13.02.2024, 22:24
Schwarze Viertelstunde führt von 18:13 zu 22:27
In der European Handball League haben die Rhein-Neckar Löwen beim Auswärtsspiel bei Gornik Zabrze das Spiel und die gute Ausgangslagse im Kampf um das Viertelfinale aus der Hand gegeben. Aus einem 18:13 wurde durch einen 4:14-Lauf ein 22:27 und am Ende eine 26:29-Niederlage.
Die Rhein-Neckar Löwen wollten ihre schwarze Serie von zuletzt wettbewerbsübergreifend fünf Pflichtspielen ohne Sieg beim Auftakt der Hauptrunde der European Handball League bei Gornik Zabrze mit einem ersten Erfolg im Handball-Jahr 2024 beenden. Mit Juri Knorr fehlte zwar der zentrale Spieler aufgrund von Kniebeschwerden, dennoch reiste der Handball Bundesligist als Favorit nach Polen.
Und, nach anfänglichen Problemen schienen die Rhein-Neckar Löwen das Spiel auch in die Hand zu bekommen. In der Anfangsphase verhinderten eine gute Deckung sowie ein stark beginnender David Späth zunächst einen Rückstand und Andreas Holst sorgte für den ersten Treffer der Partie. Der nachverpflichtete Tobias Reichmann beantwortete den Ausgleich der Hausherren, die dann aber kurz in Führung gingen.
Mehrmals scheiterten die Rhein-Neckar Löwen am bundesligaerfahrenen Piotr Wyszomirski im Tor der Hausherren oder sie verfehlten das Tor sogar komplett - eine Schwäche, die sich durch die gesamte Partie ziehen sollte. Doch auch Zabrze spielte alles andere als fehlerfrei, beim krachenden 6:4 von Niclas Kirkelökke führten die Löwen erstmals mit zwei Treffern und kurz darauf sorgte der Däne für das 8:5.
Weiter absetzen konnte sich der Favorit aber nicht, es blieb zunächst beim Drei-Tore-Abstand - dabei gab es trotz technischer Fehler und Ballverluste ausreichend Chancen für eine deutlichere Führung. Doch stattdessen kam Zabrze mit einem Doppelschlag auf ein Tor heran, bevor erneut Kirkelökke für den 14:12-Pausenstand sorgte.
Nach Wiederbeginn schien sich der Knoten bei den Rhein-Neckar Löwen dann aber zu lösen: Ein Gegenstoß von Lion Zacharias, sowie Treffer von Jon Lindenchrone Andersen und Niclas Kirkelökke sorgten beim 17:12 für eine Fünf-Tore-Führung. Zabrze gelang dann zwar der erste Treffer des zweiten Abschnitts, doch Gustav Davidsson antwortete umgehend: Ein 18:13 stand auf der Anzeigetafel.
Doch von einer Minute auf die andere wechselte das Momentum auf die Seite der Hausherren. In Überzahl verloren die Rhein-Neckar Löwen gleich zweimal den Ball und die mit gut 900 Zuschauern nicht einmal zu einem Drittel gefüllte Halle wachte nach den Gegenstoßtoren ihres Teams auf. Noch mit einem Mann mehr auf dem Parkett kassiert der Handball Bundesligist den Anschlusstreffer.
Nach der verlorenen Überzahl schienen sich die Löwen aber wieder zu fangen. Jannik Kohlbacher setzte einen wichtigen Treffer, Jon Lindenchrone Andersen war aus dem Umschaltspiel erfolgreich und so führten die Löwen beim 21:18 wieder mit drei Toren. Doch es folgte wieder eine Überzahl, es folgten weitere Fehler und diesmal nicht nur der Anschlusstreffer von Zabrze, sondern auch der Ausgleich und die Führung zum 22:21.
Taras Minotskyi hatte damit einen lupenreinen Hattrick abgeschlossen, während die Rhein-Neckar Löwen an Wyszomirski oder am Holz scheiterten - oder wieder das Tor verfehlten. Kohlbacher konnte noch einmal ausgleichen, vergab danach aber auch mehrmals frei und auf der Gegenseite traf Dmytro Ilchenko sehenswert per Dreher zum 25:22. Ein Gegenstoß, ein Siebenmeter - beim 27:22 hatte Zabrze den Fünf-Tore-Rückstand in eine Fünf-Tore-Führung umgewandelt.
Von diesem 4:14-Lauf sollten sich die Rhein-Neckar Löwen nicht mehr erholen. Zabrze konnte im Tor nun auf Kacper Ligarzewski setzen und bei eigenen Fehlern auf die Angriffsschwäche der Rhein-Neckar Löwen, die im zweiten Abschnitt nur in jedem vierten Angriff einen Treffer erzielten - und das auch nur aufgrund der Treffer in den letzten Minuten mit denen das Ergebnis bis zum 26:29-Endstand etwas freundlicher gestaltet werden konnte.
Gornik Zabrze: Ligarzewski (8 Paraden), Wyszomirski (6 Paraden); Szyszko (2), Tokuda (1), Morkovsky (2), Bachko, Krepa (1), Artemenko (8/3), Krawczyk (1), Mauer, Bogacz, Minotskyi (6), Kaczor (1), Ilchenko (2), Wasowski, Przytula (4)
Rhein-Neckar Löwen: Späth (8 Paraden), Appelgren, Birlehm (1 Parade); Kirkeløkke (7), Plucnar (1), Óskarsson, Móré, Ahouansou (1), Holst (2), Davidsson (3), Schefvert, Reichmann (3/1), Gislason, Lindenchrone (5), Zacharias (2), Kohlbacher (2)
Zuschauer: 950 ("Centrum" Dabrowa Gornicza)
Schiedsrichter: Miljan Vesovic / Novica Mitrovic (MNE)
Strafminuten: 4 / 6
cie, dpa