13.01.2024, 20:29
Kantersieg des amtierenden Europameisters
Schweden hat mühelos die Hauptrunde der Handball-EM 2024 erreicht. Gegen den EM-Debütanten holte der amtierende Europameister einen ungefährdeten 26:42 (9:23)-Sieg.
Aus Mannheim berichtet Lisa-Marie Kienzle
Schweden startete in das zweite Vorrundenspiel ohne Eric Johansson und Andreas Palicka, stattdessen rückte Torhüter Simon Möller in den Kader. Wie im Auftaktspiel vertraute Schweden dabei auf seinen Innenblock aus Jonathan Carlsbogard und Max Darji, ansonsten schickte Glen Solberg seine vermeintliche zweite Reihe auf die Platte.
Die erste Aktion der Partie gehörte aber dem klaren Underdog aus Georgien. Nach einem schönen Pass an den Kreis sorgte Erekle Arsenashvili für den ersten Treffer seines Teams, die Nummer 18 hatte schon am Donnerstag den historischen ersten EM-Treffer für seine Mannschaft erzielt. Auf der Gegenseite glich Lucas Pellas von der Siebenmeterlinie aus.
Im nächsten Angriff der Schweden besorgte Max Darj von den Füchsen Berlin dann die erste Führung für die Schweden, die diese nicht wieder aus der Hand geben sollten. Der amtierende Europameister ließ mit seinem kompakten Zentrum kein Durchkommen der georgischen Angriffsreihe zu.
Ein probates Mittel im Angriff der Schweden war unterdessen die Schnelle Mitte, auch bedingt durch das schlechte Rückzugsverhalten der Georgier traf Sebastian Karlsson zweimal in Folge. Der Kieler Karl Wallinius sorgte derweil nach zehn Spielminuten für die erste Fünf-Tore-Führung für den Favoriten.
Nach einem schnellen Treffer von Felix Claar, der die georgische Abwehr stehen ließ, zog der georgische Trainer Tite Kalandadze in der elften Minute seine erste Auszeit. Eine Trendwende gab es danach aber nicht, Georgien mühte sich um Stabilität.
Nachdem Torhüter Zurab Tsintsadze sehenswert einen langen Ball abgefangen hatte, aber Georgien nicht zum Torerfolg kam, war es jedoch erneut Claar der einen Treffer setzen konnte. Auf der Seite ließ der Gummersbacher Giorgi Tshkhovrebadze seine Klasse aufblitzen, doch Lucas Pellas antwortete mit einem Doppelschlag zum 15:7.
Glen Solberg wechselte in den letzten Minuten des ersten Abschnitts munter durch. Nun bildete Jim Gottfridsson gemeinsam mit Carlsbogard und Oscar Bergendahl die zentrale Achse im Angriff. So war es auch zwei Gottfridsson-Tore, die die Führung erstmal zweistellig werden ließ.
Und das Tempo blieb auch aufgrund der frischen Kräfte hoch, Georgien ging in ihm unter: Sebastian Karlsson erzielte wenige Minuten mit seinem sechsten Treffer das 20. schwedische Tor in der ersten Hälfte. In den letzten fünf Spielminuten blieben die Georgier ohne Torerfolg und so ging es mit einem überdeutlichen 23:9 in die Kabinen.
Die ersten beiden Treffer nach dem Seitenwechsel gingen auf das Konto von Georgien: Giorgi Dikhaminjia und Khazein Rustamov verkürzten mit ihren Toren, doch Daniel Pettersson antwortete postwendend mit ebenfalls zwei Treffern und stellte somit beim 25:11 den Vierzehn-Tore-Abstand wieder her.
Schweden war spätestens jetzt auf dem besten Weg ein historisches Ergebnis einzufahren. In den folgenden Minuten baute Schweden seine Führung trotz einiger technischer Fehler und Ungenauigkeiten weiter sukzessive aus. beim 30:13 lagen siebzehn Treffer zwischen den Konkurrenten, Georgien konnte im Schlagabtausch dann aber auch einige Treffer verbuchen.
Unter dem Jubel der Fans in der Arena in Mannheim nahm zudem Torhüter Tsintsadaze einige Würfe der Schweden weg, so auch einen Siebenmeter von Hampus Wanne. An der Überlegenheit der Schweden änderte das allerdings wenig - der Favorit steuerte weiter einem Kantersieg entgegen.
Beim Spielstand von 17:34 durch Gottfridsson war Schweden auf dem besten Weg zu einem neuen EM-Rekordsieg, doch Georgien gab sich nicht auf und hatte mit Torhüter Tsintsadaze nun einen von der Halle gefeierten Rückhalt. Schweden verfehlte den Rekord so knapp, das dürfte die Freude über den ungefährdeten 42:26-Erfolg und den Einzug in die Hauptrunde aber nicht trüben.
Georgien: Nikabadze, Tsintsadze (zehn Paraden); Arsenashvili 6, Dikhaminjia 5, Tskhovrebadze 5/1, Orjonikidze 3, Gavashelishvili 2, Kbilashvili 2, Gogava 1, Gogoladze 1, Rustamov 1, Abramishvili, Areshidze, Darsania, Lapiashvili, Simonia
Schweden: Möller (sieben Paraden davon ein Siebenmeter), Thulin (sechs Paraden); Karlsson 7, Claar 5, D. Pettersson 5, Lagergren 4, Pellas 4/2, Darj 3, Gottfridsson 3, Sandell 3, Wanne 3/2, A. Nilsson 2, Wallinius 2, Carlsbogard 1, Bergendahl, Edvardsson
Zuschauer: 13.293
Schiedsrichter: Ivan Pavicevic / Milos Raznatovic (MNE)
Strafminuten: 4 / 4