03.02.2025, 13:43
Spreefüxxe mit starkem Comeback
Die Handballerinnen des SV Werder Bremen haben in der 2. Bundesliga eine Überraschung knapp verpasst. Bei den Füchsen Berlin gab es eine 25:27 (14:14)-Niederlage.
Als klarer Außenseiter in die Bundeshauptstadt gereist, lagen die Grün-Weißen nach 53 Minuten mit 24:22 vorne und hatten etwas Zählbares ganz dicht vor Augen. Am Ende jubelten die Spreefüxxe ohne die verletzte Angela Cappellaro, dafür mit Rückkehrerin Anais Gouveia auf der Bank.
"Uns war klar, dass das kein einfaches Spiel wird," so Berlins Coach Susann Müller nach dem Spiel. "Bremen hat sehr gute Spielerinnen im Kader und so ein Trainerwechsel setzt zusätzlich immer neue Energien frei. Sie haben hier absolut nicht wie der Tabellenletzte gespielt und werden, wenn sie so weiterspielen, dort sicherlich auch nicht mehr lange stehen."
"Dass wir das Spiel dann noch aus der Hand gegeben haben, ist extrem frustrierend", konstatierte Trainer Patrice Giron, dessen Handschrift bei seinem Comeback auf der Werder-Bank deutlich zu erkennen war, nach dem Abpfiff. "Wir haben am Ende plötzlich völlig kopflos gespielt, standen wie das Kaninchen vor der Schlange und hatten Angst vor der eigenen Courage."
Und das nach zuvor überzeugender Leistung und deutlicher Steigerung gegenüber den vergangenen Wochen. "Die Stimmung war gut, die Bereitschaft vorhanden. Wir sind insgesamt gut ins Spiel gestartet, haben trotzdem zu Beginn noch viele Fehler gemacht und uns unter Wert verkauft", analysierte Giron. Die Grün-Weißen boten den Berlinerinnen eine Partie auf Augenhöhe. Der 14:14-Pausenstand spiegelte dies wider.
Nach dem Seitenwechsel lagen die Gastgeberinnen lediglich beim 15:14 vorne. Ansonsten stand es Remis, oder der SV Werder führte mit einem oder zwei Treffern. So auch beim 22:24 (52.) nach Toren von Chiara Thorn und Mathilda Häberle. "Es lag alles auf der Platte, um mit Punkten und einem guten Gefühl aus diesem Spiel zu gehen", trauerte Giron der vergebenen Chance nach. Nach einem 1:5 in den letzten acht Spielminuten musste sich sein Team letztlich mit 25:27 geschlagen geben.
"Wir konnten im Vorfeld nicht davon ausgehen, als Tabellenletzter beim Vierten zu punkten. Aber nach dieser Leistung und dem Spielverlauf hätten wir etwas mitnehmen müssen. Eine solche Schlussphase darf uns nicht mehr passieren", machte der Coach deutlich. "Wenn wir auf den Trainingseinheiten der vergangenen Woche und auf den ersten 52 Minuten des Berlin-Spiels aufbauen, werden wir in den nächsten Wochen erfolgreich sein. Allerdings auch nur dann."
"Ich bin sehr stolz auf meine Mannschaft wie sie das Spiel gespielt haben," lobt Trainerin Susann Müller. "Die Punkte waren nach den letzten beiden Spielen sehr wichtig für uns, vor allem mental. Jetzt gilt es wieder alle Kräfte in der kommenden Woche zu bündeln."
Füchse Berlin: Krupa, Szott; Martin, Njinkeu 5, Fichtner, Fodjo 1, Gouveia, Gündel 2, A. Höbbel 3, Lilholt 3, Schaube 3, Sewing, Werle, Baßiner 2, L. Höbbel 2, Stefes 6/4
SV Werder Bremen: Schumacher, Friesen, Pajak; Conze 6, Schumacher 3, Probst 2, Becker 1, Häberle 1, Bergmann 2, E. Ruwe, L. Ruwe 4, Zemke, Thorn 1, Albert, Birk, Rode 5/2
Zuschauer: 178
Schiedsrichter: Heine / Standke
Siebenmeter: 4/5 ; 2/3
Strafminuten: 6/10
Disqualifikation: E. Rode (49., 3. Zeitstrafe)
chs