16.12.2024, 13:58
Schlusslicht Kurpfalz Bären konnte überraschen
Keine Überraschung, im letzten Heimspiel des Jahres konnten die Spreefüxxe Berlin trotz anfänglicher Startschwierigkeiten, am Ende ein deutliche 28:18 (11:9) gegen die Kurpfalz Bären feiern.
"Man kann in Berlin verlieren, die Frage ist immer das Wie. Am Ende lassen wir glasklare Chancen liegen und gehen erneut mit Frust aus einem Spiel, in dem wir einiges richtig gemacht haben", so Bären-Trainerin Franzi Garcia in der Analyse.
Die Bären starteten aggressiv in die Begegnung und belohnten sich durch Lena Stitzel mit dem Auftakttreffer. In der Folge entwickelte sich auf beiden Seiten eine Abwehrschlacht, Ketsch schaffte es immer wieder die agilen Rückraumspielerinnen des Tabellendritten zu stoppen, weil man "leidenschaftlich, clever und bissig agierte."
Füchse-Trainerin Susann Müller hatte nach 13 Minuten genug gesehen, nahm beim 3:4 ihre erste Auszeit. Die Gäste aber blieben vor allem in der Defensive stabil und schafften es Berlin mit langen Angriffen immer wieder zu "nerven" und zum 6:9 (24.) zu stellen.
"Wir haben in dieser Phase sehr clever und umsichtig agiert, haben wenig Fehler gemacht", so Garcia, die in der Abwehrumstellung der Heimmannschaft dann den Wendepunkt der Partie sah: "Mit der Veränderung auf 3:2:1 haben wir viel zu statisch agiert, hatten Angst vor der eigenen Courage." Berlin sicherte sich mit einem 5:0-Lauf die 11:9-Halbzeitführung.
"Durch die Umstellung finden wir besser ins Spiel," so Susann Müller. "Wir schaffen es die letzten sechs Minuten kein Tor zu kassieren und spielen somit auch vorne konzentrierter. Die Halbzeitführung hat uns gutgetan", so Müller in ihrer Analyse.
Nach der Pause blieb die Partie zunächst ausgeglichen, Ketsch musste viel in Unterzahl agieren und tat sich in der Offensive schwer. Beim 13:17 (42.) durch Ina Scheffler war man noch in Reichweite, zwei schnelle Berliner Treffer und die Rote Karte nach der dritten Zeitstrafe gegen Svenja Mann eine Viertelstunde vor Spielende waren dann aber zu viel. "Die Mannschaft hat nicht mehr daran geglaubt, dass etwas möglich ist und sich den Schneid abkaufen lassen", so Garcia über den 15:24-Rückstand in der 52. Minute.
Danach bescheinigte die ehemalige Kreisläuferin ihrem Team großen kämpferischen Einsatz, die Ballgewinne konnte man dann aber nicht in Tore umsetzen, weil Natalia Krupa am Ende 57 Prozent der Bälle hielt. "Es ist ärgerlich das wir hier mit minus zehn rausgehen, weil es unnötig war. Es bringt aber nichts sich daran aufzuhalten. Wir müssen weiter hart arbeiten", erklärt Garcia.
"Die erste Halbzeit ähnelte heute sehr der von letzter Woche und das müssen wir uns genau anschauen," analysierte Berlins Trainerin Susann Müller nach dem Spiel. "Zum Ende der ersten Halbzeit finden wir dann besser ins Spiel und nehmen diesen Schwung auch mit in die zweite Hälfte", so Müller.
Bereits am Freitag geht es für die Spreefüxxe, die durch den Sieg auf den zweiten Tabellenplatz klettern, zum Topspiel gegen den Tabellenführer nach Halle-Neustadt. "Dort können wir uns so eine Blackoutphase nicht erlauben," blickt Susann Müller voraus. "Halle hat einen breiten Kader mit Topspielerinnen und ist in meinen Augen erster Anwärter auf den Aufstieg. Wir wollen im letzten Spiel des Jahres noch einmal alles geben und wer weiß, was am Ende dabei rauskommt."
Füchse Berlin: Krupa, Szott; Gündel 7, Baßinger 5/1, Cappellaro 4, Werle 4, Fichtner 3, Stefes 2, Njinkeu, Lilholt, L. Höbbel 1/1, Martin Negrin, A. Höbbel, Schaube, Sewing
Kurpfalz Bären: Longo, Wiethoff; Mann 4/2, Engelhardt 4, Goudarzi 3/1, Marmodee 3, Scheffler 1, Geigle 1, Möllmann 1, Stitzel 1, Hinzmann, Lerche, Schranz, Hufschmidt
Zuschauer: 313
Schiedsrichter: Otto / Piper
Siebenmeter: 2/3 ; 3/3
Strafminuten: 6/12
Disqualifikation: - / Mann (45., 3. Zeitstrafe)
chs