07.10.2024, 08:28
Heimsieg gegen die Füchse Berlin
Handball-Bundesligist Zwickau tut sich lange Zeit schwer. In Berlin drehen die Favoritinnen erst in den letzten zehn Minuten auf.
Die Handballerinnen des BSV Sachsen Zwickau haben das Viertelfinale des DHB-Pokals erreicht. Der Bundesligist aus Sachsen behielt beim Zweitligisten Füchse Berlin mit 30:23 (14:13) die Oberhand.
Die Gastgeberinnen gingen durch Julie Lilholt und Angela Cappellaro mit 2:0 in Führung. Der Erstligist tat sich schwer und erzielte erst in der 5. Minute sein erstes Tor. Eine Zeitstrafe gegen Ann-Catrin Höbbel nutzen die Gäste, um sich auf 3:5 abzusetzen, doch Linea Höbbel glich Mitte der ersten Halbzeit zum 6:6 aus. Zwickaus Trainer Norman Rentsch nahm daraufhin seine erste Auszeit.
Die Zuschauer in der Sporthalle Charlottenburg sahen ein ausgeglichenes und spannendes Spiel. Die Gäste gingen immer wieder mit ein oder zwei Toren in Führung, doch die Spreefüxxe ließen nicht locker und blieben in Schlagdistanz. In der 21. Minute beim Spielstand von 8:9 musste Berlins Kreisläuferin Kristina Fodjo nach einer zu harten Attacke mit der roten Karte vom Platz.
So blieben Spreefüxxe-Coach Susann Müller, die heute auf die Verletzten Anais Gouveia, Farrelle Njinkeu, Lucy Gündel und Jonna Schaube verzichten musste, nur noch drei Auswechselspielerinnen. "Wir haben in der ersten Hälfte ein starkes Spiel gemacht und vor allem uns selbst gezeigt, was für einen guten Handball wir spielen können," so Müller nach dem Spiel.
Nach dem Seitenwechsel ging es genauso spannend weiter. Valeria Martin brachte die Heimmannschaft nach 36 gespielten Minuten per Strafwurf mit 16:15 in Front. Die beiden Mannschaften lieferten sich einen echten Pokalfight, indem Leoni Baßiner für die FÜXXE in der 45. Minute erneut ausglich (19:19). Berlins Trainerin Susann Müller nahm ihre Auszeit, um ihre Spielerinnen für die letzte Viertelstunde einzuschwören. Der Hauptstadtclub ging mit 20:19 in Führung und schnupperte an der Pokalsensation.
Bis zum 22:22 (49.) konnte der Außenseiter auf eine Sensation hoffen, obwohl die Berlinerin Kristina Fodjo (22.) die Rote Karte gesehen hatte. Erst in den letzten zehn Minuten spielte der Bundesligist seine physische Überlegenheit aus und kam am Ende noch zu einem ungefährdeten Erfolg.
Den größten Anteil am Einzug in die Runde der letzten Acht hatten Laura Szabo (7/2), Tereza Eksteinova, Kaho Nakayama (je 6) und Arwen Gorb (5). Für die Berlinerinnen erzielte Valeria Martin Negrin (7/4) die meisten Tore.
"Das hohe Endergebnis ist sehr ärgerlich, da es den Spielverlauf in keinster Weise widerspiegelt," zeigte sich Berlins Trainerin Müller nach dem Spiel enttäuscht. "Wir haben ein tolles Spiel gezeigt, doch am Ende haben uns gegen den Erstligisten einfach auch die Kräfte gefehlt. Ich bin sehr stolz auf meine Mannschaft, was die Spielerinnen hier heute auf der Platte gezeigt haben. Das war ein richtiger Pokalfight. Es ist sehr schade, dass wir uns nicht mit dem Viertelfinale belohnen konnten. Ich bin sicher, dass wir mit voller Mannschaft heute einen Sieg eingefahren hätten."
Auch Angela Cappellaro sah das ähnlich. "Es tut weh mit sieben Toren zu verlieren, wenn man 53 Minuten lang mitspielt", so die Kreisläuferin. "Aber ich denke aber wir sollten mitnehmen, wie wir ohne Angst gegen einen Erstligateam gekämpft und mitgehalten haben. Und das, obwohl wir durch die enge Personalsituation auch noch während des Spiels einige Anpassungen vornehmen mussten. Aus den letzten Spielminuten können wir sehr viel lernen und werden weiterhin im Training mit vollem Fokus arbeiten, um für das nächste Spiel bereit zu sein."
Füchse Berlin: Krupa, Szott; Martin 7/4, Fichtner 1, Fodjo 1, Cappellaro 2, A. Höbbel, Lilholt 5, Werle 1, Baßiner 1, L. Höbbel 3, Stefes 2
BSV Sachsen Zwickau: Györi, Kadovic; Corovic, Szabó 7/2, Hoitzing, Gierga, Cavanie, Montag, Kajdon 4/1, Gorb 5, Madjovska 1, Walkowiak 1, Hasselbusch, Eksteinová 6, Nakayama 6
Zuschauer: 216
Schiedsrichter: Friedel / Herrmann
Siebenmeter: 4/4 ; 3/3
Strafminuten: 2/2
DPA