. Der VfL konnte den möglichen Ausgleichstreffer verhindern und dann zum 14:9 (24.) wegziehen.
Löwen-Coach Sebastian Hinze, der ab Sommer dann beim ThSV Eisenach das Kommando übernehmen wird, musste binnen kürzester Zeit zwei Auszeiten verbrauchen. Die Badener sollten sich stabilisieren, fanden auch offensiv wieder ihre Lösungen. Das galt aber eben auch für den VfL, der mit seiner antizipativen Abwehr immer wieder Nadelstiche setzen konnte - Schluroff konterte nach einem Steal zum 17:11 und am Ende wurden mit diesem Stand die Seiten gewechselt.
"Wir haben keine Tore gemacht und generell nicht gut gespielt. Es sind nur sechs Tore, aber wir müssen jetzt unseren Arsch hochkriegen", sagte Juri Knorr noch im Halbzeit-Interview beim Streamingdienst Dyn. Doch als Gustav Davidsson den ersten Gästetreffer im zweiten Spielabschnitt mit einem Durchbruch auf halblinks erzielen sollte, hatten die Hausherren mit ihrem schnellen Umschaltspiel schon zweimal zugeschlagen.
Gummersbach schaffte es die beim 23:13 (37.) weiter auszubauen, auch weil der als Rechtshänder im rechten Rückraum aktive Miro Schluroff und Kreisläufer Ellidi Vidarsson bei ihren ersten achten Würfen ohne Fehlversuch blieben. Und hinten nahm dann Kuzmanovic fleißig die gegnerischen Würfe weg - stand wie Gegenüber Späth schon bei acht Paraden.
Als Tilen Kodrin dann per Siebenmeter gar auf zwölf Tore erhöhte, musste Hinze die letzte Auszeit nehmen. "Hört auf ohne Eier zu spielen", so der Löwen-Coach mit seinem Weckruf. Der angeschlagene Halil Jaganjac versuchte zumindest in der Deckung seinen Beitrag zu leisten, wo Sebastian Heymann und Jannik Kohlbacher schmerzlich vermisst wurden.
Gummersbach hatte eine Schrecksekunde, nachdem Ole Pregler nach einer Abwehraktion des Kroaten an der Schulter behandelt werden musste. Den fälligen Siebenmeter konnte aber Späth parieren, damit auch eine kurzzeitige Aufholjagd auf acht Tore (26:18) ermöglichen. Spannend wurde es aber nicht, weil die Gummersbacher Deckung immer wieder die Anspiele erahnte und so nicht in Gefahr geriet.
Auch Giorgi Tskhovrebadze konnte in den Schlussminuten als Linkshänder im rechten Rückraum noch ein paar Minuten Spielzeit sammeln und so auch Entlastung für Julian Köster schaffen. Miro Schluroff wechselte hingegen in den linken Rückraum und konnte beim 30:21 (50.) seinen elften Treffer schon setzen. Die Partie verflachte, auch der Georgier sollte seine Treffer setzen können und so seinen Beitrag zum ungefährdeten Heimsieg leisten.
Die Zuschauer in der ausverkauften Schwalber-Arena hielt es längst nicht mehr auf den Sitzen, als Kuzmanovic den langen Pass auf Tom Koschek zum 35:24 (58.) setzte.
VfL Gummersbach: Kuzmanovic (13 Paraden), Obling; Schluroff 11, Vidarsson 8, Blohme 4, Kodrin 3/2, Köster 3, Tskhovrebadze 2, Mahe 2, Pregler 1, Horzen 1, Koschek 1, Häseler, Zeman
Rhein-Neckar Löwen: Appelgren, Späth (13/2 Paraden); Moré 6/3, Lindenchrone 5, Davidsson 4, Plucnar 3, Forsell Schefvert 2, Martinovic 1, Knorr 1, Groetzki 1, Michalski 1, Jaganjac 1, Nothdurft, Willner
Zuschauer: 4.132 (Schwalbe Arena, Gummersbach)
Schiedsrichter: Kern / Kuschel
Strafminuten: 4/6
chs