21.10.2024, 16:42
Spreefüxxe klar überlegen
Mit einem deutlichen 26:18 (12:12) Heimsieg haben die Spreefüxxe Berlin die bis dahin noch ungeschlagene TG Nürtingen von der Tabellenspitze.
Die TG Nürtingen titelte vor dem Spiel, dass sie von sieben Partien in Berlin noch keine gewinnen konnte. Und das sollte sich auch nach den 60 Minuten am Samstag nicht ändern. Mit einer erneut starken Abwehr und einer glänzend aufgelegten Natalia Krupa im Tor feierten die Gastgeberinnen den achten Sieg im achten Spiel zuhause gegen die Baden-Württembergerinnen.
Vor knapp 300 Zuschauern gingen die Hauptstädterinnen, die ohne die beiden verletzten etatmäßigen Rechtsaußen Anais Gouveia und Farrelle Njinkeu, sowie die beruflich verhinderte Linea Höbbel aufliefen, schnell mit 4:0 in Führung und zwangen Gästetrainer Manel Cirac bereits nach viereinhalb Minuten zur ersten Auszeit. "Irgendwie ein komisches Spiel", konstatierte Cirac kopfschüttelnd.
Kurz darauf erzielte Nürtingens Lisa Wieder den ersten Treffer. Langsam fand nun auch ihre Mannschaft ins Spiel. Eine schlecht gespielte Überzahlperiode der Spreefüxxe nutzen die Gäste Mitte der ersten Hälfte, um auf 6:5 zu verkürzen. Zehn Minuten vor der Pause stand es 7:7. Bis zur Halbzeit wechselte die ein Tore Führung hin und her und Berlins Rückraumshooterin Julie Lilholt konnte sieben Sekunden vor dem Pausenpfiff den 12:12 Ausgleich erzielen.
"Wir haben es aber in unserer Hochphase leider nicht geschafft, den Abstand auszubauen, unsere vielen technischen Fehler hat Berlin bestraft", bilanzierte TG-Kapitänin Benitta Quattlender enttäuscht. Ihr Comeback nach längerer Verletzungspause fiel zwar mit sechs Treffern statistisch gesehen positiv aus, für die Linksaußen hielt sich die Freude darüber jedoch stark in Grenzen: "Viel schöner wäre die Rückkehr mit einem Sieg gewesen und einem gebrochenen Fluch."
Auch nach dem Seitenwechsel legten die Spreefüxxe wieder los wie die Feuerwehr. Trotz eines vergebenen Strafwurfes von Valeria Martin konnte sich das Team von Trainerin Susann Müller bis zur 42. Minute einen 17:13-Vorsprung erspielen. Die darauffolgende Auszeit der Nürtingerinnen brachte nicht mehr den gewünschten Erfolg.
Berlins Kapitänin Lucy Gündel, die nach überstandener Knieverletzung auch wieder Angriff eingesetzt werden konnte, erzielte in der 45. Minute die erste Fünf-Tore-Führung. Der Tabellenführer hatte in der Schlussviertelstunde nicht mehr viel entgegenzusetzen. Die Gastgeberinnen konnten ihren Vorsprung weiter ausbauen. Lara-Sophie Fichtner erzielte mit einem sehenswerten Heber den auch in dieser Höhe absolut verdienten 26:18-Endstand.
"Das Spiel war ein echtes Kampf- und Willensspiel," blickt Berlins Allrounderin Michelle Stefes zurück. "Wir wollten es unbedingt und haben dafür unser Herz auf der Platte gelassen, gemeinsam, egal wie der Spielstand war, wir haben an uns geglaubt und bis zum Ende gekämpft. Es ist so geil ein Teil dieser harmonischen Mannschaft zu sein."
"Ich muss meiner Mannschaft ein riesengroßes Lob aussprechen," so eine stolze Spreefüxxe-Trainerin Susann Müller nach dem Spiel. "Was wir heute in der Abwehr im Zusammenspiel Krupi geleistet haben, ist sehr stark. Gegen den Tabellenführer, der bisher in allen seinen Spielen mindestens 29 Tore geworfen hat, nur 18 Gegentore zu kassieren spricht für sich. Die Mädels haben sich jetzt zwei freie Tage verdient, bevor wir in ein paar harte Wochen gehen."
"Wir dürfen aber nicht vergessen, dass wir einige kranke Spielerinnen während der Woche hatten, die im Spiel noch nicht ganz fit waren", wies Manel Cirac auf eine andere Thematik hin, meinte unter anderem Torjägerin Leonie Dreizler, die geschwächt wirkte.
Füchse Berlin: Krupa, Szott; Martin 1/1, Fichtner 3, Fodjo 1, Gündel 3, Cappellaro 3, A. Höbbel 1, Lilholt 4, Schaube 2, Werle 3, Baßiner, Stefes 5/1
TG Nürtingen: Keller, Leenen; Luft, Wieder 3, Walter, Nusser, Erhardt, Seeger 1, Quattlender 6, Beddies 3/2. Dreizler 1/1, Fuchs, Treusch 1, Symanzik
chs