14.11.2024, 20:42
Bergischer HC mit zwei entscheidenden Schwächephasen
Der VfL Gummersbach steht im Viertelfinale des DHB-Pokals. Beim gelungenen Comeback von Julian Köster und ohne Kentin Mahe hatten die Oberberger allerdings beim 29:24 (17:14) gegen den Bergischen HC viel Mühe. Einer der Matchwinner war Keeper Bertram Obling.
Ganze 36 Sekunden dauerte es, da hatte Julian Köster bei seinem Comeback schon den ersten Treffer gesetzt. Die Bewegungen des Nationalspielers waren angesichts der siebenwöchigen Pause noch etwas hölzern, Gudjon Valur Sigurdsson hatte aber wegen der Verletzung von Kentin Mahe keine andere Wahl als seinen Schlüsselspieler direkt ins kalte Wasser zu werfen.
In der Deckung durfte sich Ole Pregler zunächst schonen und Platz für Stepan Zeman machen. Der Bergische HC, ebenfalls mit großen personellen Sorgen beim Stammpersonal, verzichtete hingegen auf einen Spezialistenwechsel und geriet bei einer ersten Unterzahlsituation dann ins Hintertreffen. Es war Bertram Obling im Gummersbacher Gehäuse, der die ersten Impulse setzte, unter anderem auch gegen Yannick Fraatz einen Siebenmeter wegnahm und so das Wegziehen zum 6:2 (10.) ermöglichte.
Die Gäste nahmen ihre erste Auszeit, bei den Bergischen Löwen unterstrich Djibril M´Bengue seine starke Form und auch Linksaußen sollte Paul Gießelmann als Ersatz von Noah Beyer keine Nerven zeigen und ebenso wie Eloy Morante auf dem Weg zum 7:6-Anschlusstreffer auch im Gegenstoß treffen. "Wir schmeißen Bälle weg ohne anzugreifen", sprach Gudjon Sigurdsson ein Machtwort bei der Auszeit nach dem 8:8-Ausgleich (20.) von Morante angesichts von schon sechs technischen Fehlern der Oberberger.
Doch das Momentum lag bei den Bergischen Löwen, die vorne und hinten mit großer Disziplin agierten und sich durch Tjörvi Tyr Gislason vom Kreis die Vorlage holten und eine doppelte Überzahl durch Gislason zum 9:11 (23.) nutzen konnten.
Die Sorgenfalten wurden größer bei Gudjon Valur Sigurdsson, als sich Youngster Mykola Protsiuk nach zwei schnellen Toren zum 13:14 (26.) sich dann beim Zurücklaufen in die Deckung noch am Fuß verletzte und gestützt durch Stepan Zeman und Aron Seesing das Parkett verlassen musste.
Die Hausherren rückten nun etwas enger zusammen, fanden wieder die Aggressivität in der Deckung und kamen so auch zu einfachen Kontertoren und Miro Schluroff sollte den 5:0-Lauf dann zum 17:14-Pausenstand abschließen.
Nach dem Seitenwechsel fand der Bergische HC direkt wieder seine spielerische Linie zurück, agierte wieder auf Augenhöhe mit dem Derbynachbarn aus der 1. Liga und kam zu Ballgewinnen in der Abwehr. Angeführt von Morante und M´Bengue war die Partie beim 18:18 (36.) wieder auf null gestellt.
Gummersbach zeigte aber prompt eine Reaktion, auch weil Bertram Obling nun schon das dritte Siebenmeterduell für sich entscheiden sollte. Der Bergische HC leistete sich nun seine zweite Schwächephase, wie in Durchgang eins in Kombination mit einer Zeitstrafe gegen Aron Seesing. Gummersbach nutzte das, um zum 24:19 (46.) wegzuziehen und die Gäste-Auszeit zu bewirken.
Ole Pregler sollte nach einer schwierigen Partie auch seinen ersten Treffer setzen, doch die Gäste gaben sich noch nicht geschlagen. Aber Gummersbach hatte nun seinen Rhythmus gefunden und ließ keine Zweifel mehr aufkommen. Als Bertram Obling dann Tilen Kodrin zum 28:22 (56.) auf die Reise schickte, war die Partie praktisch gelaufen.
Der BHC nahm seine Auszeit und Djibril M´Bengue forderte lautstark: "Wir bringen das mit Ehre zu Ende." Bei den Gästen konnte auch Belal Massoud sein Pflichtspieldebüt noch feiern, auch wenn der Ägypter sich wie seine Teamkollegen auf den Außenpositionen an Obling die Zähne ausbiss. Sören Servos konnte noch einmal verkürzen, den Schlusspunkt zum 29:24-Endstand sollte aber Kristjan Horzen setzen.
VfL Gummersbach: Kuzmanovic, Obling (14/3 Paraden); Schluroff 7, Köster 5, Horzen 5, Kodrin 4, Vujovic 3/3, Blohme 2, Protsiuk 2, Pregler 1, Häseler, Tskhovrebadze, Koschek, Zeman
Bergischer HC: Rudeck (8 Paraden), Diedrich (1 Parade); M´Bengue 6, Morante Maldonado 5, Babarskas 4, Giesselmann 2, Granlund 2, Fraatz 2, Servos 1, Gislason 1, Thiele 1, Massoud, Fuchs, Seesing, Wasielewski
Schiedsrichter: Hurst / Krag
Siebenmeter: 3/3 ; 0/3
Strafminuten: 6/6
chs